Atami-Klasse

Flusskanonenboote der Kaiserlich Japanischen Marine

Die Atami-Klasse (japanisch 熱海型砲艦 Atami-gata hōkan) war eine Klasse von zwei Flusskanonenbooten der Kaiserlich Japanischen Marine, die im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam.

Atami-Klasse
Die Atami im Jahr 1929, in japanischen Gewässern.
Die Atami im Jahr 1929, in japanischen Gewässern.
Schiffsdaten
Land Japan Japan
Taiwan Republik China
China China
Schiffsart Flusskanonenboot
Bauwerft Fujinagata Zōsen, Osaka
Bauzeitraum 1928 bis 1930
Stapellauf des Typschiffes 30. März 1929
Gebaute Einheiten 2
Dienstzeit 1929 bis 1960er
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 46,3 m (Lüa)
45,3 m (KWL)
Breite 6,79 m
Tiefgang (max.) 1,13 m
Verdrängung 249 t
 
Besatzung 55–77 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 × Dampfkessel,
2 × 2-Zyl-Dampfmaschinen
Maschinen­leistung 1.300 PS (956 kW)
Höchst­geschwindigkeit 16,75 kn (31 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung

Bei Indienststellung:

  • 1 × Sk 7,62 cm L/28
  • 5 × 7,7-mm-MG

Ab 1940:

Geschichte

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Wie auch andere Staaten verfügte Japan in China, im Rahmen der Überwachung bzw. des Schutzes eigener Interessen, auf dem Jangtsekiang über militärische Kräfte. Hierfür unterhielt die Kaiserlich Japanische Marine eine Reihe von Flusskanonenbooten. Im Zuge kontinuierlicher Modernisierung wurde im Flottenbauprogramm von 1927 der Bau von zwei Booten einer verbesserten Version der Anfang der 1920er gebauten Boote der Seta-Klasse genehmigt. Diese Boote wurde zwischen November 1928 und Februar 1930 in Japan gefertigt, nach Shanghai verschifft und von dort auf dem Jangtsekiang eingesetzt.

Liste der Schiffe

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Name Bauwerft Kiellegung Stapellauf Indienststellung Verbleib
Atami
(熱海)
Fujinagata Zōsen,
Osaka
6. November 1928 30. März 1929 30. Juni 1929 Außerdienststellung August 1945, Kriegsbeute Republik China, umbenannt in Yung Ping (永平),
am 30. November 1949 von der Volksrepublik China erbeutet, umbenannt in Wu Jiang,
in 1960er Jahren abgebrochen
Futami
(二見)
25. Juni 1929 20. November 1929 28. Februar 1930 Außerdienststellung August 1945, Kriegsbeute Republik China, umbenannt in Yung An (永安),
am 30. November 1949 von der Volksrepublik China erbeutet, umbenannt in Zhu Jiang,
in 1960er Jahren abgebrochen

Technische Beschreibung

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Rumpf und Antrieb

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Der Rumpf der Boote der Atami-Klasse war 46,3 Meter lang, 6,79 Meter breit und hatte bei einer Verdrängung von 249 Tonnen einen Tiefgang von 1,13 Metern.[1] Der Antrieb erfolgte durch zwei mischbefeuerte DampferzeugerKampon Ro-Gō Kessel – und zwei 2-Zylinder-Dampfmaschinen mit denen eine Gesamtleistung von 1300 PS (9563 kW) erreicht wurde. Die Leistung wurde an zwei Wellen mit je einer Schraube abgegeben. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 16,75 Knoten (31 km/h). Es konnten 28 Tonnen Kohle und 34 Tönnen Schweröl gebunkert werden.[1]

Bewaffnung

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Die Bewaffnung bestand bei Indienststellung aus einem 7,62-cm-Geschützen L/28 vor der Brücke und fünf 7,7-mm-Maschinengewehren, später erweiter um ein 13,2-mm-Maschinengewehr Typ 93. Im Jahr 1940 wurde diese Bestückung durch ein 7,62-cm-Geschütz L/40 Typ 3 und fünf 2,5-cm-Maschinenkanonen Typ 96 ersetzt.[1]

Besatzung

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Die Besatzung hatte eine Stärke von 55 bis 77 Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften.[1] Üblicherweise befehligte ein Stabsoffizier im Rang eines Kaigun-chūsa (Fregattenkapitän) bzw. Kaigun-shōsa (Korvettenkapitän) ein Boot.

Liste der Kommandanten

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Nr. Dienstgrad und Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit Bemerkungen
1. unbekannt 30. Juni 1929 1. Dezember 1930
2. Korvettenkapitän Kojima Hideo 1. Dezember 1930 10. März 1932
3. Korvettenkapitän Fukuda Isamu 10. März 1932 1. Dezember 1932
4. Fregattenkapitän Kimura Masatomi 1. Dezember 1932 10. März 1934
5. Fregattenkapitän Tei Monzen 10. März 1934 21. Oktober 1935
6. Korvettenkapitän / Fregattenkapitän Kase Saburo 21. Oktober 1935 1. Juni 1937
7. Korvettenkapitän Mori Keisaku 1. Juni 1937 15. Oktober 1939
8. Korvettenkapitän Yamagamachi Tetsuo 15. Oktober 1939 15. Dezember 1939
9. Korvettenkapitän Kumabe Tsutae 15. Dezember 1939 15. Oktober 1940
10. Korvettenkapitän Fukusumi Juozo 15. Oktober 1940 20. August 1941
11. Korvettenkapitän Araki Masaomi 20. August 1941 Juni 1943
12. Fregattenkapitän Kamisawa Takeshi Juni 1943 30. September 1945
Nr. Dienstgrad und Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit Bemerkungen
1. Korvettenkapitän Hori Yugoro 28. Februar 1930 20. August 1931 seit 30. November 1929 mit der Baubelehrung betraut
2. unbekannt 20. August 1931 20. Mai 1932
3. Fregattenkapitän Furuki Hiyakuzo 20. Mai 1932 15. November 1933
4. Fregattenkapitän Ōnishi Shinzō 15. November 1933 15. November 1934
5. Kapitän Kon Yasushi 15. November 1934 10. Oktober 1935
6. Kapitän Kuranaga Tuneki 10. Oktober 1935 11. März 1936
7. Kapitän Arita Mitsugu 11. März 1936 15. November 1937
8. Kapitän Sawa Isao 15. November 1937 Januar 1939
9. Korvettenkapitän / Fregattenkapitän Mizoguchi Yasumaro Januar 1939 10. September 1941
10. Fregattenkapitän Okumura Saburo 10. September 1941 1. August 1942
11. Korvettenkapitän / Fregattenkapitän Kanei Keiichi 1. August 1942 30. September 1945

Literatur

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  • Anthony J. Watts: Japanese Warships of the World War II. Ian Allan Publishing, Shepperton 1974, ISBN 0-7110-0215-0 (englisch).
  • Hansgeorg Jentschura, Dieter Jung, Peter Mickel: Warships of the Imperial Japanese Navy 1869–1945. US Naval Institute Press, Annapolis 1977, ISBN 0-87021-893-X (englisch).
  • Kure Maritime Museum und Kazushige Todaka: Submarines and Submarine Depot Ships − Selected Photos from the Archives of the Kure Maritime Museum / The Best from the Collection of Shizuo Fukui’s Photos of Japanese Warships. Naval Institute Press, Annapolis 2020, ISBN 978-1-59114-337-6 (englisch).
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Einzelnachweise

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  1. a b c d Hansgeorg Jentschura, Dieter Jung, Peter Mickel: Warships of the Imperial Japanese Navy 1869–1945., S. 121.