Arnold Walfisz
Arnold Walfisz (* 2. Juli 1892 in Warschau; † 29. Mai 1962 in Tiflis) war ein polnischer Mathematiker. Seine Schwerpunkte waren die Zahlentheorie und Algebra.
Leben
BearbeitenNach dem Abitur in Warschau studierte er von 1909 bis 1914, sowie von 1918 bis 1921, in München, Berlin, Heidelberg und Göttingen, wo er 1921 bei Edmund Landau promovierte (Über die summatorischen Funktionen einiger Dirichletscher Reihen, 56 Seiten). Von 1922 bis 1927 lebte Walfisz in Wiesbaden. 1927 kehrte er nach Warschau zurück, wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität (ab der Habilitation 1930 als Privatdozent) und arbeitete, da diese Tätigkeit unbezahlt war, für die Versicherungsgesellschaft „Europa“. 1935 gründete er mit Salomon Lubelski die Zeitschrift Acta Arithmetica. 1936 ging er nach Tiflis und wurde Mathematikprofessor an der dortigen Universität. Walfisz ist Autor von ungefähr 100 mathematischen Arbeiten, darunter die unter „Werke“ genannten Bücher. Er hat auch zwei Bücher mit Schriften von Edmund Landau herausgegeben.
1936 bewies er den Satz von Siegel-Walfisz.
Walfisz nahm auch an Schachturnieren teil (2./3. Platz 1912 im Nebenturnier A in Breslau, Teilnahme 1914 beim nicht zu Ende gespielten Turnier in Mannheim).[1]
Werke
Bearbeiten- Die Pellsche Gleichung (russisches Original: Уравнение Пелля), Tiflis, 1952
- Gitterpunkte in mehrdimensionalen Kugeln, Panstwowe Wydawnictwo Naukowe, Monografi Matematyczne, vol. 33. Warszawa, 1957, online
- Weylsche Exponentialsummen in der neueren Zahlentheorie, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin, 1963
Literatur
Bearbeiten- Ekkehard Krätzel, Christoph Lamm: Von Wiesbaden nach Tiflis – Die wechselvolle Lebensgeschichte des Zahlentheoretikers Arnold Walfisz, Mitteilungen der Deutschen Mathematiker-Vereinigung, Band 21 (1), 2013, S. 42–51, doi:10.1515/dmvm-2013-0018
- Sophie Goetzel-Leviathan (geb. Walfisz): Der Krieg von Innen, Paul Lazarus Stiftung, Wiesbaden, 2011
- A. J. Gillam: Mannheim 1914 and the Interned Russians, The Chess Player, Nottingham, 2014
- Paul Schellenberg u. a. (Hrsg.): Der 16., 17. und 18. Kongreß des Deutschen Schachbundes. Düsseldorf 1908, Hamburg 1910, Breslau 1912, 1984 (Buchreihe Tschaturanga)
Weblinks
Bearbeiten- Kurzbiographie bei der DMV
- tabellarische Biografie und Schriftenverzeichnis
- Kurzbiografie mit Bild aus Acta Arithmetica, 1964 (PDF-Datei; 4,23 MB)
- Überblick seiner Arbeit aus Acta Arithmetica, 1964 (PDF-Datei; 2,31 MB)
- Arnold Walfisz im Mathematics Genealogy Project (englisch)
- Arnold Walfisz in der Datenbank zbMATH
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Siehe Literatur (Gillam und Schellenberg).
Personendaten | |
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NAME | Walfisz, Arnold |
KURZBESCHREIBUNG | polnischer Mathematiker |
GEBURTSDATUM | 2. Juli 1892 |
GEBURTSORT | Warschau |
STERBEDATUM | 29. Mai 1962 |
STERBEORT | Tiflis |