BR-Klasse 20
Die BR-Klasse 20, auch bekannt als English Electric Type 1, ist eine Klasse dieselelektrischer Lokomotiven der British Rail (BR). Zwischen 1957 und 1968 wurden insgesamt 228 Lokomotiven dieser Klasse von English Electric gebaut. Die hohe Anzahl war teilweise darauf zurückzuführen war, dass frühere Konstruktionen im gleichen Leistungsbereich nicht zufriedenstellend waren. Ursprünglich trugen die Lokomotiven die Nummern D8000 bis D8199 und D8300 bis D8327.
BR-Klasse 20 | |
---|---|
20096 und 20107 mit Sonderzug in York (August 2022)
| |
Nummerierung: | D8000–D8199 D8300–D8327 20001–20228 (ab 1973) |
Anzahl: | 228 |
Hersteller: | English Electric |
Baujahr(e): | 1957–1962 1965–1968 |
Ausmusterung: | seit 1976 |
Achsformel: | Bo’Bo’ |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 14 260 mm[1] |
Höhe: | 3850 mm |
Breite: | 2670 mm |
Drehzapfenabstand: | 7320 mm |
Gesamtradstand: | 9910 mm |
Kleinster bef. Halbmesser: | 70 m |
Dienstmasse: | 73,2 t |
Reibungsmasse: | 73,2 t |
Radsatzfahrmasse: | 18,3 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 120 km/h (75 mph) |
Installierte Leistung: | 745 kW (1000 hp) |
Anfahrzugkraft: | 190 kN (42.000 lbf) |
Dauerzugkraft: | 110 kN bei 18 km/h |
Leistungskennziffer: | 10,2 kW/t |
Treibraddurchmesser: | 1092 mm (3 ft 7 in) |
Motorentyp: | EE 8SVT Mk II |
Motorbauart: | 8-Zylinder-V-Dieselmotor mit Abgasturbolader, 4-Takt, wassergekühlt, 123,6 l Hubraum |
Nenndrehzahl: | 850 min−1 |
Leistungsübertragung: | elektrisch |
Tankinhalt: | 1820 l (400 gal) |
Anzahl der Fahrmotoren: | 4 × EE 526/5D1) 4 × EE 526/8D2) |
Antrieb: | Tatzlager |
Übersetzungsverhältnis: | 1 : 3,71 |
Lokbremse: | Druckluftbremse, Handbremse |
Zugbremse: | ursprünglich Vakuumbremse, später Dualbremse |
Kupplungstyp: | Schraubenkupplung |
Besonderheiten: | Mehrfachtraktion |
1) D8000–D8049 2) D8050–D8199, D8300–D8327 |
Die Lokomotiven haben den Spitznamen Choppers erhalten, aufgrund ihres einzigartigen Motorgeräusches, das besonders durch den charakteristischen Auspuffschlag des Motors unter Last geprägt ist und an das Geräusch eines Hubschrauber erinnert.[2][3]
Geschichte
BearbeitenDie vier großen britischen Bahngesellschaften experimentierten bereits vor der Verstaatlichung von 1948 mit Diesellokomotiven. Während des Zweiten Weltkriegs waren die Gesellschaften jedoch knapp bei Kasse, so dass keine Diesellokomotiven für den Streckeneinsatz entwickelt werden konnten. Nach dem Krieg bemühte sich die BR den Bahnbetrieb zu modernisieren und suchte nach einer zuverlässigen, leistungsstarken Diesellokomotive für das Führen von gemischten Güterzügen, die als Type 1 bezeichnet wurde. Ende der 1950er Jahre erhielten insgesamt 14 Hersteller die Möglichkeit, Prototypen für den zukünftigen Type 1 zu bauen, darunter auch British Thomson-Houston, die die BR-Klasse 15 baute, und die North British Locomotive Company mit der BR-Klasse 16. Die erfolgreichste Lokomotive war die Type 1 von English Electric, die in einer Vorserie von 20 Stück mit den Nummern D8000 bis D8019 gebaut wurde. Sie verfügte über einen zuverlässigen Antrieb, war mit einer Vielfachsteuerung ausgerüstet und hatte durch den Endführerstand ohne kurzem Vorbau von den Prototypen die beste Sicht auf die Strecke.[4]
- Lokomotiven, die dem English Electric Type 1 unterlegen waren
-
North British Type 1
(BR-Klasse 16) -
British Thomson-Houston Type 1 (BR-Klasse 15)
Die Class 20 konnte auf dem ganzen Streckennetz der BR eingesetzt werden.[4] Die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Straße führte bei British Rail zu einem Überangebot an kleineren Lokomotiven. Die Lokomotiven der BR-Klasse 20 konnten jedoch in Mehrfachtraktion arbeiten und so schwereren Verkehr bewältigen. Die meisten verbrachten den größten Teil ihrer Nutzungsdauer paarweise Vorbau an Vorbau gekuppelt, um eine stärkere Einheit mit einer Leistung von 1490 kW (1500 hp) zu bilden, die mit den beiden außenliegenden Führerständen auch eine bessere Streckensicht boten.
