Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum

Krankenhaus im Berliner Ortsteil Schöneberg
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Das Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum (AVK) befindet sich im Berliner Ortsteil Schöneberg in der Rubensstraße 125. Das Gelände umfasst den Bereich bis zur Ecke Grazer Damm/Thorwaldsenstraße. Es ist ein Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité. Betrieben wird das Krankenhaus seit den 2000er Jahren vom städtischen Krankenhauskonzern Vivantes. Bis zur Gründung des kommunalen Krankenhauskonzerns Vivantes GmbH im Jahr 2001, wurde das Auguste-Viktoria-Krankenhaus (kurz AVK) vom zuständigen Bezirksamt betrieben.

Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum
Logo
Trägerschaft Vivantes
Ort Berlin, Deutschland

Koordinaten 52° 27′ 45″ N, 13° 20′ 47″ OKoordinaten: 52° 27′ 45″ N, 13° 20′ 47″ O
Geschäftsführender Direktor
Ärztlicher Direktor
Pflegedirektor
Martin Große[1]
Mario Zacharias
n. a.
Versorgungsstufe Notfallkrankenhaus[2]
Betten 592[2] (Stand Januar 2021)
Mitarbeiter über 1600, davon 800 Pflegende
Fachgebiete 18 Kliniken,
1 Rettungsstelle, 5 Zentren und 1 Department[3]
Gründung 1906
Website www.vivantes.de/avk/
Lage
Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum (Berlin)
Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum (Berlin)
Altes Hauptgebäude

Geschichte

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Es wurde von 1903 bis 1906 als kommunales Krankenhaus mit bis zu 600 Betten der bis 1920 selbständigen Stadt Schöneberg vom Architekten und Stadtbaurat Paul Egeling erbaut, die Bau- und Einrichtungskosten werden mit 7,5 Millionen Mark angegeben.[4] Es erhielt den Namen Auguste-Viktoria-Krankenhaus nach Auguste Viktoria, der letzten deutschen Kaiserin und Königin von Preußen. Die offizielle Eröffnung erfolgte am 1. Oktober 1906, die Einweihungsfeier fand am 3. November d. J. statt.[5]

Bereits 1908 beschlossen die Schöneberger Stadtverordneten einen Erweiterungsbau, der im Jahr 1910 fertiggestellt war. Er umfasste ein Röntgenhaus, sechs Einzelhäuser als Krankenstationen im Pavillonstil sowie ein Badehaus.

Erster Chefarzt der Chirurgischen Abteilung war Walther Kausch, der hier 1909 die weltweit erste Duodenopankreatektomie, auch Whipple-OP bzw. korrekterweise Kausch-Whipple-OP genannt, durchführte. Otto Nordmann war von 1909 bis 1933 am AVK. Richard Maatz und Gert Specht waren Chefs der Chirurgie, Specht von 1972 bis 1976 auch Ärztlicher Direktor.

Die Kaiserin, deren Namen das Krankenhaus trägt, besuchte die Einrichtung am 10. Februar 1910 und trug sich dabei ins Gästebuch ein.[5]

Zum Ersten Weltkrieg wurde dem Krankenhaus ein Lazarett angeschlossen, das bis 1919 kranke Soldaten behandelte.[5]

Mit der Eingemeindung von Schöneberg nach Groß-Berlin wurde das AVK Eigentum der Stadt Berlin.[5] Zwischen 1924 und 1929 mussten wegen zahlreicher Krankheitsfälle (Grippe, Tuberkulose) und aus der Notwendigkeit des Einbaus neuer Technik Umbau- und Erweiterungsarbeiten durchgeführt werden.[5]

Ab 1933, mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten und deren Kampagne gegen Juden musste aus ihrer Sicht „unzuverlässiges und nicht-arisches Personal“ entlassen werden. Hinzu kam, dass die verbleibenden Mediziner auf Basis des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses verpflichtet wurden, Sterilisationen durchzuführen.[5]

