Bürbach ist ein Stadtteil der Stadt Siegen in Nordrhein-Westfalen.

Bürbach
Stadt Siegen
Koordinaten: 50° 53′ N, 8° 3′ OKoordinaten: 50° 53′ 12″ N, 8° 3′ 27″ O
Höhe: 260–350 m ü. NN
Fläche: 2,82 km²
Einwohner: 2140 (31. Dez. 2016)
Bevölkerungsdichte: 759 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1966
Postleitzahl: 57074
Vorwahl: 0271
Karte
Lage von Bürbach in Siegen
Bild von Bürbach

Geografie

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Bürbach liegt im Tal des gleichnamigen Bürbaches, der in Siegen in die Weiß mündet, etwa 3 km vom Siegener Stadtkern entfernt. Höchster Berg in der Umgebung ist der Rabenhain östlich des Ortes mit 465 m ü. NHN[1] Höhe. Der Ort selbst liegt auf zwischen 260 und 350 m Höhe. Angrenzende Orte an Bürbach sind Volnsberg im Osten, Kaan-Marienborn im Süden, Siegen im Südwesten, Weidenau im Westen und Dreis-Tiefenbach im Norden.

Geschichte

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Am 3. Juni 1311 wurde Bürbach erstmals urkundlich erwähnt.[2] Zu diesem Zeitpunkt bestand der Ort aus drei Höfen. 1461 bestanden neben diesen Höfen noch vier weitere Höfe, in denen acht steuerpflichtige Einwohner lebten. Bürbach gilt als Ursprungsort des Namens „Spies“, 1484 erstmals erwähnt. Da Teile der Bürbacher Gemarkung teils deutlich höher lagen als der Siegener Stadtkern, konnte diese bereits 1530 problemlos mit Bürbacher Wasser versorgt werden. Diese Versorgung brachte für die Bürbacher jedoch auch Nachteile, da Felder und Wiesen unter weniger Wasser litten. So beschwerte sich ein Bürger 1683 beim Landesherrn darüber. In den Jahren 1736 und 1866 wurden die Leitungen erneuert und verlängert.[3]

Zwischen Mitte des 18. und Mitte des 19. Jahrhunderts prägte eine starke Leinenwebertätigkeit den Ort. Fast 90 % der Einwohner waren zeitweise daran tätig. Dies änderte sich mit der Zeit der Industrialisierung, als viele Bürbacher Bergleute wurden. 14 Erzgruben gab es um den Ort.[3] Die älteste nachweisbare war die Grube Busch, verliehen bzw. erstmals erwähnt im Jahr 1775.[4]

1875 wurde ein Gesangverein gegründet, 1888 folgte eine Pflichtfeuerwehr durch 27 Einwohner.[3] Bürbach gehörte ab 1894 dem Amtsgericht und der Post Siegen an.[5] 1907 wurde eine neue Schule eingeweiht, damit wurde die alte, um 1750 erbaute Schule ersetzt. Im Ersten Weltkrieg kamen 20 Männer nicht nach Hause zurück. 1950 entstand der Kindergarten.[3]

Ehemals dem Amt Weidenau angehörig, wurde der Ort im Zuge der kommunalen Neugliederung am 1. Juli 1966 nach Siegen eingemeindet.[6]

Seit 1971 gehen alle Schüler Bürbachs auf den Siegener Giersberg zur Schule. 1975 wurde eine Friedhofshalle eingeweiht, zwei Jahre später das neue Feuerwehrhaus. 1981 erfolgte die Fertigstellung des Gemeindezentrums. Ab 1988 wurde ein altes Fachwerkhaus umgebaut, dieses steht seit seiner Einweihung am 12. Oktober 1992 als Heimathaus zur Verfügung.[3]

Einwohnerzahlen

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Einwohnerzahlen des Ortes:[7][8]

Jahr Einwohner
1818 235
1885[5] 426
1895[9] 448
1900[3] 518
1905 567
1910[10] 610
1925[11] 548
Jahr Einwohner
1933[5] 573
1939[5] 554
1950 741
1961[12] 936
1994[13] 2203
2004 1947
2006 1951
Jahr Einwohner
2007 1944
2008 1930
2009 1939
2010 1911
2011 1874
2012 1890
2013 1978
Jahr Einwohner
2014 2070
2015 2216
2016 2140

Infrastruktur

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In Bürbach befindet sich ein Wohnheim für Studenten der Universität Siegen. Der Ort verfügt über eine Freiwillige Feuerwehr, ein Heimatmuseum, einen Sportverein „Bürbacher Spielvereinigung 1909 e. V.“, einer Sporthalle, einen Jugendtreff, ein Ehrendenkmal sowie einem eigenen gemischten Chor. Im Südosten des Ortes befindet sich ein kleines Industriegebiet, angrenzend an Siegen.

Der Ort liegt an der Kreisstraße 4, die im Süden auf Kaan-Marienborn trifft und im Norden auf die Kreisstraße 5 trifft, die von Siegen über den Giersberg nach Dreis-Tiefenbach führt.

Persönlichkeiten

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Commons: Bürbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. Siegener Urkundenbuch Band I, Siegen, 1887, S. 76–79, Nr. 125.
  3. a b c d e f Artikel Zwischen Silberfuchs und Rabenhain in der Siegener Zeitung vom 17. September 2011, Seite 45 (ganzseitig)
  4. CD Gruben/Bergwerke im Spateisensteinbezirk Siegerland von Gerd Bäumer, Betzdorf
  5. a b c d Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Siegen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 223.
  7. Otto Schaefer: Der Kreis Siegen, Siegen 1968
  8. siegen.de: Hauptwohnsitzbevölkerung nach Stadtteilen (regelmäßig aktualisiert)
  9. Westfälisches Gemeindelexikon 1897, S. 110 / 111
  10. gemeindeverzeichnis.de: Landkreis Siegen
  11. genealogy.net: Amt Weidenau
  12. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 172.
  13. Hartmut Eichenauer: Siegen (Memento des Originals vom 22. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lwl.org (PDF-Datei; 11,67 MB), ca. 1995