Nachdem die Lokomotiven bei British Rail ausgemustert wurden, kamen einige beim Bau des Kanaltunnels und der Hochgeschwindigkeitsbahn HS1 zum Einsatz. Außerdem gelangten einige nach Frankreich, wo sie für verschiedene Zwecke eingesetzt wurden. Auch Direct Rail Services (DRS) setzte viele Lokomotiven der Klasse 20 vor Spezialzügen für den Transport von abgebrannter Brennelemente ein. Später erwarb die Harry Needle Railroad Company einige der DRS-Lokomotiven, die für den Transport neuer U-Bahn-Züge von den Herstellern zur Londoner U-Bahn eingesetzt wurden.[4]
2024 waren die meisten Lokomotiven der Klasse 20 ausgemustert; das Bauunternehmen Balfour Beatty und die auf den Transport von Schienenfahrzeugen spezialisierte RailAdventure setzen jedoch weiterhin einige Lokomotiven im Streckendienst ein.[5]
Technik
BearbeitenDie vierachsigen, 73 Tonnen schweren Diesellokomotiven haben eine Leistung von 745 kW (1000 hp) und können eine Geschwindigkeit von 120 km/h (75 mph) erreichen. Sie sind für den leichten Güterverkehr ausgelegt und verfügen über keine Zugheizung. Im Gegensatz zu den meisten britischen Diesellokomotiven, bei welchen die technische Ausrüstung in einem Maschinenraum untergebracht ist, ist die technische Ausrüstung bei den Lokomotiven der Klasse 20 unter einem langen Vorbau untergebracht, an dessen hinterem[6] Ende der Führerstand anschließt.
Diese Anordnung führte zu eingeschränkten Sichtverhältnissen ähnlich wie bei einer Dampflokomotive bei Fahrten mit dem Vorbau voraus, ergibt aber bei Rückwärtsfahrt eine freie Sicht auf die Strecke. Aus diesem Grund war es üblich, die Lokomotiven paarweise mit den Vorbauten gegeneinander zu kuppeln, sodass in beiden Fahrtrichtungen mit dem Führerstand voraus gefahren werden konnten. Die Lokomotiven waren von Beginn an mit einer Vielfachsteuerung ausgerüstet. Betreiber, die ihre Lokomotiven regelmäßig einzeln einsetzten ließen auf der Vorbauseite Videokameras montieren, um bei Fahrten mit dem Vorbau voraus eine bessere Streckensicht zu haben.
Der Dieselmotor des Typs 8SVT Mk II ist ein Achtzylinder-V-Motor mit Abgasturbolader und Ladeluftkühler. Er treibt den Hauptgenerator EE 819-3C und den Hilfsgenerator EE 911-2B an, beide ebenfalls von English Electric.
In Großbritannien wurden zur Zeiten des Dampfbetriebs weiße Signalscheiben als Spitzensignal, den sogenannten Headcode, verwendet, um dem Stellwerkpersonal die Gattung des Zuges oder dessen Laufweg anzuzeigen. Die Lokomotiven der Klasse 20 waren bis zur Nummer D8127 mit Haltern für die sechs möglichen Signalscheiben ausgestattet.[7] Ab 1960 erhielten die Lokomotiven Kästen mit Rollbandanzeigen, die einen vierstelligen alphanumerischen Code darstellen konnten. Ab 1976 wurden der Headcode nicht mehr verwendet.
