Červenka–Litovel[1][2]
Kursbuchstrecke (SŽDC):307
Streckenlänge:2,531 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:C4
Höchstgeschwindigkeit:60 km/h
Strecke
von Česká Třebová (vorm. k.k. Nördliche Staatsbahn)
Bahnhof
0,000 Červenka früher Schwarzbach
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Olomouc (vorm. k.k. Nördliche Staatsbahn)
Bahnhof
2,531 Litovel früher Littau
Strecke
nach Senice na Hané (vorm. LB Littau–Groß Senitz)

Die Bahnstrecke Červenka–Litovel ist eine regionale Eisenbahnverbindung in Tschechien, die ursprünglich von der priv. Österreichisch-Ungarischen Staatseisenbahngesellschaft (StEG) als Lokalbahn Littau–Littau Stadt erbaut und betrieben wurde. Sie verläuft von Červenka (Schwarzbach) nach Litovel (Littau).

Nach einem Erlass der tschechischen Regierung ist die Strecke seit dem 20. Dezember 1995 als regionale Bahn („regionální dráha“) klassifiziert.[3]

Geschichte

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Die Konzession für die Lokalbahn Littau–Littau Stadt erhielt die StEG am 11. März 1883 gemeinsam mit den Strecken Sadska–Nimburg und Minkowitz–Swolenowes. Teil der Konzession war die Verpflichtung, die Strecken bis zum 31. Dezember 1883 „zu vollenden und dem öffentlichen Verkehre zu übergeben“. Ausgestellt war die Konzession bis zum 31. Dezember 1965.[4] Eröffnet wurde die Strecke am 10. Juli 1886. Den Betrieb führte die StEG selbst aus.

Am 1. Jänner 1908 übernahmen die k.k. Staatsbahnen (kkStB) die Betriebsführung. Mit der Verstaatlichung der StEG am 15. Oktober 1909 kam dann auch die Infrastruktur zu den kkStB. Im Jahr 1912 wies der Fahrplan der Lokalbahn sechs Personenzüge 2. und 3. Klasse aus. Sie benötigten für die knapp drei Kilometer lange Strecke acht Minuten.[5] Die Lokalbahn Littau–Groß Senitz eröffnete am 1. August 1914 die Anschlussstrecke nach Groß Senitz. Ein durchgehender Reiseverkehr nach Groß Senitz wurde jedoch zunächst nicht eingerichtet.

Nach dem Zerfall Österreich-Ungarns im Oktober 1918 ging die Strecke an die neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) über. Der Fahrplan von 1931 verzeichnete sieben tägliche Personenzugpaare 3. Klasse, von denen vier bis Litovel-Chořelice durchgebunden waren.[6] Mitte der 1930er Jahre wurde der Reiseverkehr schließlich zugunsten neueingerichteter Autobuslinien eingestellt.

 
Bahnhof Litovel (2017)

Im Zweiten Weltkrieg lag die Strecke zur Gänze im Protektorat Böhmen und Mähren. Betreiber waren jetzt die Protektoratsbahnen Böhmen und Mähren (ČMD-BMB). In jener Zeit wurde auch der Reiseverkehr wieder aufgenommen. Im Fahrplan von 1944 waren drei Reisezugpaare verzeichnet, die nun durchgängig bis Senice verkehrten.[7]

Am 9. Mai 1945 kam die Strecke wieder vollständig zu den ČSD. Als Neuerung kamen nun im Reiseverkehr überwiegend moderne Motorzüge zum Einsatz. Der erste Nachkriegsfahrplan von 1945 verzeichnete insgesamt 13 Zugpaare zwischen Červenka und Litovel pivovar, von denen vier bis Senice na Hané durchgebunden waren[8].

Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über. Seit 2003 gehört sie zum Netz des staatlichen Infrastrukturbetreibers Správa železniční dopravní cesty (SŽDC).

Im Jahresfahrplan 2013 wird die Strecke täglich im Zweistundentakt von Personenzügen bedient, die zumeist von und nach Prostějov durchgebunden werden.[9]

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Commons: Railway line Červenka - Litovel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky 2006–2007, 2. Auflage; Verlag Pavel Malkus, Praha, 2006, ISBN 80-87047-00-1
  2. Artarias Eisenbahnkarte von Österreich-Ungarn und den Balkanstaaten, mit Stationsverzeichnis; Artaria & Co., Wien 1913
  3. Erlass der tschechischen Regierung vom 20. Dezember 1995 (Memento des Originals vom 1. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kormoran.vlada.cz
  4. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder – ausgegeben am 19. April 1883
  5. Fahrplan 1912 der kkStB – gültig ab 1. Mai 1912
  6. Fahrplan 1931 der ČSD
  7. Deutsches Kursbuch – Jahresfahrplan 1944/45, gültig vom 3. Juli 1944 an bis auf weiteres
  8. Fahrplan 1945 der ČSD
  9. Aktueller Fahrplan (Memento vom 8. Oktober 2006 im Internet Archive) (abgerufen am 23. Dezember 2012; PDF; 580 kB)