Armgard von Cramm

deutsche Adelige, Mutter von Bernhard zur Lippe-Biesterfeld
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Armgard Kunigunde Prinzessin zur Lippe-Biesterfeld, geb. Freiin von Sierstorpff-Cramm (* 18. Dezember 1883 in Driburg, Westfalen; † 27. April 1971 auf Schloss Warmelo, Niederlande) war die jüngste der vier Töchter des Braunschweigisch-Lüneburgischen Erbkämmerers Aschwin Thedel Adelbert Freiherr von Cramm (1846–1909) und Hedwig Freiin von Sierstorpff (1848–1900). Ab 1937 war sie Schwiegermutter der niederländischen Königin Juliana von Oranien-Nassau (1909–2004; regierte 1948–1980).

Armgard von Cramm (1964)

Armgard von Cramms Onkel Ernst Freiherr von Sierstorpff (1846–1879), Enkel und Erbe des Begründers des Driburger Kurbetriebes Kaspar Heinrich von Sierstorpff (1750–1842), war unter ungeklärten Umständen bei einer Schnepfenjagd mit seinem Schwager Aschwin von Cramm, Armgards Vater, durch einen Schuss zu Tode gekommen. Der Tod wurde zu einem tragischen Jagdunfall erklärt. Ernsts Schwester Hedwig erbte nun den Fideikommiss mit dem Heilbad wie auch den umliegenden Ländereien. Aschwin und Hedwig nahmen nach dem testamentarisch festgelegten Willen, dass der Erbe Kaspar Heinrichs den Namen Sierstorpff führen müsste, den neuen Familiennamen Freiherr von Sierstorpff-Cramm an.[1]

Armgards älteste Schwester Hedwig (1874–1907) wurde nach dem Tod der Mutter Inhaberin des Fideikommiss Driburg. Sie war mit Graf Wilhelm Karl Ludwig Kuno von Oeynhausen (1860–1922) verheiratet. Das Ehepaar nahm den Familiennamen Graf von Oeynhausen-Sierstorpff an, den die in Bad Driburg ansässige Familie bis heute führt.

Armgard war seit 1905 in erster Ehe mit Graf Bodo von Oeynhausen (1881–1909) verheiratet. Er stand im Regiment der 8. Husaren bei Paderborn, wie auch ihr zweiter Ehemann, Prinz Bernhard zur Lippe (1872–1934), der zweite Sohn des Lippischen Regenten Ernst zur Lippe-Biesterfeld (1842–1904). Armgard ließ sich im Herbst 1908 von ihrem ersten Ehemann, mit dem sie keine Kinder hatte, scheiden und heiratete im Jahr darauf auf Schloss Oelber den Prinzen Bernhard zur Lippe. Die skandalträchtige Liebesheirat mit dem Mitglied eines regierenden Fürstenhauses galt aufgrund des Rangunterschieds als unebenbürtig und führte dazu, dass Bernhard seine Thronfolgerechte verlor und sich vom lippischen Hof entfernen musste. Das Paar zog sich nach Wojnowo zurück, einem Gutshof in der Provinz Posen, auf dem Armgards Vater lebte. Ihr erster Mann starb im Herbst 1909 ein Jahr nach der Scheidung. Die Söhne aus der morganatischen Ehe mit Bernhard erhielten von ihrem Onkel und Bernhards Bruder, dem Fürsten Leopold IV. zur Lippe, zunächst den Titel Graf zur Lippe-Biesterfeld, ehe er sie 1916 jeweils zum Prinz zur Lippe-Biesterfeld erhob und in die Thronfolge aufnahm.

Aus Armgard zweiter Ehe gingen zwei Kinder hervor:

Armgard von Cramm erbte von ihrem Vater das Gut Reckenwalde, heute Woynowo und lebte dort mit ihrem Mann und ihren Söhnen. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges floh sie von dort vor der anrückenden Roten Armee zur Familie ihrer verstorbenen ältesten Schwester Hedwig nach Bad Driburg.

Literatur

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  • Historische W. P. Encyclopedie, Elsevier Verlag 1957, Bd. 1, S. 295, Lemma Armgard von Sierstorpff-Cramm Snippet-Ansicht
  • Genealogisches Handbuch des Adels 59 (1975), S. 58.
  • Eltjo J. H. Schrage: Zur Lippe Biesterfeld. Prinses Armgard, prins Bernhard en hun houding tegenover nazi-Duitsland. Balans, Amsterdam 2004. ISBN 90-5018-672-6
  • Nederlands's Adelsboek Jahrgang 94 (2009) St-Sy, Seite LV (Koninklijk Huis)
  • Annejet van der Zijl: Bernhard. Een verborgen geschiedenis. Amsterdam/Antwerpen, Querido 2010. ISBN 978-90-214-3764-4
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Commons: Armgard von Cramm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Die Grafen von Oeynhausen-Sierstorpff | Markante Adelsdynastie. Abgerufen am 11. März 2024 (deutsch).