Die Lokomotiven der Baureihe 1400 der Portugiesischen Staatsbahn (CP), sowie die Klasse G der Midland Railway of Western Australia (MRWA) basieren auf der BR-Klasse 20.
Betrieb
BearbeitenBritish Rail
BearbeitenDie erste Charge der BR-Klasse 20 wurde dem Devons Road-Depot in Bow, London, zugewiesen, um Transferfracht über London hinweg zu bearbeiten. Die folgenden acht Loks wurden dem Hornsey-Depot zugewiesen. Nach einem Versuch mit D8006 wurden D8028 bis D8034 für Arbeiten im schottischen Hochland zugewiesen und in die Führerstände wurden Aussparungen für Tokenfänger eingebaut. D8035 bis D8044 sollten ursprünglich Norwich zugewiesen werden, wurden jedoch tatsächlich für Arbeiten mit leeren Coaching-Beständen (ECS) in und außerhalb von London Euston verwendet. D8050 bis D8069 wurden dem neuen Tinsley TMD in South Yorkshire zugewiesen, von wo aus sie regelmäßig in Lincolnshire und Humberside arbeiteten. D8070 bis D8127 wurden zum Betrieb im schottischen Tiefland, insbesondere im Gebiet Forth-Clyde, und auf dem Kohlefeld Fife geschickt. Damit waren die ursprünglichen Bestellungen für 128 Loks abgeschlossen, die Letzte wurde im August 1962 ausgeliefert.
Mit der anschließenden Bestellung von weiteren 100 Loks der BR-Klasse 20 wurde die Auslieferung mit D8128 im Januar 1966 wieder aufgenommen. Tests im Jahr 1967 mit D8179 und D8317 führten dazu, dass Loks der D8316 vom Hersteller mit dem neuen elektronischen Steuerungssystem geliefert wurden. Für Züge zum Kraftwerk Longannet war manchmal Dreifachtraktion erforderlich.
Nach der Privatisierung
BearbeitenEinige Lokomotiven der BR-Klasse 20 wurden für den Bau des Eurotunnels und von High Speed 1 verwendet, andere machten sich sogar auf den Weg nach Frankreich, um dort für die Compagnie des Chemins de Fer Départementaux (CFD) in der Industrie zu arbeiten, obwohl diese inzwischen zurückgeführt wurden. Einige Loks wurden in der Vergangenheit von Hunslet-Barclay angeheuert, um die Antriebskraft für Unkrautbekämpfungszüge bereitzustellen.
Die Flotte der BR-Klasse 20/3 von Direct Rail Services (DRS) wurde zeitweise in ganz Großbritannien paarweise (oder mit Klasse 37) für Züge mit Transportbehältern für radioaktiven Abfall, der Spezialität des Unternehmens, häufig eingesetzt. DRS liefert BR-Klasse 20 für den Einsatz mit dem Rail Head Treatment Train im Winter. Der vielleicht ungewöhnlichste Zug, der von einer Lokomotive der BR-Klasse 20 gezogen wurde, war der Kosovo Train for Life Charterzug im Herbst 1999, der 800 Tonnen Hilfsgüter beförderte. Der Zug verließ den Londoner Bahnhof Kensington (Olympia) am 17. September 1999 und wurde durchgehend von 20 901, 20 902 und 20 903 gezogen. Er erreichte Prag am 20. September[8] und den Bahnhof Pristina am 25. September um 10:00 Uhr.[9]
DRS verfügte zunächst über eine Flotte von 15 einsatzbereiten Lokomotiven der Klasse 20/3. Drei davon wurden später nach dem Ausschlachten von Ersatzteilen als Schrott entsorgt; Weitere zwei wurden an die Harry Needle Railroad Company (HNRC) verkauft. Nach dem Ende der Sandite-Saison 2019 (Rail Head Treatment Trains) wurde die gesamte verbleibende Flotte der DRS-Klasse 20/3 stillgelegt und wartete auf ihre Entsorgung.
