Ave Regina caelorum
Das Ave Regina caelorum (lat.), in Mittellatein verbreitet auch Ave Regina coelorum geschrieben, ist die marianische Antiphon, die im Stundengebet der katholischen Kirche in der Fastenzeit entweder nach der Vesper oder nach der Komplet gesungen wird – je nachdem, welche dieser beiden Horen die letzte ist, die in Gemeinschaft gefeiert wird. Für die „marianischen Antiphonen“ hat sich die Bezeichnung „Antiphon“ eingebürgert, obwohl es sich eigentlich nicht um antiphonalen Gesang im strengen Sinn, sondern eher um hymnusähnliche Gesänge ohne Bezug zu einem Psalm handelt. Benannt ist die Antiphon nach den ersten drei Worten des lateinischen Textes. Die älteste Textüberlieferung findet sich im Antiphonar der Abtei Saint-Maur-des-Fossés bei Paris aus dem 12. Jahrhundert.[1]
Im Gotteslob ist die Antiphon unter Nummer 666,2 abgedruckt. Im Gotteslob von 1975 war zudem im Stammteil unter Nummer 579 eine deutsche Übertragung aus dem Rottenburger Gesangbuch von 1867 mit einer Melodie von Nikolaus Herman (1562) unter dem Titel „Maria, Himmelskönigin“ enthalten, die teilweise in die Eigenteile des neuen Gotteslobs übernommen wurde.[2]
Der in zwei- bzw. dreisilbig gereimten akzentrhythmischen paroxytonalen (auf der vorletzten Silbe betonten) Achtsilblern abgefasste Text lautet:
lateinisch | deutsch |
---|---|
Ave Regina caelorum, |
Ave, du Himmelskönigin, |
Edition
Bearbeiten- Corpus antiphonalium officii, René-Jean Hesbert (Hrsg.), Rom 1963–1979, Nr. 1542
Literatur
Bearbeiten- Andreas Heinz, Wolfgang Bretschneider: Marianische Antiphonen. In: Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage. Band 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997, Sp. 1357–1359. hier Sp. 1358.