Bahnhof Shinanomachi

Bahnhof in Japan

Der Bahnhof Shinanomachi (jap. 信濃町駅, Shinanomachi-eki) ist ein Bahnhof in der japanischen Hauptstadt Tokio. Er wird von der Bahngesellschaft JR East betrieben und befindet sich im Südosten des Bezirks Shinjuku, nahe der Grenze zu Minato.

Shinanomachi (信濃町)
Empfangsgebäude (April 2018)
Daten
Betriebsstellenart Bahnhof
Lage im Netz Zwischenbahnhof
Bauform Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung JB13
Eröffnung 9. Oktober 1894
Lage
Stadt/Gemeinde Shinjuku
Präfektur Tokio
Staat Japan
Koordinaten 35° 40′ 48″ N, 139° 43′ 13″ OKoordinaten: 35° 40′ 48″ N, 139° 43′ 13″ O
Höhe (SO) 27 T.P.
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Shinanomachi (信濃町)

JR East

Liste der Bahnhöfe in Japan

Verbindungen

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Shinanomachi ist ein Zwischenbahnhof an der Chūō-Sōbu-Linie von JR East. Sie durchquert das Stadtzentrum Tokios von Westen nach Osten und verbindet dabei Mitaka mit Shinjuku, Akihabara, Funabashi und Chiba. Tagsüber verkehren die Züge alle fünf bis sechs Minuten, während der Hauptverkehrszeit alle drei bis vier Minuten.[1] Nordwestlich des Bahnhofs, an der Hauptstraße Gaien-Higashi-dōri, hält eine Buslinie der Gesellschaft Toei Bus. Etwa 400 Meter westlich befindet sich der U-Bahnhof Kokuritsu-kyōgijō an der Ōedo-Linie.

Der Bahnhof steht an der Grenze zwischen den Stadtteilen Shinanomachi im Nordwesten, Kasumigaokamachi im Südwesten und Minamimotomachi im Osten, die alle zum Bezirk Shinjuku gehören. In der Nähe befinden sich einige der Sportstätten der Olympischen Sommerspiele 1964 und der Olympischen Sommerspiele 2020. Dazu gehören das Tokyo Metropolitan Gymnasium und das Neue Nationalstadion (ersetzte das alte Nationalstadion) sowie weitere Sportstätten wie das Meiji-jingū-Baseballstadion und das Prinz-Chichibu-Rugbystadion. Ebenfalls zu Fuß erreichbar sind der äußere Garten des Meiji-Schreins, der Shinanomachi-Campus der Keiō-Universität mit dem Universitätskrankenhaus, der Akasaka-Palast, das Nationalstadion und der Hauptsitz der buddhistischen Bewegung Sōka Gakkai.

Die auf einem Einschnitt befindliche Anlage ist von Westen nach Osten ausgerichtet und umfasst vier Gleise, von denen zwei an der Südseite dem Personenverkehr dienen. Sie liegen an einem überdachten Mittelbahnsteig, der mit Bahnsteigtüren ausgestattet ist. Das nördliche Gleispaar besitzt keinen Bahnsteig; hier fahren die Züge der Chūō-Hauptlinie und der Chūō-Schnellbahnlinie ohne Halt durch. Das Empfangsgebäude besitzt die Form eines Reiterbahnhofs und überspannt alle vier Gleise. Es besitzt sechs Stockwerke mit einer Gesamt­geschossfläche von 20.260 m². Über der ebenerdigen Verteilerebene befindet sich im ersten und zweiten Stockwerk das kleine Einkaufszentrum Atré Shinanomachi. Die übrigen Stockwerke werden für Büros genutzt.[2] Treppen, Rolltreppen auf Aufzüge stellen die Verbindung zwischen den Stockwerken her.

