Auferstehungskirche (Pforzheim)
Die evangelische Auferstehungskirche in Pforzheim ist eine Notkirche in der südwestdeutschen Stadt. Sie liegt in der Mathystraße 10 im Rodgebiet in der Pforzheimer Südweststadt.
Geschichte
BearbeitenDie Kirche gehört zur evangelischen Johannesgemeinde im Rodviertel. Nach der Zerstörung Pforzheims am 23. Februar 1945 wuchs diese Gemeinde durch die Einquartierung aus der kriegszerstörten Talstadt stark an. Der Gemeindezuwachs und die Zerstörung vieler Kirchen im Stadtgebiet gaben den Anlass, möglichst schnell eine möglichst stabile Kirche zu errichten.
Die Auferstehungskirche wurde in den Jahren 1946–1948 als erste Notkirche nach dem Programm des Architekten Otto Bartning errichtet und am 24. Oktober 1948 eingeweiht. Der erste Spatenstich erfolgte symbolträchtig am 8. Mai 1946, dem ersten Jahrestag des Kriegsendes. Die Kirche setzte den Maßstab für die 42 folgenden Notkirchen Bartnings.
Beschreibung
BearbeitenArchitektur
BearbeitenDie Kirche, eine zeltartige Holzkonstruktion in überschaubaren Raumabmessungen[1] mit einer polygonalen Apsis, besitzt einen massiven rechteckigen Turm. Der Bau ist außen mit aus Trümmerschutt geborgenen roten und gelben Buntsandsteinquadern, innen mit Backstein verkleidet. Der Turm wurde 1954 erhöht.
Ausstattung
BearbeitenOtto Bartning hat die Altarmensa und den Taufstein der Kirche gestaltet. Das spätgotische Altarkreuz aus Holz (siehe Alte Stadtkirche (Pforzheim)#Kruzifix) stammt aus der Zeit um 1440. Es hing zunächst auf dem Friedhof des Dominikanerinnenklosters, dann vor der Stadtkirche St. Stefan und wurde 1899 nach Restaurierung in die neue Stadtkirche überführt, wo es schwer beschädigt den großen Bombenangriff überstand. Nach Restaurierung durch den Bildhauer Oskar Theodor Loos kam es in die Auferstehungskirche.
Die Kirche hatte ursprünglich ein neutrales Fensterband und erhielt 1966 abstrakt gestaltete Glasfenster von Klaus Arnold.[2] Die Grundfarbe der Fenster ist blau, pro Fenster sind jeweils sechs ähnlich konstruierte, in weiß und rot gestaltete Figuren zu sehen.
Literatur
Bearbeiten- Wolfgang Hartmann: Die Notkirchen von Otto Bartning. In: Kunst und Kirche, Heft 3, 1987, S. 199ff.
- Ulrike Rein: Aus der Asche… die evangelischen Kirchen in Pforzheim nach 1945. Thoma, Karlsruhe 1990, ISBN 3-87297-121-2, S. 69–74.
- Christoph Timm: Baudenkmale der Nachkriegsepoche in Pforzheim und ihre Probleme. In: Badische Heimat, Heft 3/1995, S. 421–440, hier S. 433/34.
- Festschrift zum 50 jährigen Bestehen: Zeichen der Hoffnung – 50 Jahre Auferstehungskirche 1948–1998. Evangelisches Pfarramt der Johannesgemeinde. Pforzheim 1998.
- Chris Gerbing: Die Auferstehungskirche in Pforzheim (1945–1948). Otto Bartnings Kirchenbau im Spannungsfeld zwischen Moderne und Traditionalismus. Schnell & Steiner, Regensburg 2001, ISBN 3-7954-1428-8.
- Heike Springhart u. a.: Die evangelische Auferstehungskirche in Pforzheim in historischer, theologischer und gesellschaftlicher Perspektive. J.S. Kotz, Neulingen 2022, ISBN 978-3-946231-34-9.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Baden-Württemberg I, bearbeitet von Dagmar Zimdars u. a., Deutscher Kunstverlag München/Berlin, 1993, S. 626, ISBN 3-422-03024-7
- ↑ Ulrike Rein: Aus der Asche… die evangelischen Kirchen in Pforzheim nach 1945. Karlsruhe 1990, S. 69–74. Irrtümlich falsche Angaben bei Dehio.
Koordinaten: 48° 53′ 1,7″ N, 8° 41′ 31″ O