Im Jahr 1939 wurde ein Operationsbunker errichtet. – Ein Fliegerangriff im August 1943 führte zur Zerstörung dreier Gebäude, das Krankenhaus wurde mehrheitlich nach Karlsbad verlegt.[5]

Nach Kriegsende begann im AVK wieder die Behandlung von Kranken, zunächst mit 50 Betten. Nunmehr breiteten sich aufgrund der schlechten Wohnbedingungen und Versorgungslage Epidemien aus, darunter Typhus, Ruhr, Kinderlähmung.[5]

Von 1951 bis 1957 wurden die beschädigten Gebäude wieder aufgebaut und in Betrieb genommen. Hinzu gebaut wurden in dieser Periode ein neues Röntgenhaus und eine Liegehalle.[5]

Der Senat von Berlin beschloss 1961 den Ausbau des AVK auf 1125 Normalbetten, modernste Behandlungstechnik wurde installiert und weitere Fachbereiche (wie Neurologie, Krebsstationen, Geburtsstation, Urologie, Intensivpflege) integriert.[5]

Einen großen Entwicklungsschub gab es 1975, als die bis dahin selbstständigen städtischen Krankenhäuser Steglitz (Betriebsstellen Leonoren- und Malteserstraße) und die Heilstätte in Wyk auf Föhr mit dem Auguste-Viktoria-Krankenhaus zusammengeschlossen wurden.[5]

Im Jahr 1980 wurde der Grundstein für ein neues Verwaltungsgebäude gelegt. – Weitere Rekonstruktionen, Änderungen und Neuaufnahme von Fachabteilungen führten zu Verbesserungen der Versorgungsmöglichkeiten des AVK; doch waren auch im Jahr 2019 die Arbeiten noch nicht abgeschlossen.[5]

 
Verwaltungsgebäude von 1982

Ausstattung, Behandlungen

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Das Auguste-Viktoria-Krankenhaus umfasst per Januar 2021 rund 470 Betten für die vollstationäre Behandlung, die durchschnittlich zu rund 90 Prozent belegt sind. Hinzu kommen etwa 35 Plätze in geriatrischen, psychiatrischen und immunologischen Tageskliniken. Im Jahresdurchschnitt werden über 19.000 Patienten akutmedizinisch behandelt. Die Kliniken für Chirurgie, für Urologie, für Orthopädie und für Gynäkologie und Geburtsmedizin führen zusammengenommen jährlich 9.000 bis 10.000 Operationen durch, hinzu kommen noch einmal über 200 ambulante Eingriffe.

Jährlich suchen etwa 20.000 Patienten die Notaufnahme auf. Außerdem werden jährlich über 1200 Kinder in diesem Haus entbunden. Der Mitarbeiterstamm umfasst über 1600 Beschäftigte. Die größte Gruppe bilden die rund 800 Krankenschwestern und Krankenpfleger. Im ärztlichen Dienst sind 195 Personen beschäftigt. Im Institut für Radiologie und weiteren medizinisch-technischen Diensten sind 190 Mitarbeiter tätig, weitere 157 in anderen Funktionsbereichen. Die übrigen Stellen verteilen sich auf Arbeitsbereiche wie die Verwaltung, Technik sowie Wirtschaft und Versorgung. Die Klinik ist Lehrkrankenhaus der Charité.

Im Eingangsbereich des Haupthauses steht eine Marmorstatue der Namensgeberin von Karl Begas aus dem Jahr 1911.

Siehe auch

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Commons: Auguste-Viktoria-Klinikum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Direktorium
  2. a b Krankenhausplan 2010 des Landes Berlin (pdf; 4,1 MB)
  3. Fachbereiche im AVK, abgerufen am 3. Februar 2021.
  4. Eine Reform des Krankenhauswesens, in: Berliner Tageblatt, 28. Oktober 1902.
  5. a b c d e f g h i j k l Geschichte des AVK auf der eigenen Homepage; abgerufen am 3. Februar 2021.