Die AUM-Meditation (Awareness Understanding Meditation) ist eine aktive Meditation.
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Ursprung
BearbeitenDie „Humaniverstity-AUM-Meditation“ (so der offizielle Name) wurde inspiriert vom indischen Guru (Lehrer) Bhagwan Shree Rajneesh (Osho). Er war altiv im Gebiet des „Human Potential Devolopement“ und davon überzeugt, dass Erleuchtung emotionale Heilung voraussetzt. Er bat 1975 seinen Freund und Schüler Veeresh (Denny-Yuson Sánches) einen transformativen Prozess zu entwickeln und diesen „AUM“ zu nennen. Veeresh, erfolgreicher Therapeut und Leiter eines Drogenrehabilitationszentrums
Veeresh, ein erfahrener Therapeut der humanistischen Psychologie leitete zu der Zeit ein Drogenrehabilitationszentrum in Holland. Inspiriert durch Carl Gustav Jung sah Veeresh Klienten als gleichwertige Freunde. Er hatte verstanden, dass diese Position notwendig ist, damit der Klient sich sicher fühlen, sich verwundbar machen und sein Inneres zeigen kann, um sich für emotionale Heilung zu öffnen.
Veeresh hatte verstanden, dass neben der achtsamen Wahrnehmung von Gedanken, sensorischen Körperempfindungen und Emotionen das Ausdrücken unterdrückter Gefühle zu neuen Einsichten in Bezug auf das eigene Leben und so zu emotionaler, kognitiver und Verhaltensveränderung führen kann.
Basierend auf seiner Arbeit hat Veeresh deshalb den „AUM“ Prozess als mehrtägigen Marathon begonnen zu entwickeln. Über die Jahre hat er daraus die 2½-stündige AUM-Meditation entwickelt. Als Symbol wird das Devangari-Zeichen ॐ (Om) verwendet. Die Bedeutung erschließt sich aus dem einzelnen Buchstaben:
A „Awareness“ (Gewahrsamkeit)
U „Understanding“ (Verstehen)
M „Meditation“
Die AUM-Meditation wird in weit über 100 Ländern der Welt angeboten und darf nur durch zertifizierte Meditationsleiter ausgeführt werden. Die intensive Ausbildung wird auch heute noch an der Humaniversity, seinem aktiven Zentrum für Persönlichkeitsentwicklung und Meditation in Egmond, NL durchgeführt.
Bis heute wird die AUM-Meditation in Israel, aber auch weltweit in über 100 Ländern der Welt in Nord- und Südamerika, Europa, Südostasien, Australien, geleitet. Von Moskau bis New York, Tokio bis Sidney, Rio bis Prag, Stockholm, Ottawa, Berlin und Rostock ist diese Meditation aktiv.
Die AUM ist ein Abenteuer für sich und macht nicht nur Spaß, sie ist wie eine innere emotionale Waschmaschine und bietet zugleich die Möglichkeit, viele Menschen kennen zu lernen und Freundschaften zuschließen.
Ziel
BearbeitenDie „AUM“ ist ein therapeutisch-spirituelles Ereignis, die das Potenzial hat, alle Chakren, wie zum Beispiel auch das Herz-Chakra, zu öffnen. Sie transformiert den Gefühlshaushalt und bringt Klarheit und Selbstvertrauen. Sie hilft, Stress in Kreativität und schmerzhafte Gefühle in gute zu verwandeln und hat damit das Potenzial für eine positive Verhaltensänderung. Teilnehmer erleben anschließend oft einen achtsameren, liebevolleren Umgang mit anderen Menschen. Die AUM wird von Anwendern beschrieben als eine Art „Alchemie zur Transformation von Emotionen“. Durch diese Erfahrung des Ganzseins soll es möglich werden, Freundschaft zu schließen: mit sich selbst, mit dem Leben und mit anderen Menschen. Diese Meditation reduziert sich deshalb nicht nur auf das Wohlergehen und die „Erleuchtung“ des Einzelnen, sie versteht auch die heilende Bedeutung der verbundenen Gemeinschaft und stärkt sie auf diese Weise.
Eine der Visionen von Veeresh war, dass eines Tages Israelis und Palästinenser gemeinsam eine AUM-Meditation machen von der emotionalen Heilung dieses Prozesses gemeinsam profitieren. Das konnte er glücklicherweise noch vor seinem Tod erleben. Auch während des aktuellen Krieges ist die Meditation in Israel aktiv und trägt somit zum Weltfrieden bei, der durch diese Meditation durch den im Inneren kreierten Frieden des Einzelnen entsteht.
