Avrig
Avrig (deutsch Freck, ungarisch Felek) ist eine Stadt im Kreis Sibiu in der Region Siebenbürgen in Rumänien.
Avrig Freck Felek | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Rumänien | |||
Historische Region: | Siebenbürgen | |||
Kreis: | Sibiu | |||
Koordinaten: | 45° 44′ N, 24° 23′ O | |||
Zeitzone: | OEZ (UTC+2) | |||
Höhe: | 390 m | |||
Fläche: | 133,36 km² | |||
Einwohner: | 12.534 (1. Dezember 2021[1]) | |||
Bevölkerungsdichte: | 94 Einwohner je km² | |||
Postleitzahl: | 555200 | |||
Telefonvorwahl: | (+40) 02 69 | |||
Kfz-Kennzeichen: | SB | |||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2]) | ||||
Gemeindeart: | Stadt | |||
Gliederung: | 4 Gemarkungen/Katastralgemeinden: Bradu, Glâmboaca, Mârșa, Săcădate | |||
Bürgermeister : | Adrian-Dumitru David (PNL) | |||
Postanschrift: | Str. Gheorghe Lazăr, nr. 10 loc. Avrig, jud. Sibiu, RO–555200 | |||
Website: |
Lage der Ortschaft
BearbeitenAvrig liegt am Olt (Alt) – der in der Nähe des Ortes aufgestaut wird – an der Europastraße 68, 27 km südöstlich von Hermannstadt (Sibiu) in Richtung Brașov (Kronstadt).
Der Ort befindet sich am Fuß des Făgăraș-Gebirges (Fogarascher Gebirge).
Geschichte
BearbeitenDie vermutlich schon im 12. Jahrhundert von Siebenbürger Sachsen gegründete Ortschaft Freck wurde 1364 erstmals urkundlich erwähnt. Allerdings unter dem bemerkenswerten Namen Affrica.[3] Die lateinische Bezeichnung Affrica taucht dann auch in folgenden Urkunden auf: 1375 wird ein „comes Michael de Affrica“ erwähnt.[4] 1380 wird ein „Heyncze They“ als „villicus de Affrica“ genannt.[5] 1384 bestätigt der Erzbischof Demetrius von Gran Nicolaus, den Pfarrer von Freck (Nicolaus de Affrica plebanus), als Dekan des Hermannstädter Kapitels.[6] 1387 ist ein Hatterstreit zwischen Freck (villa Affrica) und Szakadat / Sǎcǎdate (villa Czectat) belegt.[7] Die rumänische Bezeichnung „Avrig“ dürfte wohl auf die lateinische „Affrica“ zurückgehen und die deutsche „Freck“ auf die ungarische „Felek“.
Freck gehörte bis 1878 zum Hermannstädter Stuhl, danach zum Kreis Hermannstadt.
Mitte des 18. Jahrhunderts wurde mit dem Bau eines Barock-Schlosses begonnen, welches später als Brukenthal’sche Sommerresidenz Bekanntheit erlangte.
Durch glasverarbeitende Industrie wuchs der Ort ab dem 19. Jahrhundert stark und erlangte 1989 den Rang einer Stadt.
Verkehr
BearbeitenAvrig hat Bahnverbindungen nach Făgăraș und nach Hermannstadt. Diese ist jedoch seit einem Hochwasser bei Porumbacu de Jos unterbrochen. Seit 2004 verfügt der Ort über eine Umfahrungsstraße, die den Transitverkehr der stark befahrenen DN 1 nördlich des besiedelten Gebietes vorbeiführt.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Die evangelische Kirche, eine romanische Basilika gegenüber dem Brukenthal-Schloss, aus der Gründungszeit des Ortes
- Die Kirchenburg Freck
- Die rumänisch-Orthodoxe Kirche, ein markanter Bau im Ortszentrum, aus dem 18. Jahrhundert
- Die Brukenthal’sche Sommerresidenz, ein barockes Anwesen mit Gartenanlage in historischem Stil
- Die römisch-katholische Kirche am südlichen Ortsrand des Siedlungsgebietes
- Der Brambura Park, ein Freizeitpark mit dem kopfstehenden Haus, südöstlich von Avrig am (drum județean) DJ 105F gelegen (⊙ ).[8]
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Blick auf Avrig (im Hintergrund die evangelische Kirche)
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Die Brukenthal’sche Sommerresidenz
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Französischer Garten der Brukenthal’schen Sommerresidenz
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Das römisch-katholische Kirchlein
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Das kopfstehende Haus im “Brambura Park”
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Samuel von Brukenthal (1721–1803), Gubernator von Siebenbürgen, Besitzer der Sommerresidenz
- Gheorghe Lazăr (1779–1823), rumänischer Pädagoge, wurde in Freck geboren
- Emil Porsche (1834–1898), böhmischer Glasfabrikant aus Reichenberg, zahlreiche Erfindungen, Besitzer des Schlosses Freck u. d. Glasfabrik von ca. 1880–1888[9]
- Rudolf Porsche (1885–1965), Professor für rumänische Fächer (Sprache, Grammatik, Geschichte und Literaturgeschichte) und Deutsch im Evangelisch-theologischen Landeskirchenseminar in Hermannstadt, Verfasser vieler Lehrbücher
- Franz-Oskar Porsche (1889–1954), Neurochirurg in Klausenburg, Verfasser medizinischer Fachbücher
Literatur
Bearbeiten- Marianne Seidler: Freck. Orte der Erinnerung. Eine Ortsmonographie. Stekovics, Dößel, 2004, ISBN 3-89923-041-8.
- Arne Franke: Das wehrhafte Sachsenland. Kirchenburgen im südlichen Siebenbürgen. Mit einer historischen Einführung von Harald Roth. Deutsches Kulturforum Östliches Europa, Potsdam 2007, ISBN 978-3-936168-27-3.
- Harald Roth (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Band: Siebenbürgen (= Kröners Taschenausgabe. Band 330). Kröner, Stuttgart 2003, ISBN 3-520-33001-6.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
- ↑ Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 2. April 2021 (rumänisch).
- ↑ Urkundenbuch zur Geschichte der Deutschen in Siebenbürgen Online, Urkunde Nr. 813 aus Band II ( vom 3. Januar 2017 im Internet Archive).
- ↑ Urkundenbuch zur Geschichte der Deutschen in Siebenbürgen Online, Urkunde Nr. 1036 aus Band II ( vom 3. Januar 2017 im Internet Archive).
- ↑ Urkundenbuch zur Geschichte der Deutschen in Siebenbürgen Online, Urkunde Nr. 1131 aus Band II ( vom 3. Januar 2017 im Internet Archive).
- ↑ Urkundenbuch zur Geschichte der Deutschen in Siebenbürgen Online, Urkunde Nr. 1195 aus Band II ( vom 3. Januar 2017 im Internet Archive).
- ↑ Urkundenbuch zur Geschichte der Deutschen in Siebenbürgen Online, Urkunde Nr. 1211 aus Band II ( vom 3. Januar 2017 im Internet Archive).
- ↑ Website des Brambura Parks bei Avrig.
- ↑ Emil Porsche bei Rasche Besitzerwechsel der Sommerresidenz Brukenthal in Avrig ( vom 3. Mai 2014 im Internet Archive).