Bei der Arylformamidase (KF) handelt es sich um das Enzym, das den zweiten Teilschritt im Abbau der Aminosäure Tryptophan, nämlich die Abspaltung von Formiat von N-Formylkynurenin katalysiert. Das Enzym kommt in Wirbeltieren vor. Beim Menschen wird es in allen Gewebetypen produziert.[1][2]

Arylformamidase
Eigenschaften des menschlichen Proteins
Masse/Länge Primärstruktur 308 Aminosäuren
Bezeichner
Gen-Name
Externe IDs
Enzymklassifikation
EC, Kategorie
Reaktionsart Abspaltung von Formiat
Substrat N-Formylkynurenin + H2O
Produkte Kynurenin + Formiat
Vorkommen
Homologie-Familie Arylformamidase
Übergeordnetes Taxon Euteleostomi

Mäuse ohne KF zeigen Probleme mit den Nieren und dem Immunsystem, können aber teilweise N-Formylkynurenin abbauen. Dies bedeutet, dass es wahrscheinlich ein weiteres Enzym gibt, das diese Reaktion katalysiert.[3]

Das AFMID-Gen, das für die Arylformamidase codiert, ist das seltene Beispiel für ein Gen, dessen Expression umgekehrt mit der Acetylierung des Histons am Promotor korreliert.[4]

Katalysierte Reaktion

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  + H2O       + HCOO

Von N-Formyl-L-kynurenin wird durch Hydrolyse Ameisensäure abgespalten und L-Kynurenin entsteht.

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Einzelnachweise

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  1. UniProt Q63HM1
  2. BioGPS-Eintrag
  3. Dobrovolsky VN, Bowyer JF, Pabarcus MK, et al: Effect of arylformamidase (kynurenine formamidase) gene inactivation in mice on enzymatic activity, kynurenine pathway metabolites and phenotype. In: Biochim. Biophys. Acta. 1724. Jahrgang, Nr. 1–2, Juni 2005, S. 163–72, doi:10.1016/j.bbagen.2005.03.010, PMID 15866519.
  4. Schuettengruber B, Doetzlhofer A, Kroboth K, Wintersberger E, Seiser C: Alternate activation of two divergently transcribed mouse genes from a bidirectional promoter is linked to changes in histone modification. In: J. Biol. Chem. 278. Jahrgang, Nr. 3, Januar 2003, S. 1784–93, doi:10.1074/jbc.M204843200, PMID 12411446.