August Endruschat

deutscher Künstler

August Endruschat, auch Endruschat-Waldberg[1] (* 6. November 1899 in Waldberg, Kreis Ragnit, heute eine Wüstung in Baltupenai, Litauen; † 24. August 1990 in Berlin), war ein deutscher Landschafts-, Porträt- und Tiermaler.

August Endruschat

Leben und Werk

Bearbeiten
 
Grabstein von August Endruschat

August Endruschat war Sohn eines Bauern. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde er von russischen Truppen, zusammen mit dem älteren Bruder und späteren Maler Johannes Endruschat (1898–1979)[2] und den Eltern, 1914 nach Russland verschleppt. In Alatyr (heute Republik Tschuwaschien) fanden die Brüder Kontakt zu russischen Ikonenmalern, die ihre künstlerische Neigung unterstützten.

1918 kehrt die Familie ins Memelland zurück, wo der Hof der Familie teilweise zerstört war und aufgebaut werden musste. Während der ältere Bruder Johannes den Hof übernahm, ging August Endruschat nach Berlin und besuchte von 1929 bis 1935 die Kunstgewerbeschule in Berlin-Charlottenburg. Bei Reisen nach Oberschlesien entstanden zahlreiche Ölstudien. 1934 heiratete er Anna Scharff.

Nach Kriegsende und Rückkehr aus der Gefangenschaft lebte er vorübergehend im Weserbergland. 1948 zog er in das sowjetisch besetzte Berlin-Johannisthal, wo er als Kunsterzieher arbeitete. Nach politischen Pressionen wechselte er 1951 mit seiner Familie in den Westteil der Stadt.[3]

Seine Studienreisen führten ihn nach Ostpreußen, Norddeutschland und in den Schwarzwald. Seine beliebteste Motive waren realistische Darstellungen von Landschaften aller Regionen, wobei es ihm besonders die Waldgebiete und Seen in Ostpreußen, dem Schwarzwald und Brandenburg angetan hatten.

Eine Retrospektive des Künstlers zeigte das Haus der ostdeutschen Heimat 1972 in Berlin. Er starb am 24. August 1990 in Berlin-Lankwitz. Sein Grab befindet sich auf dem Städtischen Friedhof Lankwitz in Lichterfelde.

Öffentliche Wahrnehmung

Bearbeiten

Ausstellungen

Bearbeiten

Ausstellungen erfolgten in Berlin, Paris, Köln, Bad Tölz und in Grafenhausen/Schwarzwald. Er beteiligte sich auch an einer Ausstellung, die Industriegebäude in Berlin zum Inhalt hatte, zum Beispiel Kraftwerk Lichterfelde.

  • 1972: Ausstellung im Haus der ostdeutschen Heimat
  • 1972: Ausstellung im Hilton-Hotel mit Portraitmalerei
  • 1973: Ausstellung im Haus der Kirche in Berlin-Charlottenburg[4]
  • 1975: Ausstellung anlässlich der Eröffnung der Schwarzwaldhalle in Grafenhausen
  • 1976: Ausstellung in der Galerie im Foyer des Deutschlandhauses[1]
  • 1976: Ausstellung (gemeinsam mit Ruth Rieger (* 1931), Jutta (Hildegard) Wolters (1921–1987) und Walter Bewersdorf (1903–1988)[5]) im Schloß Glienicke.
  • 1979: Ausstellung in der kleinen Orangerie, Gemälde von Danzig bis Memel[6]

Kalender

Bearbeiten

Für das Jahr 2000 erschien im Kalender Buntes Bild der Heimat – Der Kalender „Ostpreußen und seine Maler“ 2000 eine Reproduktion eines Gemäldes von August Endruschat.[7]

Private Sammlungen

Bearbeiten

Im Mai 1972 erwarben der frühere Bundesminister Johann Baptist Gradl, der damalige Bürgermeister von Steglitz (1971–1984) Helmut Rothacker und der Direktor der BVG Schneider Gemälde des Künstlers für ihre Sammlungen.[3]

Literatur

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: August Endruschat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Werke von August Endruschat-Waldberg im Deutschlandhaus. (PDF; 12 MB) In: Das Ostpreußenblatt, 14. Februar 1976, Folge 7, S. 9; abgerufen am 16. Mai 2014
  2. Ortsfamilienbuch Memelland, abgerufen am 14. Mai 2014
  3. a b Weites Land am Strom – Der Maler August Endruschat aus der Memelniederung. (PDF; 12 MB) In: Das Ostpreußenblatt, 6. Mai 1972, S. 8.
  4. Artikel. (PDF; 12 MB) In: Das Ostpreußenblatt, 17. März 1973, Folge 11, S. 9; abgerufen am 17. Mai 2014
  5. Walter Bewersdorf (1903–1988). In: Künstlerindex, 2021. Artprice.com; abgerufen am 19. März 2021.
  6. August Endruschat (PDF) memel.klavb.lt, S. 108; abgerufen am 18. Mai 2014.
  7. Kalender Buntes Bild der Heimat – Der Kalender „Ostpreußen und seine Maler“ 2000. abgerufen am 17. Mai 2014