Verlauf
BearbeitenDie AUM ist eine soziale Meditationstechnik, die nur in der Gruppe ausgeführt werden kann. Sie zeigt, wie sich Menschen im Umgang mit Anderen verhalten. Während der Meditation haben die anderen Teilnehmer eine Art Spiegelwirkung. Durch intensive, schnell wechselnde Aktivitäten und Kontakte mit anderen, können alte, eventuell destruktive Verhaltensmuster erkannt und aktualisiert werden. Befürworter geben an, AUM könne Menschen liebevoll aus alten eingefahrenen Gleisen herauswerfen und böte einen geschützten Rahmen um neue Wege auszuprobieren.
Die 14 Phasen
BearbeitenDie AUM-Meditation umfasst 14 Phasen je à 12 Minuten, mit jeweils unterschiedlicher Musik.
1. Back to the Hell - Wut ausdrücken
Zurück zur Hölle: Je zwei Partner stehen sich mit Abstand zueinander in einem festen, zentrierten Stand gegenüber, sehen sich in die Augen, machen ein böses Gesicht und schreien zunächst: „Ich hasse Dich!“. Dann beginnen sie frei zu assoziieren, schreien raus was ihnen so hochkommt. Dadurch geraten sie in Kontakt mit ihren Schmerz-Wut-Strukturen. Die Sätze beginnen immer mit „Ich...“, damit der Meditierende sich nicht im Anderen verliert, sondern nach innen schaut und so seine eigenen Gefühle und Gedanken erforscht. So kommen auch Sätze hoch wie: „Ich habe Angst, dass... (du mir weh tust, du mich verlässt, ich keinen Raum habe...) !“, „Ich will (nicht tun was man mir sagt, nicht allen sein, mich nicht hilflos fühlen...“ oder „Ich brauche... (meinen Raum, deinen Schutz, deine Fürsorge...)!“ Nach einer Weile wechseln die Partner. Körperliche Gewalt und Berührung jeder Art ist dabei ausgeschlossen. Diese Phase ist sehr konfrontativ und aufwühlend. Mit der Aggression können auch andere Gefühle aktiviert werden, wie Schmerz, Angst, Hilflosigkeit, negatives Denken über sich selbst, auch Lebendigkeit, Selbstbewusstsein und gesunde Aggressivität oder ironische Provokation und egoistisches Dominanzverhalten. Das alles gilt es zu beobachten. Ziel ist es immer wieder in die Wut zu gehen. Für den Ungeübten hilft es erst einmal so „zu tun als ob“ Viele Menschen können die Erfahrung machen, in einem geschützten Rahmen einmal „böse“ zu sein und dadurch ihr Gefühlsspektrum vervollständigen.
2. I am sorry - Vergebung
Es tut mir leid: In dieser Phase hört man auf zu schreien, schließt kurz die Augen und umarmt sich selbst. Die Teilnehmer gehen zu den Menschen, mit denen sie geschrien haben, sagen: „Wenn ich dich verletzt haben sollte, tut es mir leid!“ und umarmen den anderen. Auf eine Art entschuldigen sich die Teilnehmer bei den anderen für ihre Aggression. Es ist auch ein Raum dafür, sich bei Menschen aus der Vergangenheit zu entschuldigen oder deren Entschuldigung anzunehmen. Es geht um das Üben von Vergeben und das Annehmen einer Bitte um Vergebung. Dies ist notwendig um Altes loszulassen und sich für Neues, Gutes zu öffnen.
3. Heaven - Liebe
Himmel: Sobald die Musik sich verändert, wechselt man den Partner und sagt: „Ich liebe Dich“. Nun umarmt man den Partner behutsam bevor man zu einem nächsten Partner geht.
4. Second Wind - Der Zweite Wind
Zweiter Wind: Man rennt mit nach oben gestreckten Armen auf der Stelle und feuert einander laut rufend an, alles zu geben. Dabei wird alle verfügbare Energie in Bewegung und Stimme gesteckt. Wenn der Teilnehmer nach einer Weile erschöpft ist und danach weiter läuft kann er erleben, wie unerwartet ein neuer Kraftschub in den Körper kommt - das ist der „Zweite Wind“.
5. Kundalini Rising
Erwachen der Kundalini (Lebensenergie): Hier schließt man die Augen und schüttelt den ganzen Körper. Diese bioenergetische Übung hilft beim Lösen angestauter Blockaden.