Im Jahr 2005 erwarb HNRC eine große Anzahl von 20/0 und 20/9 von der gelagerten DRS-Flotte. Bis Mai 2008 hatte HNRC acht Betriebsklassen 20 und 16 im Lager; zwei waren bei Corus Scunthorpe (Nr. 81 und 82) zu mieten.
Während eines Zeitraums von zehn Jahren, der 2019 endete, wurden mehrere Klasse-20-Fahrzeuge von HNRC eingesetzt, um neue S-Stock von Bombardier Transportation in den Derby Litchurch Lane Works an die Londoner U-Bahn im Neasden-Depot oder im West Ruislip-Depot zur Inbetriebnahme zu liefern. Unmittelbar nach Abschluss der Lieferungen mussten diese Einheiten geändert werden (zusätzliche Ausrüstung für die automatische Signalisierung), und sie wurden auf die gleiche Weise an Derby zurückgegeben. Die Formation der Züge bestand normalerweise aus einem Paar BR-Klasse 20, zwei Sperrwagen, dem LU-S-Stock-Set, zwei Sperrwagen und einem im Schlepptau befindlichen Paar BR-Klasse 20 hinten.
Im März 2020 begann die Rail Operations Group mit der Anmietung von vier Lokomotiven der BR-Klasse 20 von HNRC zur Verwendung beim Transport von Schienenfahrzeugen, z. B. zur Verschrottung von Mark-3-Wagen. Die Nummern dieser vier Lokomotiven der BR-Klasse 20 waren 20118, 132, 311 und 314. Im Mai 2020 waren dies die einzigen vier Lokomotiven der BR-Klasse 20, die regelmäßig auf der Hauptstrecke eingesetzt werden. Zwei weitere Lokomotiven, 20 168 und 20 906, arbeiten jedoch als Rangierloks bei Hope Cement Works.
Unterklassen
BearbeitenUnterklassen | Beschreibung |
---|---|
20/0 | Standard-Bestandsloks. |
20/3 (BR) | Eine kleine Flotte von konventionellen Lokomotiven der BR-Klasse 20/0, die zum Schottertransport der Steinbrüche im Peak Forest modifiziert wurden. |
20/3 (DRS) | DRS-eigene/betriebene Loks, die mit modifizierter Kabinenausstattung ausgestattet und komplett renoviert sind, unter Verwendung von Elektronik und verschiedenen anderen Modifikationen. Zwei dieser Lokomotiven, 20 311 und 20 314, wurden anschließend an HNRC verkauft. |
20/9 | Nach Rücknahme von Klasse 20/0 geändert und an Hunslet-Barclay verkauft, für den gewerblichen Güterverhker und zur Erprobung von Fernsteuerungen. Nur wenige technische Unterschiede zu Standardloks. Anschließend an DRS und zuletzt an HNRC verkauft (von denen 20 901 / 903–906 übrig bleiben; 20 902 wurde verschrottet). |
Lackierungen
BearbeitenBritish Rail
BearbeitenDie D8000, die erste Lokomotive der Klasse, wurde im Juni 1957 in grüner Lackierung mit grauem Umlaufblech, roten Pufferbohlen und grauem Dachanstrich geliefert.[10] Die ersten zehn Lokomotiven trugen das BR-Logo, wobei der Löwe auf dem Logo auf beiden Seiten der Lokomotive in Richtung des Vorbaus schaute. Die Loknummer war in serifenlosen gelben Ziffern angebracht, das Führerstanddach war grün lackiert. Ab Lokomotive D8010 erhielten die Maschinen auf beiden Seiten das normale BR-Logo, die Loknummer war in weißen Ziffern und das Kabinendach war grau.[7] Ab D8103[7] erhielten die Lokomotiven ein kleines gelbes Warnfeld an der Stirnseite, dessen Größe jedoch nicht einheitlich war.[11]
1966 wurde die D8048 von der BR-Designkommission für Versuchsanstriche verwendet. Sie erhielt dabei eine erste Variante des späteren blauen Standardanstrichs in Rail Blue. Sämtliche Teile der Lokomotive wurden in Blau gehalten, einschließlich der Pufferbohlen und des Dachs, mit Ausnahme der vollständig gelben Stirnseiten und des schwarze Untergestells.[12]
Nach der Einführung von Rail Blue wurde ab der D8178 alle Lokomotiven in dieser Farbgebung geliefert. Dennoch kehrten einige Lokomotiven nach Werkstattaufenthalten in grüner Lackierung zurück, ergänzt mit dem BR-Doppelpfeil-Logo und mit dem bei TOPS eingeführten Anschriftenfeld. Die Lokomotive 20141 war die letzte Streckenlokomotive in grüner BR-Lackierung.[13]
Einige Lokomotiven, darunter 20 227, wurden in der Railfreight-Graulackierung mit roten Sohlenstangen, gelben Enden und großen Doppelpfeilen an den Seiten neu lackiert.