Im Fiskaljahr 2019 nutzten durchschnittlich 25.572 Fahrgäste täglich den Bahnhof.[3]

1  Chūō-Sōbu-Linie ShinjukuNakanoMitaka
2  Chūō-Sōbu-Linie OchanomizuAkihabaraFunabashiChiba
Verlauf der Chūō-Schnellbahnlinie
Chiba • Nishi-Chiba • Inage • Shin-Kemigawa • Makuhari • Makuharihongō • Tsudanuma • Higashi-Funabashi • Funabashi • Nishi-Funabashi • Shimōsa-Nakayama • Moto-Yawata • Ichikawa • Koiwa • Shin-Koiwa • Hirai • Kameido • Kinshichō • Ryōgoku • Asakusabashi • Akihabara • Ochanomizu • Suidōbashi • Iidabashi • Ichigaya • Yotsuya • Shinanomachi • Sendagaya • Yoyogi • Shinjuku • Ōkubo • Higashi-Nakano • Nakano • Kōenji • Asagaya • Ogikubo • Nishi-Ogikubo • Kichijōji • Mitaka

Geschichte

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Besucher der Olympischen Spiele 1964 im Bahnhof Shinanomachi

Die Bahngesellschaft Kōbu Tetsudō eröffnete den Bahnhof am 9. Oktober 1894, zusammen mit dem Abschnitt ShinjukuIidabashi der späteren Chūō-Hauptlinie. Neben dem Personenverkehr diente er von Anfang an auch dem Güterverkehr.[4] Als Folge des Eisenbahnverstaat­lichungsgesetzes gelangten die Strecke und der Bahnhof am 1. Oktober 1906 an das Eisenbahnamt (das spätere Eisenbahnministerium).[5] Der Güterumschlag wurde am 1. Februar 1941 eingestellt.[4] Kurz vor den Olympischen Sommerspielen 1964 errichtete die Japanische Staatsbahn einen zusätzlichen temporären Bahnsteig. Er blieb bis zum Umbau des Bahnhofs im Jahr 1980 in Betrieb und wurde hauptsächlich an Wochenenden bei Spielen im Meiji-jingū-Baseballstadion genutzt.[6] Im Rahmen der Staatsbahnprivatisierung ging der Bahnhof am 1. April 1987 in den Besitz der neuen Gesellschaft JR East über.[7] Diese begann einige Jahre später mit einem vollständigen Neubau, der am 26. Februar 1993 der Öffentlichkeit übergeben werden konnte.[2] Am 13. Juni 2020 erfolgte die Inbetriebnahme der Bahnsteigtüren.[8]

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Commons: Bahnhof Shinanomachi – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Werktagsfahrplan in Richtung Chiba. JR East, 2022, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 7. Oktober 2022 (japanisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.jreast-timetable.jp (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  2. a b JR東日本 信濃町と新浦安に新駅ビルがオープン. In: Tetsudō Journal. Nr. 319. Tetsudōjānarusha, Tokio Mai 1993, S. 97.
  3. 各駅の乗車人員. JR East, 2020, abgerufen am 7. Oktober 2022 (japanisch).
  4. a b Tetsu Ishino (Hrsg.): 停車場変遷大事典 国鉄・JR (Bahnhofswechselverzeichnis JNR/JR). Band 2. JTB, Tokio 1998, ISBN 978-4-533-02980-6, S. 175.
  5. 中央本線. In: Satoru Sone (Hrsg.): 週刊 歴史でめぐる鉄道全路線 国鉄・JR. Band 5. Asahi Shimbun-sha, Osaka 2009, S. 23.
  6. 信濃町駅 装いも新たにお目見得 きょうオープン. In: Kōtsū Shimbun, 11. Juni 1980, S. 1
  7. 週刊 歴史でめぐる鉄道全路線 国鉄・JR, S. 27.
  8. より安全な駅ホーム・踏切の実現に向けた取組みについて. (PDF 2,0 MB) JR East, 7. April 2020, abgerufen am 7. Oktober 2022 (japanisch).