Bahnhof Armsheim
Der Bahnhof Armsheim ist ein Abzweigbahnhof in Rheinhessen. Hier vereinigen sich die beiden Bahnstrecken Alzey–Mainz und die Rheinhessenbahn von Bingen am Rhein nach Worms. Er gehört zur Preisklasse 5.
Armsheim | |
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Das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude
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Daten | |
Lage im Netz | Kreuzungsbahnhof |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 3 |
Abkürzung | FARM |
Preisklasse | 5 |
Eröffnung | 1869 |
bahnhof.de | armsheim |
Architektonische Daten | |
Baustil | Typenbau |
Lage | |
Ort/Ortsteil | Armsheim |
Land | Rheinland-Pfalz |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 49° 48′ 30″ N, 8° 4′ 26″ O |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz |
Im Bahnhof halten die Regionalbahn-Linie RB31 und die Regional-Express-Linie RE13 nach Mainz beziehungsweise Alzey.
Geschichte
BearbeitenNachdem er 1869 in Betrieb gegangen war, entwickelte sich der Bahnhof Armsheim zu einem Knotenpunkt in Rheinhessen. Außer den beiden genannten Strecken schloss hier noch die Wiesbachtalbahn Richtung Wendelsheim über Flonheim an, deren Personenverkehr schon 1966[1] und der Restverkehr 1995 aufgegeben wurde.
1899 hatte der Bahnhof 12 Gleise, 18 Weichen, 7 Vor- und 13 Hauptsignale.[2] Die drei mechanischen Stellwerke des Bahnhofs wurden am 11. August 2007 durch ein elektronisches ersetzt.[3]
Wichtig war in der landwirtschaftlich geprägten Gegend immer die Verladung von Zuckerrüben. Nachdem landwirtschaftliche Güter nicht mehr über die Schiene abtransportiert werden, wurde die Ladestraße stillgelegt und 2015 zum Verkauf ausgeschrieben.[4]
Die Gemeinde, die Verbandsgemeinde, das Land Rheinland-Pfalz und die Deutschen Bahn AG (DB AG) haben das Bahnhofsgelände ab 2009 in Zusammenarbeit komplett neu gestaltet und dabei unter anderem neue Park+Ride-Parkplätze angelegt.[5]
Gebäude
BearbeitenEmpfangsgebäude
BearbeitenDas 1869 erbaute Empfangsgebäude gehört zur Anfangsausstattung der Strecke. Es ist ein dreigeschossiger spätklassizistischer Typenbau aus Sandsteinquadern mit überstehendem Satteldach. Das Empfangsgebäude ist heute ein Kulturdenkmal aufgrund des rheinland-pfälzischen Denkmalschutzgesetzes.[6] Nachdem die Deutsche Bundesbahn 1994 in die privatrechtlich organisierte DB AG überführt worden war, wurde es nach 2007 in private Hand verkauft.[7]
Stellwerk
BearbeitenWeiter erhalten ist das ehemals die nördliche Einfahrt in den Bahnhof sichernde Stellwerk (das südliche wurde abgerissen, nachdem es außer Betrieb gestellt wurde). Auch dieses ist Kulturdenkmal aufgrund des rheinland-pfälzischen Denkmalschutzgesetzes. Es ist das einzige mit allen Einrichtungen erhaltene mechanische Stellwerk in Rheinhessen.[8] Gebäude und Sicherungstechnik stammen von 1899.[9] Das Stellwerk wurde ehrenamtlich aufgearbeitet und wird heute von einem 2018 gegründeten Förderverein als kleines Museum betrieben.[10]
Gleise, Bahnsteige und Verkehr
BearbeitenDer Bahnhof verfügt über drei Gleise und Bahnsteige. Im Normalfall ist die Gleisbelegung wie folgt:
- Auf Gleis 1 halten alle nach Süden fahrenden Züge: Alzey, Worms und seit Dezember 2014 auch Kirchheimbolanden. Hier befindet sich ein Fahrkartenautomat der Deutschen Bahn.
- Auf Gleis 2 halten nur Züge, die Richtung Bingen (Rhein) Stadt fahren (Bahnstrecke Worms–Bingen Stadt).
- Auf Gleis 3 halten nur Züge, die Richtung Mainz fahren (Bahnstrecke Alzey–Mainz).
Auf dem Bahnsteig zu den Gleisen 2 und 3 befindet sich auf der Höhe des Bahnhofsgebäudes und des Fahrkartenautomats auf dem Bahnsteig zum Gleis 1 ein Fahrkartenautomat der Vlexx.
Am Wochenende sowie an Feiertagen sind in den Monaten Mai bis Oktober Fahrten mit dem Elsass-Express aus Richtung Mainz nach Wissembourg möglich.
Literatur
Bearbeiten- Barbara Reif: Das Stellwerk Armsheim Nord (An). Einmaliges Denkmal der Eisenbahngeschichte Rheinhessens. In: Landkreis Alzey-Worms: Heimatjahrbuch 2024. 59. Jg. Alzey 2023, S. 183–185.
Weblinks
Bearbeiten- Bahnhofstafel des Bahnhofs Armsheim: Aktuelle Abfahrten
- Video: Stellwerk Armsheim am Tag des Offenen Denkmals 2018 knapp 10 Minuten auf youtube.com
- Homepage des Fördervereins Altes Stellwerk Armsheim (An) e. V.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bundesbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Bundesbahndirektion Mainz vom 16. September 1966, Nr. 38. Bekanntmachung Nr. 355, S. 162. Die abweichende Angabe bei Reif, S. 184, ist insoweit unzutreffend.
- ↑ Reif, S. 183.
- ↑ Holger Kötting: Liste deutscher Stellwerke, 26. Oktober 2015, abgerufen am 6. August 2017
- ↑ Objektbeschreibung ( vom 24. Februar 2015 im Webarchiv archive.today) auf Bahnliegenschaften.de; online im Internet: 24. Februar 2015
- ↑ Nachrichtenblatt der VG Wörrstadt, 42. Jahrgang, Nr. 47, vom 19. November 2009.
- ↑ Ingrid Westerhoff: Kreis Alzey-Worms. Verbandsgemeinden Wöllstein und Wörrstadt = Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz, Band 20.4. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2018. ISBN 978-3-88462-406-7, S. 120f.
- ↑ Reif, S. 183.
- ↑ Ingrid Westerhoff: Kreis Alzey-Worms. Verbandsgemeinden Wöllstein und Wörrstadt = Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz, Band 20.4. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2018. ISBN 978-3-88462-406-7, S. 121.
- ↑ Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz: Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler. Kreis Alzey-Worms, S. 18f.
- ↑ Reif, S. 184f.