Mindestens vier der Klasse wurden in der Lackierung von British Rail Telecommunications lackiert:[14]
- 20 075 - Sir William Cooke - als 20 309 umgebaut und derzeit von DRS zurückgetreten, bis er entsorgt werden kann
- 20 128 - Guglielmo Marconi - als 20 307 wieder aufgebaut und verschrottet
- 20 131 - Almon B. Strowger - als 20 306 umgebaut und verschrottet
- 20 187 - Sir Charles Wheatstone - als 20 308 wieder aufgebaut und derzeit von DRS zurückgetreten, bis er entsorgt werden kann
Privatisierung
BearbeitenVon DRS betriebene Lokomotiven der Klasse 20/3 wurden alle in DRS Oxford Blue-Lackierung mit roten Pufferbalken und vollen gelben Enden lackiert. Es gab kleine Abweichungen im Gelbton dieser Loks und im Eindringen von Blau von den Seiten bis zu den Enden.
Lokomotiven der Klasse 20, die von der Harry Needle Railroad Company (HNRC) betrieben werden, sind in den Hausfarben Orange und Schwarz mit gelben Nasenenden (20 121, 20 166, 20 311 und 20 314) lackiert. Einige andere Lokomotiven von HNRC der Unterklassen 20/0 und 20/9 wurden in einer zweifarbigen Railfreight-Graulackierung lackiert. Diese haben ein dunkelgraues Dach, einen mittelgrauen Oberkörper und einen hellgrauen Unterkörper, einen schwarzen Unterrahmen und einen Pufferbalken. Die Nasenenden sind gelb gestrichen, wobei der untere Teil des Fahrerhausendes gelb und der obere Teil schwarz ist. Dies setzt sich an den Seiten der Kabine fort, jedoch mit hellgrau statt gelb. Andere sind in BR Blue oder Railfreight Red-Stripe lackiert. HNRC Class 20s, die langfristig an Corus vermietet wurden, wurden in Corus-Lackierung lackiert. zuvor silber, aber derzeit leuchtend gelb mit roter Sohle (Nr. 81-20 056). Seit dem Kauf des Corus-Geschäfts durch die indische Tata Steel-Gruppe wurden einige dieser Lokomotiven in Tata Blue-Lackierung (Nr. 82-20 066) neu lackiert. Zwei HNRC Class 20 wurden in der blau-goldenen Lackierung von GBRf Europorte (20 901 und 20 905) lackiert, während zwei weitere HNRC Class 20 in der weißen Lackierung von Hope Construction Materials (jetzt Breedon Cement) mit einer schwarzen (Nr. 2–20 168) und einer weißen Sohle (Nr. 3–20 906) lackiert wurden.
Vier Lokomotiven trugen während ihrer Arbeit in Frankreich die orange-weiße Lackierung der CFD (Compagnie de Chemins de Fer Départementaux), dies waren 20 035, 20 063, 20 139 und 20 228.
Zwei Lokomotiven mit den Nummern 20 142 und 20 189 wurden kurz (für einige Monate im Jahr 2013) in eine blau-weiße Balfour Beatty-Lackierung lackiert, dann jedoch in eine Variation von BR-Blau zurückversetzt.
