Die Aserbaidschanische Legion war ein Großverband des Heeres der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Emblem der Legion
Warschauer Aufstand. Aufstellung von schwer bewaffneter Infanterie Aserbaidschanische Legion.

Geschichte

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Die Einheit wurde während des Krieges gegen die Sowjetunion im Dezember 1941 als Kaukasisch-Mohammedanische Legion (Muslimische Kaukasuslegion) gegründet und am 22. Juli 1942 in zwei separate Legionen, die Nordkaukasische Legion und die Aserbaidschanische Legion, umgegliedert. Sie bestand hauptsächlich aus ehemaligen Kriegsgefangenen der Roten Armee aus Aserbaidschan, aber auch aus Freiwilligen anderer Völker in der Region. Der Verband war Teil der sogenannten Ostlegionen.

In mehreren Bataillonen dienten in der Legion insgesamt ca. 70.000 Personen.

Am 1. Juni 1943 bildete die Aserbaidschanische Legion den Stab des Infanterie-Regiments 314 bei der neu aufgestellten 162. Turkmenischen Division.

Niederschlagung des Warschauer Aufstands

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1944 wurden zwei aserbaidschanische Einheiten der berüchtigten SS-Sondereinheit Dirlewanger angegliedert.[1] Als Teil der von SS-Gruppenführer Heinz Reinefarth kommandierten Kampfgruppe wurden sie bei der Niederschlagung des Warschauer Aufstands eingesetzt und waren dabei unmittelbar am Massaker von Wola beteiligt. So griffen am 5. August 1944 zwei SS-Einheiten, darunter ein aserbaidschanisches Bataillon, das St.-Lazarus-Krankenhaus in Wola an, in dem sich zu diesem Zeitpunkt rund 300 Patienten und mehr als 1.000 Flüchtlinge befanden. Nachdem die Soldaten die Ausgänge abgeriegelt und systematisch Wertsachen geraubt hatten, begannen sie mit der Ermordung aller anwesenden Zivilisten, einschließlich Frauen und Kindern. Die Opfer wurden erschossen, mit Handgranaten getötet oder lebendig verbrannt.[2]

Literatur

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  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 14: Die Landstreitkräfte. Namensverbände. Biblio-Verlag, Bissendorf 1980, ISBN 3-7648-1111-0, S. 16.
  • Walter Held: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Eine Bibliographie der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. 5 Bde. Osnabrück 1978 ff.
  • Joachim Hoffmann: Die Ostlegionen 1941–1943. Turkotartaren, Kaukasier und Wolgafinnen im deutschen Heer. Freiburg 1976.
  • Albert Jeloschek und Friedrich Richter, Ehrenfried Schütte, Johannes Semmler: Freiwillige vom Kaukasus. Georgier & Tschetschenen auf deutscher Seite. „Der Sonderverband Bergmann“ unter Theo Oberländer. Graz, Stuttgart 2003.
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Commons: Aserbaidschanische Legion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. French L. MacLean: The Cruel Hunters. SS-Sonderkommando Dirlewanger, Hitler's Most Notorious Anti-Partisan Unit. Atglen, PA: Schiffer Military History, 1998, S. 163
  2. Alexandra Richie: Warsaw 1944. Hitler, Himmler, and the Warsaw Uprising. New York: Picador, 2019, S. 292–294