Atomanlage Fordo

iranische kerntechnische Anlage zur Anreicherung von Uran

Die Atomanlage Fordo ist eine iranische kerntechnische Anlage zur Anreicherung von Uran. Der Anreicherungskomplex Fordo ist Teil des iranischen Atomprogramms.

Eine weitere Einrichtung dieser Art ist die Atomanlage Natanz.

Die Atomanlage ist südlich von Teheran etwa 30 km nördlich von Ghom gelegen. Sie befindet sich in einem 60 Meter unter der Erde[1] verlaufenden Tunnelsystem auf einem früheren Militärgelände.

Meldung an die Atombehörde

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Ihre Existenz wurde von der iranischen Regierung Ende 2009 öffentlich eingeräumt. Die Erstellung dieser Anlage wurde der Internationalen Atomenergie-Organisation gemeldet.[2] Im Januar 2012 berichtete die IAEO, in der Anlage werde Uran auf 20 Prozent angereichert, dies stehe aber unter Kontrolle und Überwachung durch die IAEO.[3]

USA droht mit Angriff

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Im März 2012 drohte der Präsident der Vereinigten Staaten, Barack Obama, mit einem Angriff auf die Anlage, um eine atomare Bewaffnung Irans zu verhindern. Dies sei nicht nur im Interesse Israels, sondern ein grundlegendes Sicherheitsinteresse der Vereinigten Staaten.[4][5][6]

Russisches Flugabwehrsystem

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Die iranische Nachrichtenagentur Fars berichtete am 29. August 2016, dass die iranische Revolutionsgarde russische S-300-Luftabwehrraketen vor der Urananreicherungsanlage in Stellung gebracht hat. Die Lieferung des Flugabwehrsystems ist Teil eines Rüstungsvertrages zwischen dem Iran und Russland aus dem Jahr 2007. Der Kommandeur der iranischen Luftwaffe, General Farsad Esmaili, bekräftigte in einem Interview mit der staatlichen Rundfunkgesellschaft Islamic Republic of Iran Broadcasting die Notwendigkeit der Stationierung.[7][8]

Anreicherung von Uran

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Im Januar 2021 wurde in der Anlage wieder mit der Herstellung von 20-prozentigem Uran begonnen, nachdem der Iran im November 2020 aus dem Wiener Atomabkommen von 2015 ausgestiegen war.[9]

Nach einer unangekündigten Inspektion der Anlage am 21. Januar 2023 gab die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) Anfang Februar 2023 bekannt, in der Anlage könne Uran nun auf einen Reinheitsgrad von bis zu 60 Prozent und damit fast auf Waffenqualität angereichert werden. Dies wäre eine Verletzung des Atomwaffensperrvertrags. Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die Vereinigten Staaten forderten den Iran am 3. Februar 2023 auf, mit der IAEO zu kooperieren und seine internationalen Verpflichtungen einzuhalten.[10]

Einzelnachweise

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  1. Natalie Amiri: Zwischen den Welten. Von Macht und Ohnmacht im Iran. Aufbau, Berlin 2021, ISBN 978-3-351-03880-9; Taschenbuchausgabe ebenda 2022, ISBN 978-3-7466-4030-3, S. 150.
  2. Iran: Atomanlage in Fordo bald fertig, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. April 2011
  3. IAEA: Iran produziert hochangereichertes Uran, Frankfurter Rundschau, 9. Januar 2012
  4. Angriffsdrohung auf Irans Atomanlagen: "Israels Regierung weiß, dass ich nicht bluffe". (Memento vom 3. März 2012 im Internet Archive) Tagesschau, 3. März 2012
  5. „...preventing Iran from getting a nuclear weapon isn't just in the interest of Israel, it is profoundly in the security interests of the United States, and that when I say we're not taking any option off the table, we mean it... it includes a military component.“ (Interview in The Atlantic, 2. März 2012)
  6. https://web.archive.org/web/20131221014727/http://blogs.usembassy.gov/amerikadienst/2012/03/05/aipac-policy-conference/ Rede von US-Präsident Barack Obama bei der AIPAC Policy Conference
  7. Sky News Arabia: "إس 300" لحماية منشأة فوردو النووية الإيرانية. In: Sky News Arabia. Sky News Arabia, 29. August 2016, abgerufen am 29. August 2016 (arabisch).
  8. 300’ في منشأة ’فوردو’ النووية بالصور.. الجمهورية الإسلامية الإيرانية تنشر منظومة ’اس. In: Alahednews. Alahednews, 29. August 2016, abgerufen am 29. August 2016 (arabisch).
  9. Verstoß gegen Atompakt: Iran beginnt mit höherer Urananreicherung. In: tagesschau.de. 4. Januar 2021, abgerufen am 7. Januar 2021.
  10. Änderung an Maschinen – Iran könnte Urananreicherung fast auf Waffenqualität ausbauen. Der Spiegel, 4. Februar 2023

Koordinaten: 34° 53′ 8,3″ N, 50° 59′ 48,1″ O