Die zuletzt gebaute BR-Klasse 20, Nummer 20 227, wurde im Londoner U-Bahn-Netz ausgiebig eingesetzt. Mitte der 2000er Jahre wurde es in Metropolitan kastanienbraun lackiert und von der Class 20 Locomotive Society als Anerkennung dieser Arbeit „Sir John Betjeman“ genannt. Sie wurde in einer speziellen LUL-basierten Lackierung mit modernem Geschmack neu lackiert, um den 150. Jahrestag der Londoner U-Bahn zu feiern. Inzwischen wurde es neu lackiert, wieder in der kastanienbraunen Lackierung der Metropolitan Line, diesmal jedoch ausgekleidet und in „Sherlock Holmes“ umbenannt. Den Namen „Sir John Betjeman“ trägt jetzt die 20 142, die auch die kastanienbraune Lackierung der Metropolitan Line trägt.
Unfälle und Zwischenfälle
BearbeitenAm 16. Dezember 1971 kollidierten die Lokomotiven D8142 und D8115 mit der Klasse 25 Nr. D7605 in Lenton South Junction, Nottingham, bei dem drei Eisenbahner getötet wurden.[15]
Am 18. Mai 1989 kollidierten die Lokomotiven 20 134 und 20 131 in Worksop mit dem Heck eines MGR-Zuges, wobei der Lokomotivführer starb.
Populärkultur
BearbeitenIn dem James-Bond-Film GoldenEye aus dem Jahr 1995 wurde 20 188 als Lokomotive eines Fluchtzuges der Nene Valley Railway verwendet, wobei zusätzlich eine Panzerung angebracht wurde, um den Eindruck einer russischen Panzerlokomotive zu erwecken.[16]
Erhaltene Lokomotiven
BearbeitenEs sind 20 Lokomotiven der Klasse 20 erhalten, darunter die erste der Klasse D8000, die Teil der National Railway Collection im National Railway Museum in York ist.
TOPS number |
Jetzige Nummer |
Foto | Erhalten von | Ort |
---|---|---|---|---|
20 001 | D8001 | Class 20 Locomotive Society | Midland Railway – Butterley | |
20 007 | 20 007 | Class 20 189 Ltd | Mainline operational | |
20 020 | 20 020 | Scottish Railway Preservation Society | Bo’ness and Kinneil Railway | |
20 031 | 20 031 | In Privatbesitz | Keighley & Worth Valley Railway | |
20 048 | 20 048 | Midland Class 20 Association | Midland Railway, Butterley | |
20 050 | D8000 | National Collection | National Railway Museum | |
20 057 | D8057 | In Privatbesitz | Churnet Valley Railway | |
20 059 | D8059 | Somerset & Dorset Loco Company | Watercress Line | |
20 069 | D8069 | In Privatbesitz | Mid-Norfolk Railway | |
20 098 | D8098 | Type One Locomotive Company | Great Central Railway, Loughborough | |
20 137 | D8137 | In Privatbesitz | Gloucestershire Warwickshire Railway | |
20 142 | 20 142 | Class 20 189 Ltd | Mainline operational | |
20 154 | D8154 | English Electric Preservation | Great Central Railway (Nottingham) | |
20 166 | D8166 | HNRC | Wensleydale Railway | |
20 188 | D8188 | Somerset & Dorset Loco Company | Spa Valley Railway | |
20 189 | L189 | Class 20 189 Ltd | Mainline operational | |
20 205 | 20 205 | Class 20 Locomotive Society | Mainline operational | |
20 214 | 20 214 | In Privatbesitz | Lakeside and Haverthwaite Railway | |
20 227 | 20 227 | Class 20 Locomotive Society | North Norfolk Railway | |
20 228 | 2004 | In Privatbesitz | Vale of Glamorgan Railway |
Weitere drei Lokomotiven blieben erhalten, wurden aber später als Ersatzteilspender verwendet und schließlich verschrottet. 20 035 diente als Spender für die Aufarbeitung der D8137 (20 137) der Gloucestershire Warwickshire Railway und wurde später in EMR Kingsbury verschrottet. 20 177 befand sich bei der Severn Valley Railway und wurde zu einer Quelle von Ersatzteilen für D8188 & D8059; die Überreste gingen schließlich an C.F. Booth Ltd. in Rotherham. 20 206 wurde bei der Mid-Norfolk Railway betrieben, später jedoch von ihrem Besitzer verkauft, ausgeschlachtet und verschrottet.
