Ausfallstraßen (Bützow)

Straße in Bützow, Mecklenburg-Vorpommern

Die Ausfallstraßen sind ein Straßenzug von vier Straßen im einst umwallten historischen Stadtkern der ehemaligen Bischofsresidenz und Universitätsstadt Bützow im Landkreis Rostock in Mecklenburg.

Ausfallstraßen
Wappen
Wappen
Straße in Bützow
Ausfallstraßen
Ausfallstraßen
Blick auf die Straße Am Ausfall
Basisdaten
Stadt Bützow
Bauwerke Fachwerk, Backstein – Architektur
Nutzung
Straßen­gestaltung ein- und zweispurige Straßen

Geografische Lage

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Geschichte

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Am Ausfall

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Karte mit Stadtmauer

Im Jahr 1249 ließ Bischof Rudolph I. seine Bischofsresidenz, die Stadt Bützow, mit einer Wallanlage befestigen.[1] Die Befestigung bestand aus einer umschließenden Stadtmauer und Palisaden mit im Westen, Norden und Osten liegenden Stadttoren mit Schanzen[2] und einem im Süden liegenden, nach dem Gebiet benannten Nebentor (Ausfalltor) an das sich ein Stege über die Warnow (heute: Ausfallwasser) anschloss. Das Gebiet zwischen der Südmauer zum Warnowarn und dem entstehenden Stadtgebiet erhielt durch seine taktische Lage den Namen Ausfall. Infolgedessen bildete das Gebiet Am Ausfall und das Ausfalltor den Beginn von Ausfallstraßen.[3]

1. bis 3. Ausfallstraße

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Es entstanden drei Querwege südlich zur Mauer, einer führte von Hauptweg Vorm Schloße zwischen dem Stadtgebiet und dem späteren fürstlichen Lustgarten bis an die Ausfallmauer. Ein weiterer führte vom Markt zur Mauer. Der dritte entstand auf der Nordseite der Langen Straße nahe dem Wolker Thor zur Mauer.[3]

Straßenname im Wandel der Zeit

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Am Ausfall

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In dem noch erhaltenen Archivmaterial wird das Gebiet 1714 zum ersten Mal genannt. Der Kommandant der Garnison, Obrist von Kohlhans, verlangt vom Rat den Schlüssel zum Ausfall.[4] Von 1663 bis 1888 wechselte der Name von 1771 bis 1850 wechselte der Name von: Straße nach dem Ausfall, Außfall Straße[5], Ausfall[6], der Ausfall[7], Am Ausfalle[8], Ausfallstraße.[9] und Große Ausfallstraße.[10] Die heutige Namensform Am Ausfall erscheint in der Volkszählung der Stadt Bützow von 1900 zum ersten Mal und ist bis heute unverändert geblieben.[11]

1. bis 3. Ausfallstraße

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Der erste Beleg in dem noch erhaltenen Archivmaterial erscheint 1581 als Faule Straße[12](heute: 1. Ausfallstraße) Ein weiterer 1716 als quergaße vom Ellerbroock übers Markt nach der Mauer Süderseits.[13](heute: 2. Ausfallstraße) Der dritte Weg erscheint zum ersten Mal als Eine Straße zum Ausfalle[14](heute: 3. Ausfallstraße)

Die heutigen Namensformen der 1., 2. und 3. Ausfallstraße erscheinen in der Volkszählung der Stadt Bützow von 1900 zum ersten Mal und ist bis heute unverändert geblieben.[11]

Bebauung

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An der Straße stehen zumeist zwei- bis dreigeschossige Wohnhäuser. Bis 1900 waren folgende Häuser gebaut und Hausnummern vergeben.

Die Denkmalplakette   kennzeichnet Baudenkmale der Ausfallstraßen.

 
Historisches Feuerwehrgebäude

Am Ausfall

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Haus
Nr.
Historische
Haus-
nummer
bis 1908[8]
  Geschichtliche Anmerkungen Eigentümer oder Verwendung[15][16][17]
1 425
 
Villa Marie
erbaut 1902
ehemals: Kaufmann Peter Rosenwanger,
später: Kaufmann A. Schulz
2 426
3 427 ehemals: Ackerbürger Christian Voß
4 428 Neubau der Nr. 4 in den 1990er Jahren,
ursprüngliches Haus existiert nicht mehr.
ehemals: Tischler August Sahlmann,
später: Schuhmachermeister W. Hucksdorf
5 427A ehemals: Bauunternehmer Friedrich Sievert
6 427B Haus existiert nicht mehr. ehemals: Bauunternehmer Friedrich Sievert
7 427C ehemals: Bauunternehmer Friedrich Sievert
8 429 Haus existiert nicht mehr. ehemals: Schlachter Heinrich Ohrmann
9 24B
 