6. Cuckoo’s Nest - Verrückt sein
Kuckucksnest: Tanzen, springen, schreien – der Energie freien Lauf lassend. Dabei benutzt man den ganzen Körper, Stimme und Atem und zeigt sich den anderen in seiner ganzen Verrücktheit.
7. Free - Tanzen
Freiheit: Nun tanzt man befreit und mit geschlossenen Augen für sich selbst. Der Meditierende folgt der Musik und seinem Atem authentisch in seiner Weise.
8. Meltdown - Weinen
Schmelzen: Alleine oder idealerweise mit einem Partner sitzend, wird Traurigkeit zum Ausdruck gebracht. Auch hier hilft anfänglich ein Spielen des Gefühls. Mit hängendem Kopf und einen leisen „Au“ beim Ausatmen geben Körper und Geist sich der Trauer hin. Für viele Menschen, die immer Stärke zeigen müssen, ist dies eine Möglichkeit, sich in sicherem Rahmen verletzlich zu zeigen und unterdrückten Schmerz auszudrücken.
9. Laughing Buddhas - Lachen
Lachende Buddhas: Man beginnt mit kicherndem „Ha, Ha, Ha“ und hat lachend, albernd und neckend Spaß mit den anderen. Teilnehmer haben beobachtet, dass dieses besonders gut gelingt, wenn man die Traurigkeit vorher zulassen konnte.
10. Dance of the Lovers
Tanz der Liebenden: Hier geht es um sinnlichen Tanz- mit sich selbst und auch mit anderen. Einfach zu genießen, dass der Körper sich im sicheren Raum entspannt und frei in Selbstliebe und Liebe bewegen darf. Es darf im gegenseitigen Einverständnis auch zu getanzter erotischer Sinnlichkeit kommen. Es gibt die Einladung zu tanzen, als ob man eine/n Heißgeliebte/n bezaubern will und mit dem ganzen Charme und der ganzen Erotik zu spielen. Diese Phase zeigt den Meditierenden, wie sie in ihrer Sinnlichkeit und Erotik sich selbst und anderen gegenüber öffnen können, wie leicht es ihnen fällt sich einzulassen oder abzugrenzen.
11. Centre of the Universe
Zentrum des Universums: Die ganze Gruppe steht einander die Hände haltend im Kreis und singt das Mantra „AUM“.
12. Wowing - Im Hier und Jetzt ankommen
Erkenntnis: Dies ist für viele die eigentliche Meditationsphase. Sitzend beobachtet man seinen Körper, die Gefühle und die Gedanken – und wird so zum „erkennenden Zeugen“ und erfährt die Stille. Diese uralte fernöstliche Meditationstechnik fällt vielen Menschen im Westen schwer, da sie durch den Alltagsstress bedingt durch viele Gedanken und Gefühle konfrontiert werden, sobald sie in die Stille gehen. Viele Menschen vermeiden deshalb Stille oder kompensieren hochkommenden Gedanken und Gefühle durch unnötige Handlungen. Hier in der AUM-Meditation hat der Teilnehmer zuvor so viele Gedanken und Gefühle ausgedrückt, dass die Chance, nun in die Stille zu kommen viel größer geworden ist.
13. "Namaste"
Danken: Zum Abschluss begegnet man so vielen Teilnehmern wie möglich. Mit gefalteten Händen vor der Brust, dem Gruß „Namaste“ („Ich grüße den Buddha in Dir.“) und Verneigung dankt man einander für die gemeinsam erlebte Meditation.
14. Sharing
Mitteilen: Das Mitteilen verschiedener Aspekte der gerade erlebten AUM und auch das Zuhören des Mitteilens anderer ist die letzte Phase. Es wird insbesondere mitgeteilt, welche besonderen Erkenntnisse man in der Meditation über sich erhalten hat und wie man diese Erkenntnis ins Leben integrieren möchte. Somit bietet diese Meditation dem Teilnehmenden die Option gezielter Reflexion und Transformation.
AUM-Marathon
BearbeitenDer AUM-Marathon ist wie eine sehr lange die AUM-Meditation, es ist eine Encounter-Methode. Er kann mehrere Tage dauern und ist körperlich und emotional sehr herausfordernd. Er führt an persönliche Leistungsgrenzen, unter anderem durch Schlafentzug, setzt aber gleichzeitig neue Lebenskräfte frei und unterstützt so die Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmer.
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Veeresh: Bliss beyond Fear, 2004, ISBN 90-806195-1-5