Modelleisenbahn
Bearbeiten2008 brachte Hornby Railways seine erste Version der BR-Klasse 20 in OO-Spurweite auf den Markt[18]. Seit 2016 produziert Hornby eine grundlegende Darstellung des Prototyps als Teil seiner Railroad-Reihe in BR Blue.
Literatur
Bearbeiten- Pip Dunn: The power of the 20s. Hersham : OPC, 2007, ISBN 978-0-86093-611-4 (archive.org [abgerufen am 7. Januar 2025]).
Weblinks
Bearbeiten- Josef: BR Class 20 (English Electric Type 1). In: Worldwide Rails. 2. April 2019, abgerufen am 7. Januar 2025 (amerikanisches Englisch).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Colin J. Marsden und Graham B. Fenn: British Rail Main Line Diesel Locomotives. Oxford Publishing Co. ISBN 978-0-86093-318-2. OCLC 17916362. 1988.
- ↑ Alan Arthur Jackson: The railway dictionary : an A-Z of railway terminology. Wolfeboro Falls, NH : A. Sutton, 1992, ISBN 978-0-7509-0038-6, S. 52 (archive.org [abgerufen am 6. Januar 2025]).
- ↑ Richard Stuckey: Chopper to debut at Gloucestershire Warwickshire Railway gala. In: Rail Advent. Abgerufen am 7. Januar 2025 (britisches Englisch).
- ↑ a b c Josef: BR Class 20 (English Electric Type 1). In: Worldwide Rails. 2. April 2019, abgerufen am 7. Januar 2025 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Railadventure Powercars top and tail with Class 20’s to Crewe from Long Marston. Abgerufen am 7. Januar 2025.
- ↑ Josef: BR Class 20 (English Electric Type 1). In: Worldwide Rails. 2. April 2019, abgerufen am 7. Januar 2025 (amerikanisches Englisch): „The locomotive’s No. 2 end included the cab end, and the No.1 end the bonnet.“
- ↑ a b c Monty Wells: Tweak a Twenty. In: Railway Modeller. Band 33, Nr. 385. Seaton, Devon: Peco Publications & Publicity Ltd., November 1982. S. 398–401.
- ↑ Class 20. 27. September 2013, archiviert vom am 27. September 2013; abgerufen am 11. Februar 2024.
- ↑ BBC News | Europe | Train of Life in Kosovo. Abgerufen am 23. Juni 2020.
- ↑ British Rail Main-Line Diesels. Ian Allan Ltd, Shepperton 1978, ISBN 0-7110-0617-2.
- ↑ Michael Oakley: BR Class 20 diesels. Bradford Barton / D&EG, Truro 1981, ISBN 0-85153-419-8.
- ↑ Graham Turner: Rail Blue - The Story. In: Rail Blue. 2012, archiviert vom am 13. März 2016; abgerufen am 11. Februar 2024.
- ↑ Graham Turner: The Class 20 Locomotive Fleet. Archiviert vom am 31. Juli 2016; abgerufen am 11. Februar 2024.
- ↑ BRT Lcomotives. 16. September 2013, archiviert vom am 16. September 2013; abgerufen am 23. Juni 2020. ()
- ↑ Railway Accident: Report on the Collision that occurred on 16th December 1971 at Lenton South Junction, Nottingham. Archiviert vom am 29. Juni 2013; abgerufen am 11. Februar 2024.
- ↑ Sinister Class 20 is new James Bond movie star. In: Rail Ausgabe 250, 12. April 1995. S. 6.
- ↑ Preserved Diesels: Class 20
- ↑ Hornby Railways Collector Guide - Class - Class 20 - Diesel-Electric. Abgerufen am 23. Juni 2020.