Arthur Cecil Pigou

englischer Ökonom
Dies ist die gesichtete Version, die am 22. Dezember 2024 markiert wurde. Es existiert 1 ausstehende Änderung, die noch gesichtet werden muss.

Arthur Cecil Pigou (* 18. November 1877 in Ryde, Isle of Wight; † 7. März 1959 in Cambridge) war ein englischer Ökonom. Er gilt als Vertreter der Cambridger Schule der Neoklassik und machte sich in der Wohlfahrts-, Konjunktur- und Geldtheorie einen Namen.

Arthur Cecil Pigou wurde als ältester Sohn des Armeeoffiziers Clarence George Scott Pigou und seiner Frau Nora Frances Sophia geboren.[1] Er besuchte ab 1891 die renommierte Harrow School und ging im Anschluss 1896 mit einem Stipendium an das King's College der Universität Cambridge, um Geschichte und moderne Sprachen zu studieren.[2][3] Er folgte 1908 Alfred Marshall auf dem Lehrstuhl für Politische Ökonomie an der Universität Cambridge und bekleidete diese Position bis 1944.[4]

Er stellte 1920 das Konzept der nach ihm benannten Pigou-Steuer vor, mit der die Umweltverschmutzung eingedämmt werden soll. Er vertrat die Idee der Progressivsteuer, die er – wie auch Francis Edgeworth – mit dem sinkenden Grenznutzen des Einkommens begründete. 1920 beschäftigte er sich mit der Preisdifferenzierung, und somit der Abschöpfung von Konsumentenrente zugunsten der Produzentenrente.

In den 1920er-Jahren benutzte er erstmals den Begriff „Quality of Life“ (Lebensqualität)[5], den in den 1960er-Jahren Lyndon B. Johnson aufgriff und verbreitete[6]. Pigou führte mit John Maynard Keynes umfangreiche Diskurse.

1900 wurde er zum Fellow der Royal Statistical Society gewählt.[7] Der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften gehörte er seit 1921 als auswärtiges Mitglied an. 1927 wurde er zum Mitglied der British Academy gewählt.[8] 1928 wurde Pigou in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. 1955 wurde er mit dem internationalen Antonio-Feltrinelli-Preis ausgezeichnet.

Siehe auch

Bearbeiten

Schriften (Auswahl)

Bearbeiten
  • The Principles and Methods of Industrial Peace, 1905
  • The Riddle of the Tariff, London 1903
  • Wealth and Welfare, London (1912, online)
  • The Economics of Welfare (1920, online)
  • The Theory of Unemployment, London (1933, online)
  • Keynes's General Theory: A Retrospective View, London 1950
  • Essays in Economics, London 1952
  • Alfred Marshall and Current Thought, London 1953
  • weitere Schriften bei archive.org

Literatur

Bearbeiten
  • Ian Kumekawa: The first serious optimist. A. C. Pigou and the birth of welfare economics. Princeton University Press, Princeton 2017, ISBN 978-0-691-16348-2.
  • Nahid Aslanbeigui , Guy Oakes: Arthur Cecile Pigou (= Great Thinkers in Economics). St. Martin's Press, Palgrave MacMillan, New York 2015, ISBN 978-0-230-25271-4.
  • Karen Lovejoy Knight: A.C. Pigou and the ‘Marshallian’ Thought Style (= Palgrave Studies in the History of Economic Thought). Palgrave MacMillan, 2018, ISBN 978-3-030-01017-1.
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Knight, S. 20.
  2. Harry G. Johnson: Arthur Cecil Pigou, 1877–1959. In: The Canadian Journal of Economics and Political Science. Band 26, Nr. 1, 1960, S. 151.
  3. Knight, S. 23.
  4. Shionoya, Yuichi: Arthur Cecil Pigou, 1877–1959. In: Hitotsubashi Journal of Economics. Band 6, Nr. 1, 1965, S. 21.
  5. Alban Knecht: Lebensqualität produzieren. Eine Ressourcentheorie und Machtanalyse. VS-Verlag, Wiesbaden 2010, S. 16.
  6. Alban Knecht: Lebensqualität produzieren. Eine Ressourcentheorie und Machtanalyse. VS-Verlag, Wiesbaden 2010, S. 18.
  7. D. G. Champernowne: Arthur Cecil Pigou 1877-1959. In: Journal of the Royal Statistical Society. Band 122, Nr. 2, 1959, S. 263–265.
  8. Deceased Fellows. British Academy, abgerufen am 17. Juli 2020.