Armaiolo ist ein Ortsteil (Fraktion, italienisch frazione) der Gemeinde Rapolano Terme in der Provinz Siena, Region Toskana in Italien.

Armaiolo
Panorama von Armaiolo
Staat Italien
Region Toskana
Provinz Siena (SI)
Gemeinde Rapolano Terme
Koordinaten 43° 18′ N, 11° 36′ OKoordinaten: 43° 18′ 16″ N, 11° 35′ 46″ O
Höhe 281 m s.l.m.
Einwohner 80 (2001)
Telefonvorwahl 0577 CAP 53040

Geografie

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Der Ort liegt ca. 2 Kilometer nördlich des Hauptortes Rapolano Terme und ca. 20 Kilometer östlich der Provinzhauptstadt Siena im Tal des Ombrone (Val d’Ombrone[1]). Der Ombrone fließt ca. 1 km westlich des Ortes. Der Ort liegt im Bistum Arezzo-Cortona-Sansepolcro. Armaiolo liegt bei 281 Metern und hat ca. 80 Einwohner.[2] Der Ort ist bis heute unterteilt in drei Terzi, die Campane, Finimondo und Fontebranda genannt werden[3], die anliegenden Orte Campigliola, Castiglion Baroti und Laticastelli gehörten ebenfalls zu Armaiolo.[4]

Geschichte

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Die Ursprünge der Burg (Castello) ist unbekannt. Sie gehörte 1121 den Grafen Spadalonga e Adilasia[5][4] und gelang 1208 unter die Herrschaft von Siena. 1254, 1260 (nach der Schlacht von Montaperti[6]) und 1266 wurde der Ort von Florenz angegriffen, da der Ort im Konflikt von Ghibellinen und Guelfen als Verbündeter der Ghibellinen aus Siena galt.[5] 1260 werden die Grafen Berardenghi[3] aus Asciano als Herrscher im Ort erwähnt, die den Ort bis ins 14. Jahrhundert regierten und dann an Siena abgeben mussten.[1] In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts war der Notar Ser Cristofano di Gano di Guidino mehrmals Statthalter (Vicario) in Armaiolo für die Stadt (Republik) Siena. Seine Freundschaft zu Katharina von Siena und der Besuch der Santa Caterina waren wohl namensgebend für das Ortsdrittel Fontebranda in Armaiolo[6], da die Heilige aus Siena aus dem Gebiet von Fontebranda in Siena stammte. Am 30. Mai 1554[7] wurde der Ort im Vorfeld der Schlacht von Scannagallo (Battaglia di Scannagallo, auch Battaglia di Marciano, 2. August 1554) angegriffen. Nachdem der Ort sich weigerte, sich zu ergeben, wurde er gewaltsam von den Truppen der Fiorentinischen Verbündeten eingenommen, alle männlichen Bewohner getötet und der Ort in Brand gesteckt.[6] Bis 1777 war der Ort eigenständig und kam dann mit Campigliola, Castiglion Baroti und Laticastelli als Ortsteil zu Rapolano Terme.[3][4]

Sehenswürdigkeiten

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Die Kirche San Giovanni Evangelista im Ortskern
  • Chiesa di San Giovanni Evangelista, Kirche im Ortskern, die bereits im 14. Jahrhundert erwähnt wurde. Die heutige Erscheinungsform stammt aus den Jahren 1898/1899. Die Fresken im Kircheninneren entstanden zum Jubeljahr 1975 durch Eldo Pensatori. Enthält zudem das Gemälde Ultima Cena aus dem 18. Jahrhundert (stammt aus der Chiesa della Compagnia del Corpus Domini).[8]
  • Chiesa della Compagnia del Corpus Domini, kleine Kirche kurz außerhalb der Befestigungsmauern von Armaiolo.[8]
  • Santissimo Crocifisso, Kirche etwa 500 m nordwestlich von Armaiolo in der Località Casalino, die zur Pfarrei San Giovanni Evangelista ad Armaiolo gehört. 1676 wohnten hier 21 Familien.[9]
  • San Biagio a Chiusella, Kirchenruine etwa 700 m westlich von Armaiolo in der Località Chiusella.
  • Der Ort liegt ca. 500 Meter entfernt von der Anschlussstelle Rapolano Terme an der Schnellstraße Siena-Bettolle.
  • Die nächstgelegene Bahnstation ist Rapolano Terme mit Verbindungen nach Siena und Chiusi-Chianciano Terme.

Literatur

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  • Enrico Bosi: I Castelli della Toscana. Il Senese. Bonechi Editrice, Florenz 1981, ISBN 88-7009-137-6, S. 136.
  • Emanuele Repetti: ARMAJOLO in Val d’Ombrone. In: Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana (1833–1846). Onlineausgabe der Universität Siena (pdf, italienisch)
  • Anna Maria Guiducci: I Luoghi della Fede: Le Crete senesi, la Val d’Arbia e la Val di Merse. Arnoldo Mondadori Editore, Mailand 1999, ISBN 88-04-46774-6, S. 94.
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Commons: Armaiolo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Emanuele Repetti: ARMAJOLO in Val d’Ombrone.
  2. Offizielle Webseite des ISTAT (Memento des Originals vom 2. August 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dawinci.istat.it (Istituto Nazionale di Statistica) zu den Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Siena, abgerufen am 5. Dezember 2016 (italienisch)
  3. a b c Comune di Rapolano Terme: Piano Regolatore Generale. Notizie storiche.
  4. a b c Comune di Rapolano Terme: Piano Regolatore Generale. Relazione sul sistema insediativo storico.
  5. a b Enrico Bosi: I Castelli della Toscana. Il Senese.
  6. a b c rapolano.info zu Armaiolo, abgerufen am 6. Dezember 2016 (italienisch)
  7. Maurizio Abbati: Luoghi d’Italia. Rapolano Terme. Franco Cantini Editore, Florenz 1997, ISBN 88-8030-102-0, S. 14.
  8. a b Anna Maria Guiducci: I Luoghi della Fede: Le Crete senesi, la Val d’Arbia e la Val di Merse.
  9. Chiesa del Santissimo Crocifisso bei Beweb (Beni ecclesiastici in web, Ufficio Nazionale per i beni culturali ecclesiastici e l’edilizia di culto), abgerufen am 11. November 2022 (italienisch)