Auvers-le-Hamon

französische Gemeinde

Auvers-le-Hamon ist eine französische Gemeinde mit 1471 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) in der Region Pays de la Loire im Département Sarthe. Sie gehört zum Arrondissement La Flèche und zum Kanton Sablé-sur-Sarthe. Die Bewohner werden Auversois und Auversoises genannt.

Auvers-le-Hamon
Auvers-le-Hamon (Frankreich)
Auvers-le-Hamon (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Pays de la Loire
Département (Nr.) Sarthe (72)
Arrondissement La Flèche
Kanton Sablé-sur-Sarthe
Gemeindeverband Pays Sabolien
Koordinaten 47° 54′ N, 0° 21′ WKoordinaten: 47° 54′ N, 0° 21′ W
Höhe 29–93 m
Fläche 47,83 km²
Einwohner 1.471 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 31 Einw./km²
Postleitzahl 72300
INSEE-Code
Website auverslehamon.fr

Bürgermeisteramt (Mairie)

Die Gemeinde erhielt 2022 die Auszeichnung „Drei Blumen“, die vom Conseil national des villes et villages fleuris (CNVVF) im Rahmen des jährlichen Wettbewerbs der blumengeschmückten Städte und Dörfer verliehen wird.[1]

Lage und Verkehrsanbindung

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Die Gemeinde, die mit 47,83 Quadratkilometern zu den größeren Gemeinden Frankreichs gehört, liegt in der historischen Provinz Maine, etwa 42,5 Kilometer südwestlich von Le Mans auf 29 m bis 93 m Meereshöhe am Ufer des Flusses Erve, nahe der Einmündung seines Nebenflusses Treulon. Die Vaige bildet abschnittsweise die natürliche Grenze zu den westlichen Nachbargemeinden Saint-Loup-du-Dorat und Beaumont-Pied-de-Bœuf.

Die Gemeinde befindet sich am westlichen Rand des Départements an der Grenze zum benachbarten Département Mayenne.

Umgeben wird Auvers-le-Hamon von den acht Nachbargemeinden:

Val-du-Maine (Mayenne) Poillé-sur-Vègre
Saint-Loup-du-Dorat (Mayenne)
Beaumont-Pied-de-Bœuf (Mayenne)
  Asnières-sur-Vègre
Bouessay (Mayenne) Sablé-sur-Sarthe Juigné-sur-Sarthe

Die Verkehrsanbindung ist durch die A 81 und die Départementstraße D 24 gegeben.

Geschichte

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Die in Auvers-le-Hamon durchgeführten Ausgrabungen und Untersuchungen haben es ermöglicht, die Anwesenheit des Menschen seit prähistorischen Zeiten zu belegen.

Das Dorf wurde wahrscheinlich im 8. Jahrhundert auf einem Hügel (lateinisch „alversus“) gegründet oder mit Erlen (gallisch „vernos“) bepflanzt, wobei das eine oder andere zum Namen Auvers ergeben hat, der erst im 11. Jahrhundert auftaucht als Guy de Laval das Priorat den Mönchen der Couture von Le Mans anvertraute. Sie wurden die Herren der Stadt Auvers und blieben dies bis zur Französischen Revolution.

Vor dem Hundertjährigen Krieg war die Auvers dank ihres berühmten Jahrmarkts von relativer Bedeutung. Er empfing König Johann Ohneland im Jahr 1199 zur Unterzeichnung eines Vertrags.

Rund um das Dorf zeugen noch heute Herrenhäuser (wie Maupertuis) von mehreren kleinen Lehen, die das Gebiet durch ihre Präsenz geprägt haben.

Das Dorf entwickelte sich vom 15. bis 18. Jahrhundert rund um das Priorat und die Kirche. Damals wurde es von einem geschlossenen Friedhof umgeben, der um 1780 verlegt wurde, wodurch ein öffentlicher Platz entstand. Um 1843 unterbrach eine neue Nord-Süd-Achse, die heutige D 24, die das Dorf durchquerte, das alte Grundstück und bildete ein neues Siedlungszentrum, ohne jedoch zu einer nennenswerten Erweiterung zu führen. Ab dem 18. Jahrhundert war Auvers Schauplatz zahlreicher landwirtschaftlicher Forschungen und Entdeckungen (Kleeanbau, Rinderrasse Maine-Anjou). Während der Französischen Revolution war Auvers einer der Höhepunkte der Chouannerie in Maines.

