Artus Quellinus III.
Artus Quellinus III. (* 1653 in Antwerpen; † Dezember 1686 in London) war ein flämischer Bildhauer aus der Künstlerfamilie Quellinus, der in London arbeitete.
Leben und Wirken
BearbeitenArtus (Arnold) Quellinus III., irrtümlich manchmal auch Johann Erasmus genannt, war der Sohn des Bildhauers Artus Quellinus II. (der Jüngere) und dessen erster Ehefrau Anna-Maria (geborene Gabron oder Gabrau, † 15. Oktober 1669) sowie der Bruder von Thomas Quellinus.
Nach der Ausbildung in der väterlichen Werkstatt in Antwerpen wird er im Jahr 1679 erstmals im Zusammenhang mit dem Architekten Hugh May in London erwähnt.[1] Etwa 1680 wurde er Gehilfe bei dem flämischen Bildschnitzer und Bildhauer Grinling Gibbons, mit dem er einige gemeinsame Werke fertigte. Quellinus spezialisierte sich auf die Herstellung von Marmorskulpturen. Zu seinen Werken zählen ein Denkmal für Thomas Thynne (um 1682) in der Westminster Abbey[2] oder Bildnisses von Henry VI. und James II.[3] für das Royal Exchange in London. Weitere Statuen befinden sich in der Guildhall in London.[4] Am 23. Dezember 1685 schloss er einen Vertrag mit der Patrick, Earl of Strathmore and Kinghorne, einen Vertrag über die Herstellung von Statuen der Könige aus dem Hause Stuart sowie einer Büste des Earls. Diese stellte er vor seinem Tod im September 1686 fertig und sie befanden sich im 17. und 18. Jahrhundert im Glamis Castle. Die Büste und die Statuen von Jakob I. und Karl I.[5] verblieben dort. Die Statue des James II. ähnelte jener Figur, die vor der Nationalgalerie auf dem Trafalgar Square steht und den Herrscher als römischen Imperator dargestellt. Die des Königs Charles II. war vermutlich ähnlich jener, die er für die Guildhall gefertigt hatte.[6] Nach seinem frühen Tod heiratete seine Witwe Frances (geborene Silberechts, Tochter des Landschaftsmalers Jan Siberechts) seinen Gehilfen, den Bildhauer Jan van Nost d. Ä.
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Statue: Charles II.
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Statue: Sir John Cutler
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Putto mit der Krone und dem Wappen Schottlands
Literatur
Bearbeiten- Quellinus, Artus (Arnold). In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 27: Piermaria–Ramsdell. E. A. Seemann, Leipzig 1933, S. 508 (biblos.pk.edu.pl).
- Rolf Loeber: Arnold Quellin’s and Grinling Gibbons’s Monuments for Anglo-Irish Patrons. In: Studies: An Irish Quarterly Review. Band 72, Nr. 285, 1983, ISSN 0039-3495, S. 84–101, JSTOR:30090497.
Weblinks
Bearbeiten- Arnold Quellin Westminster Abbey
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Rolf Loeber: Arnold Quellin’s and Grinling Gibbons’s Monuments for Anglo-Irish Patrons. In: Studies: An Irish Quarterly Review. Band 72, Nr. 285, 1983, ISSN 0039-3495, S. 84–101, JSTOR:30090497.
- ↑ Thomas Thynne. Westminster Abbey.
- ↑ James II. collections.vam.ac.uk.
- ↑ King Charles II – Quellinus, Artus III, The Younger collections.vam.ac.uk.
- ↑ Statue of King Charles I at Glamis Castle. canmore.org.uk, abgerufen am 3. Februar 2020 (englisch).
- ↑ Michael Ross Apted: Arnold Quellin’s Statues at Glamis Castle. In: The Antiquaries Journal. Band 64, Nr. 1, 1984, ISSN 1758-5309, S. 53–61, doi:10.1017/S0003581500067470.
Personendaten | |
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NAME | Quellinus, Artus III. |
ALTERNATIVNAMEN | Quellin, Arnold |
KURZBESCHREIBUNG | flämischer Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 1653 |
GEBURTSORT | Antwerpen, Spanische Niederlande |
STERBEDATUM | Dezember 1686 |
STERBEORT | London, England |