Heute Am Ausfall 32 ehemals: Realgymnasium zu Bützow,
später: Geschwister-Scholl Oberschule
10 24A heute die Nr. 36 ehemals: Herberge zur Heimat,
später: Bauunternehmer Ludwig Fahs
11 36A
12 429A ehemals: Schützenzupft der Stadt Bützow
13 431A
14 24K
15 24J ehemals: Bauunternehmer Joachim Buchholz
16 24H
17 24G
18 24F ehemals: Kaufmann Heinrich Biermann
19 24E
20 24D
21 24C
 
heute die Nr. 47, 49 Spritzenturm der Feuerwehr

1. Ausfallstraße

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Haus
Nr.
Historische
Haus-
nummer
bis 1908[8]
  Geschichtliche Anmerkungen Eigentümer oder Verwendung[15][16][17]
1 12
2 13
3 14 Haus existiert nicht mehr.
Nach 1990 durch Gasexplosion zerstört.
ehemals: Schuhmeister Heinrich Mau

2. Ausfallstraße

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Haus
Nr.
Historische
Haus-
nummer
bis 1908[8]
  Geschichtliche Anmerkungen Eigentümer oder Verwendung[15][16][17]
1 23B ehemals: Fuhrmann Fritz Brott
2 24A ehemals: Maurermeister Johann Voth,
später: Maurermeister Rudolf Voth
3 437 ehemals: Essigbrauer Johannes Westphal

3. Ausfallstraße

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Haus
Nr.
Historische
Haus-
nummer
bis 1908[8]
  Geschichtliche Anmerkungen Eigentümer oder Verwendung[15][16][17]
1 93A ehemals: Schuhmachermeister Johann Kiel,
später: Schuhmachermeister Karl Vollrath
2 451C ehemals: Tischler Wilhelm Ohse
3 93B ehemals: Zimmermann Johann Winter
4 451B
5 93C ehemals: Stadtpfänder Johann Wilken
6 451A
7 93D
8 451
9 93E
11 93F

Siehe auch

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Literatur

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  • Heimatverein Bützow: Die Bützower Straßennamen im Wandel der Zeit. In: Unsere regionale Heimatgeschichte. Band 9. Bützow 2002.
  • Wolfgang Schmidtbauer: Bützow in alten Ansichten. 1 und 2. Bützow 1995.

Einzelnachweise

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  1. Christine Wieczorek: Die Bischofsburg in Bützow. Eine mittelalterliche Wallanlage unter dem „Krummen Haus“. In: Archäologie unter dem Straßenpflaster. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte, Mecklenburg-Vorpommerns. Band 39. Schwerin 2005, S. 219–220.
  2. Josef Traeger: Die Bischofsburg in Bützow. In: Das Stiftsland der Schweriner Bischöfe um Bützow und Warin. St. Benno-Verlag GmbH, Leipzig 1984, S. 14.
  3. a b Wolfgang Schmidtbauer: Bützower Straßenliste. Bützow 22. Februar 2011.
  4. Stadt Bützow: „Der Kommandant der Garnison, Obrist v. Kohlhans, verlangt vom Rat den Schlüssel zum Ausfall, den die Stadt auf Grund eines alten Abschieds von Herzog Ulrich aus dem Jahre 1603 und „alter usance“ in Händen hat“. In: Historisches Archiv Bützow, Akte # 418. 19. Oktober 1714, S. 99.
  5. Stadt Bützow: „Straße nach dem Ausfall“; „Außfall Straße“, namentlich erwähnt. In: Historisches Archiv Bützow, Stadtprotokoll. 3. Oktober 1771.
  6. Stadt Bützow: # 861, Brandkataster. In: Stadtarchiv Bützow. 1821.
  7. Wilhelm Ferdinand Rong: Versuch einer topographisch-historischen Darstellung der Stadt Bützow, wie sie leibt und lebt, im Großherzogthum Mecklenburg-Schwerin. Bützow 1833.
  8. a b c d e Magistrat der Stadt Bützow (Hrsg.): Feld Register von der Stadt Bützow. Bützow 1835.
  9. Akte # 863, „Ausfallstraße“ genannt. In: Stadtarchiv Bützow (Hrsg.): Brandkataster der Stadt Bützow. 1849.
  10. Wolfgang Schmidtbauer: Bützow in alten Ansichten. Bützow 1995.
  11. a b Ancestry: Stadt Bützow. In: Mecklenburg-Schwerin Volkszählung. Bützow 1900.
  12. „ Faule Straße “ (1. Ausfallstraße, namentlich erwähnt). In: Stadt Bützow (Hrsg.): Historisches Archiv Bützow, Akte # 414. 1844, S. 53.
  13. Landeshauptarchiv Schwerin: Acta civ. spec. Bützow # 95. 18. Oktober 1716.
  14. „ Eine Straße zum Ausfalle “ (3. Ausfallstraße, namentlich erwähnt). In: Stadt Bützow (Hrsg.): Historisches Archiv Bützow, Akte # 246. 1844, S. 49.
  15. a b c d Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg: Bützow. In: Adreßbuch über und für den Gewerbe- und Handelsstand der Großherzogthümer Mecklenburg-Schwerin und Strelitz. Schwerin 1862, S. 84–87.
  16. a b c d Ancestry: Stadt Bützow. In: Mecklenburg-Schwerin Volkszählung. Bützow 1867.
  17. a b c d Carl Buhr: Adressbuch für Bützow. Bützow 1908.