Im Jahre 1793 hieß die Gemeinde bei ihrer Gründung Auvert, 1801 wurde die Gemeinde in Auvert-le-Hamon, in der Folgezeit schließlich in den heutigen Namen Auvers-le-Hamon umbenannt.[2]

Im 19. Jahrhundert erlebte Auvers den Höhepunkt seiner demografischen Expansion (2264 Einwohner im Jahr 1851). In Auvers wurden in den 1810er Jahren die ersten Anthrazitminen im Sarthe-Tal abgebaut. Diese Entdeckung wurde zur Herstellung von Kalk zur Bodenverbesserung genutzt. Der Abbau von Anthrazit wurde bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts fortgesetzt, obwohl die Produktion aufgrund der ungünstigen Geologie nicht rentabel war. Von der Straße nach Poillé-sur-Vègre (D 79) aus sind noch einige Abraumhalden zu sehen.[3]

Bevölkerungsentwicklung

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Culoz: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2016
Jahr  Einwohner
1793
  
1.997
1800
  
1.981
1806
  
1.926
1821
  
1.994
1831
  
2.170
1836
  
2.088
1841
  
2.183
1846
  
2.233
1851
  
2.264
1856
  
2.162
1861
  
2.078
1866
  
2.029
1872
  
1.876
1876
  
1.864
1881
  
1.756
1886
  
1.750
1891
  
1.695
1896
  
1.615
1901
  
1.613
1906
  
1.511
1911
  
1.464
1921
  
1.306
1926
  
1.256
1931
  
1.207
1936
  
1.192
1946
  
1.251
1954
  
1.279
1962
  
1.180
1968
  
1.066
1975
  
935
1982
  
1.201
1990
  
1.197
1999
  
1.374
2006
  
1.493
2011
  
1.524
2016
  
1.490
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[2] INSEE ab 2006[4]
Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz

Sehenswürdigkeiten

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Pfarrkirche Saint-Pierre
  • Pfarrkirche, ehemalige Prioratskirche romanischen Ursprungs (11. Jahrhundert), Glockenturm des 12./13. Jahrhunderts; im 19. Jahrhundert Saint-Pierre geweiht; Chor und Querhaus im 19. Jahrhundert rekonstruiert (Architekt: Paul Lemesle); Langhaus mit hölzernem Tonnengewölbe; an den Langhauswänden Fresken des 16. Jahrhunderts, seit 1978 als Monument historique eingeschrieben
  • Kapelle Notre-Dame in La Chasnière, gegen 1870 neu errichtet
  • Friedhofskapelle Saint-Fiacre, gegen 1890 neu erbaut
  • Herrenhaus Plessis aus dem 19. Jahrhundert
  • Burgruine Monfrou aus dem 11. Jahrhundert, Türme und Rundmauer sind zu sehen
  • Herrenhaus Pontigné aus dem 15. und 16. Jahrhundert, seit 1989 als Monument historique eingeschrieben
  • Herrenhaus La Jeune Panne mit Wohnhaus aus dem 13. oder 14. Jahrhundert, umfangreiche Umbauten im 18. Jahrhundert
  • Herrenhaus Maupertuis aus dem 15. oder 16. Jahrhundert, Umbauten im 18. Jahrhundert
  • Herrenhaus Pantigné aus dem 16. oder 17. Jahrhundert
  • Herrenhaus La Touche Arambois aus dem 16. Jahrhundert mit Umbauten im 18. Jahrhundert
  • Herrenhaus Le Verger aus dem 15. oder 16. Jahrhundert, Umbauten im 18. Jahrhundert
  • Festung aus der Jungsteinzeit; Neolithische Einheit, die im Süden und Osten auf natürliche Weise durch den Hang des Treulon-Flusses und im Westen und Norden durch einen halbkreisförmigen Erddamm künstlich geschützt war und durch das Vorhandensein großer Steinblöcke verfestigt wurde; seit 1976 als Monument historique klassifiziert
  • Brücke über die Vaige am Lieu-dit Le Moulin de Fresnay aus dem 14. oder 15. Jahrhundert, seit 1984 als Monument historique eingeschrieben
  • Mehrere Wassermühlen aus dem 18. und dem 19. Jahrhundert an der Erve, der Vaige und dem Treulon

Städtepartnerschaften

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  • Seit 1980 mit Hatten in Niedersachsen (Deutschland)
  • Seit 2000 mit Wildeshausen in Niedersachsen (Deutschland)

Persönlichkeiten

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Commons: Auvers-le-Hamon – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. AUVERS-LE-HAMON. Conseil national des villes et villages fleuris, abgerufen am 14. August 2023 (französisch).
  2. a b Notice Communale Auvers-le-Hamon. EHESS, abgerufen am 14. August 2023 (französisch).
  3. Histoire. Gemeinde Auvers-le-Hamon, abgerufen am 14. August 2023 (französisch).
  4. Populations légales 2016 Commune d’Auvers-le-Hamon (72016). INSEE, abgerufen am 14. August 2023 (französisch).