August Pigulla
August Pigulla (* 10. August 1923 in Hohenlieben, Oberschlesien; † 9. Juli 2016 in Krefeld) war ein deutscher Glaskünstler und Bildhauer.
Leben
BearbeitenAugust Pigulla wurde am 10. August 1923 in Hohenlieben, Oberschlesien geboren. Im Zweiten Weltkrieg leistete er von 1941 bis 1945 Militärdienst.[1] Nach dem Ende des Krieges zog er nach Krefeld, wo bereits sein Bruder lebte. Ein Zeitungsbericht über den Krefelder Glaskünstler Gustav Fünders inspirierte ihn zu einer Ausbildung an der Werkkunstschule Krefeld im Fach Glas- und Mosaikgestaltung. Dort studierte er bei Fünders, machte 1956 sein Staatsexamen als Diplom-Designer und wurde 1957 Meisterschüler bei Fünders.[2]
Seine Karriere als freischaffender Künstler startete er 1957;[1] zunächst fertigte er Glasfenster für Kirchen. Zu seinen ersten Werken im Jahr 1958 gehörte die Gestaltung der katholischen Kirche St. Patrokli im Dortmunder Stadtteil Kirchhörde.[3][4] Neben der Glasgestaltung fertigte er auch Mosaiken, wie das Fassadenmosaik am ehemaligen Hauptzollamt in Krefeld mit den Maßen von 12,5 × 12 Meter, welches überwiegend aus schwarzweißen Stein- und Glasplatten besteht.[5] Plastiken aus Edelstahl, wie die Plastik auf dem Gelände des Rechenzentrums der Finanzverwaltung von Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf, oder Beton, wie das Relief am Gebäude des Rechenzentrums, gehören zu seinen Werken[5] sowie thermische Gravuren.[6] Er entwarf Objekte aus Glas ohne trennende Bleieinfassungen, die er collagenartig zusammenfügte oder zu Reliefs anordnete. Feingliedrige Gewebe aus Strichen, Linienbündeln und Flecken, die sich durch eine besondere Rhythmik auszeichnen, finden sich in seinen Entwürfen und Zeichnungen. Diese weisen fast musikalisch anmutende Strukturen auf, die die lebenslange Begeisterung Pigullas für die Musik spiegeln. Arbeiten mit Metall und Beton entstanden ab den 1960er Jahren.[2]
Von 1971 bis 1990 war Pigulla als Dozent im Fachbereich Design an der Fachhochschule Dortmund tätig. August Pigulla starb am 9. Juli 2016 in Krefeld.[1]
Werk
Bearbeiten- 6 kleinformatige Antikglasfenster, Katholische Kirche St. Patrokli, Dortmund-Kirchhörde, 1958
- 4 Antikglasfenster, Dreifaltigkeitskloster, Krefeld, 1958
- 1 Glascollage-Relief, 75 cm × 104 cm, Privatbesitz, 1958
- 1 Antikglasfenster, Elisabeth-Schule, Krefeld, 1959
- 4 Antikglasfenster, Evangelische Kirche, Osterath, 1960
- 1 „Glasbild mit Goldrosa“, 116 cm × 66 cm, Kaiser-Wilhelm-Museum, Krefeld, 1961
- 1 Altarraum-Antikglasfenster, Benediktiner-Abtei Königsmünster, Friedenskirche, Meschede, 1963
- 6 Antikglasfenster, Krankenhauskapelle, Schöpfungszyklus, Köln-Kalk, 1965
- 9 Antikglasfenster, St. Laurentius, Löhne, 1967
- 9 dreidimensionale Drahtglasfenster, St. Bonifatius, Moers-Asberg, je 900 cm × 50 cm, 1967
- 1 Glascollage-Relief, 65 cm × 68 cm, Privatbesitz, 1968
- 2 Opalglasfenster, Taufkapelle, Liboriuskirche, Bielefeld, 1969
- 3 Antikglas-Chorfenster, Evangelische Kirche, Dieringhausen, 1970
- 1 Glascollage-Relief, 82 cm × 89 cm, Besitz des Künstlers, 1972
- 1 Skulptur, Glasschichtung, 44 cm × 23 cm × 11,5 cm, Privatbesitz, 1972
- 13 Antikglasfenster, St. Michael, Duisburg-Wanheimerort, 1973
- 12 Antikglasfenster, Pfarrkirche St. Marien, Wesel-Flüren, 1973
- 8 Antikglasfenster, Lioba-Altenheim, Neuss, 1974
- 5 Antikglasfenster, Theresienheim, Neuss, 1975
- 1 Fensterwand, Ätztechnik, Sparkasse Waldniel, 1976
- 3 Antikglasfenster, Kath. Kirche St. Michael, Holsen (Bünde), 1976
- 1 Glasskulptur, 29 cm × 76 cm, Deutsches Glasmalerei-Museum Linnich, 1977
- 1 Industrieglas-Turm, 100 cm × 46,5 cm, Glasmalerei-Museum Linnich, 1978
- 2 Opalglasfenster, Evangelistenschule Johanneum, Wuppertal, 1978
- 1 Glasrelief, freistehend, 27,5 cm × 81 cm, Glasmalerei-Museum Linnich, 1978
- 1 Antikglasfenster, Evangelische Kirche, Dortmund Oestrich, 1980
- 9 Opalglasfenster, Altenheimkapelle, Soest, 1986
- 2 Glascollagen-Reliefs, je 45 × 45 cm, Privatbesitz, 1998
- 1 Glasrelief, Antik- und Industrieglas, Glasmalerei-Museum Linnich, 53 cm × 105 cm, 2003
- 1 Glasrelief, Antik- und Industrieglas, 67 cm × 38 cm, Privatbesitz, 2007
- 2 Antikglasfenster im Altarraum, 830 cm × 54 cm, St. Bonifatius, Moers-Asberg, 2014
Preise
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c August Pigulla - Krefelder Glasmaler Biografie. In: august-pigulla.com. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 6. Dezember 2021; abgerufen am 17. Februar 2022. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b Westdeutsche Zeitung: Nachruf: Krefelder Glaskünstler August Pigulla ist gestorben. In: wz.de. Westdeutsche Zeitung, 2016, abgerufen am 17. Februar 2022.
- ↑ August Pigulla - Krefelder Glasmaler Werkverzeichnis. In: august-pigulla.com. Ehemals im ; abgerufen am 17. Februar 2022. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ August Pigulla - Krefelder Glasmaler Galerie. In: august-pigulla.com. Ehemals im ; abgerufen am 17. Februar 2022. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ a b Michaela Plattenteich: Glaskünstler hinterließ großes Mosaik. In: wz.de. Westdeutsche Zeitung, 2020, abgerufen am 17. Februar 2022.
- ↑ August Pigulla - Krefelder Glasmaler Thermische Gravuren. In: august-pigulla.com. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 7. Dezember 2021; abgerufen am 17. Februar 2022. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Westdeutsche Zeitung: Mosaik: August Pigulla und seine Kunst an der Fassade. In: wz.de. Westdeutsche Zeitung, 2012, abgerufen am 17. Februar 2022.
- ↑ a b Kunstkrefeld (PDF), abgerufen am 17. Februar 2022
Weblinks
BearbeitenPersonendaten | |
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NAME | Pigulla, August |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Glasdesigner |
GEBURTSDATUM | 10. August 1923 |
GEBURTSORT | Hohenlieben, Oberschlesien |
STERBEDATUM | 9. Juli 2016 |
STERBEORT | Krefeld |