Augustos Zerlendis

griechischer Tennisspieler

Augustos Zerlendis (griechisch Αύγουστος Ζερλέντης Avgoustos Zerlendis, auch Avgoustos Zerlentis und Zerlendi; * 5. November 1886 in Alexandria, Khedivat Ägypten; † 1954) war ein griechischer Tennisspieler der 1920er-Jahre.

Augustos Zerlendis Tennisspieler
Augustos Zerlendis
Augustos Zerlendis
Zerlendis (links) mit Maxi Balli im April 1928
Nation: Griechenland Griechenland
Geburtstag: 5. November 1886
Todestag: 1954
(mit 67 oder 68 Jahren)
1. Profisaison: 1905
Rücktritt: 1937
Einzel
Karrierebilanz: 46:38[1]
Karrieretitel: 10
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Australian Open
French Open 2R (1925, 1928)
Wimbledon AF (1920)
US Open
Doppel
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Familie und frühe Jahre

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Zerlendis Familie stammt von der griechischen Insel Chios, er selbst wurde aber 1886 in Alexandria, Ägypten, geboren, wo die Familie vor der Geburt hingezogen war. Seine Eltern waren George Zerlendi und Leonora Eleni Agelasto.[2] Mit 19 Jahren spielte er 1905 das erste Mal Tennis. Erste kleine Turniere spielte er vor dem Ersten Weltkrieg in Europa. Im Krieg dient er für das British Red Cross und den Malteserorden innerhalb der Streitkräfte des Vereinigten Königreichs.

Karriere

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Während seiner erste Tennisturniere vor dem Krieg traf Zerlendis lernte er Richard Norris Williams, einen US-amerikanischen Tennisspieler kennen, dessen Spielstil ihn beeinflusste. 1914 gewann er die ägyptischen Meisterschaften, einen Titel, den er auch 1928, 1929 und 1931 gewinnen konnte; hinzu kamen 1928 und 1929 Titel im Doppel und 1928 ein Titel im Mixed-Doppel. Er nahm 1920 an den Olympischen Spielen in Antwerpen teil, schied jedoch bereits in seinem ersten Spiel gegen Gordon Lowe aus, dem er in einem engen Fünfsatzmatch aber gut Paroli bot. Das Match wurde mit insgesamt 76 Spielen zum längsten Match der Olympiageschichte.[3] Bei drei weiteren Gelegenheiten verlor er auch jeweils gegen Lowe, so oft wie gegen keinen anderen Spieler.[4] Bei den Olympischen Spielen vier Jahre später in Paris erreichte er im Einzel die dritte Runde, in der er dem Italiener Umberto De Morpurgo in drei Sätzen unterlag. Im Doppelwettbewerb konnte er an der Seite von Pantelis Papadopoulos ebenfalls in die dritte Runde vorstoßen. 1923 war Zerlendis dem Athens Lawn Tennis Club beigetreten.

Zerlendis trat von 1920 bis 1929 mehrfach bei den Wimbledon Championships an. 1920 erzielte er dort mit dem Erreichen des Achtelfinals im Einzel sein bestes Resultat.[5] Im Doppel und Mixed-Doppel gelang ihm je einmal der Einzug in die zweite Runde. Bei drei Teilnahmen an den French Open kam er zweimal in die zweite Runde.[6] Er vertrat daneben von 1927 bis 1931 die griechische Davis-Cup-Mannschaft und konnte von 18 Spielen neun für sich entscheiden. Zu seinen elf Titeln, die er in seiner Karriere gewann, gehörte auch ein griechischer Meistertitel im Jahr 1928. Sein letztes Turnier spielte er 1937 in Kairo.

Spielstil

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Bill Tilden schrieb 1921 in seinem Buch über Zelendis:

„Tennis in Greece. No! not in ancient times but in modern, for that little country has a remarkable little baseline star, by name A. Zerlendi. This man is a baseliner of the most pronounced type. He gets everything he can put his racquet to. He reminds me irresistibly of Mavrogordato, seemingly reaching nothing yet they all come back. I cannot adequately analyse his game because his first principle is to put back the ball no matter how, and this he carries into excellent effect. Zerlendi is a match winner first and a stylist second.“

„Tennis in Griechenland. NEIN! nicht in der Antike, sondern in der Neuzeit, denn dieses kleine Land hat einen bemerkenswerten kleinen Grundlinien-Star namens A. Zerlendi. Dieser Mann ist ein Grundlinienspieler der ausgeprägtesten Art. Er bekommt alles, was er mit seinem Schläger erreichen kann. Er erinnert mich unwiderstehlich an Mavrogordato, der scheinbar nichts erreicht und doch alle zurückbringt. Ich kann sein Spiel nicht angemessen analysieren, weil sein oberstes Prinzip darin besteht, den Ball zurückzuschlagen, egal wie, und das setzt er hervorragend um. Zerlendi ist in erster Linie ein Matchwinner und in zweiter Linie ein Stylist.“

Bill Tilden: The Art of Lawn Tennis[7]
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Einzelnachweise

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  1. ZERLENDIS, AUGUSTOS'S profile. Abgerufen am 14. Januar 2024.
  2. Augustus (George) Zerlendi - Ancestors. In: agelastos.com. Abgerufen am 16. Januar 2024 (englisch).
  3. Tsonga derrotó a Raonic en un partido récord. In: espndeportes.com. ESPN, 31. Juli 2012, abgerufen am 15. Januar 2024 (spanisch).
  4. ZERLENDIS, AUGUSTOS'S Rivalries. Abgerufen am 15. Januar 2024.
  5. Bastian Midasch: Tennis: Stefanos Tsitsipas ist der neue Superstar in Griechenland. In: Der Spiegel. 12. August 2018, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 15. Januar 2024]).
  6. Augustus Zerlendi wimbledon record. In: wimbledon-com. Archiviert vom Original am 3. März 2016; abgerufen am 17. Januar 2024 (englisch).
  7. Bill Tilden: The Art of Lawn Tennis. Hrsg.: Project Gutenberg. New York 1921, ISBN 978-1-58963-332-2, S. 202–203 (gutenberg.org).