Bahnstrecke Arad–Alba Iulia

Hauptbahn in Rumänien

Die Bahnstrecke Arad–Alba Iulia (ehedem: Siebenbürger Eisenbahn)[1] ist eine Hauptbahn in Rumänien. Sie verläuft vom Osten der Großen Ungarischen Tiefebene im Tal des Mureș in den Westen Siebenbürgens.

Arad–Alba Iulia
Bahnhof in Alba Iulia
Bahnhof in Alba Iulia
Strecke der Bahnstrecke Arad–Alba Iulia
Kursbuchstrecke (CFR):200/200A
Streckenlänge:211,07 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Strecke
von Szolnok
Abzweig geradeaus und von links
von Brad
Abzweig geradeaus und von rechts
von Szeged
Bahnhof
629,79 Arad
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Timișoara
Haltepunkt / Haltestelle
622,92 Glogovăț
Haltepunkt / Haltestelle
616,30 Cicir
Haltepunkt / Haltestelle
608,66 Ghioroc
Haltepunkt / Haltestelle
605,21 Păuliș hc.
Haltepunkt / Haltestelle
602,19 Păuliș
Abzweig geradeaus und von rechts
von Timișoara
Abzweig geradeaus und ehemals von links
von Ghioroc
Bahnhof
595,32 Radna
Haltepunkt / Haltestelle
586,66 Milova
Haltepunkt / Haltestelle
582,91 Corfeni
Haltepunkt / Haltestelle
579,46 Conop
Haltepunkt / Haltestelle
574,88 Nadăș
Haltepunkt / Haltestelle
569,64 Bârzava
Haltepunkt / Haltestelle
566,32 Căpruța
Haltepunkt / Haltestelle
562,88 Bătuța
Haltepunkt / Haltestelle
557,98 Valea Mureșului
Haltepunkt / Haltestelle
554,18 Vărădia
Haltepunkt / Haltestelle
551,65 Vărădia hc.
Bahnhof
545,62 Săvărșin
Haltepunkt / Haltestelle
538,20 Toc
Haltepunkt / Haltestelle
535,50 Ilteu
Haltepunkt / Haltestelle
531,50 Petriș pe Mureș
Haltepunkt / Haltestelle
527,64 Zam
Haltepunkt / Haltestelle
519,18 Burjuc
Haltepunkt / Haltestelle
515,08 Câmpuri-Surduc
Haltepunkt / Haltestelle
510,79 Gurasada
Abzweig geradeaus und von rechts
nach Lugoj
Bahnhof
505,23 Ilia
Haltepunkt / Haltestelle
500,72 Bretea Mureșana
Haltepunkt / Haltestelle
495,38 Brănișca
Brücke über Wasserlauf
Mureș
Haltepunkt / Haltestelle
492,13 Vețel
Haltepunkt / Haltestelle
490 Mintia hc.
Haltepunkt / Haltestelle
488,06 Mintia
Abzweig geradeaus, ehemals nach links und ehemals von links
nach Brad
Bahnhof
481,61 Deva
Haltepunkt / Haltestelle
475,67 Săulești
Verschwenkung von links
Kreuzung geradeaus untenStrecke von rechts
von Hunedoara
Verschwenkung nach linksVerschwenkung nach rechts
Bahnhof
472,24 Simeria
Abzweig geradeaus, nach rechts und von rechts
nach Petroșani
Brücke über Wasserlauf
Strei
Haltepunkt / Haltestelle
469,06 Simeria Veche
Haltepunkt / Haltestelle
465,02 Turdaș
Haltepunkt / Haltestelle
459,24 Pricaz
Bahnhof
455,89 Orăștie
Haltepunkt / Haltestelle
451,88 Geoagiu
Haltepunkt / Haltestelle
449,30 Aurel Vlaicu
Abzweig geradeaus und von rechts
von Cugir
Bahnhof
443,57 Șibot
Haltepunkt / Haltestelle
440,70 Balomiru de Câmp
Haltepunkt / Haltestelle
436,90 Tărtăria
Haltepunkt / Haltestelle
433,79 Blandiana
Bahnhof
428,60 Vințu de Jos
Abzweig geradeaus, nach rechts und ehemals von rechts
nach Sibiu
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
424,39 Lancrăm
Brücke über Wasserlauf
Mureș
Bahnhof
418,73 Alba Iulia
Strecke
nach Târgu Mureș

Geschichte

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Bahnhof in Simeria 1870

Während der Entstehung lag die Bahnstrecke auf dem Territorium Ungarns innerhalb der habsburgischen Doppelmonarchie. In Ungarn gehörte Siebenbürgen zu den erst spät durch Eisenbahnen erschlossenen Gebieten, was vor allem in der Randlage der Region, aber auch in den im Vergleich zu Zentralungarn schwierigen Geländebedingungen begründet war.

1858 wurde Arad von Szolnok aus an das Eisenbahnnetz angeschlossen.

Als 1863 der Gesetzesentwurf für den Bau der Bahn eingebracht worden war, bewarben sich neben der Theißbahn, die bereits ein vollständiges Bauoperat vorgelegt hatte, fünf Gesellschaften als Bauausführende bzw. Betreiber. Das Gesetz kam nicht zustande, dafür entbrannte in den Medien ein heißer Federkrieg um das Projekt. Mit Entschließung vom 5. Juni 1864 wurde angeordnet, dass der sofortige Beginn des Baues einzutreten habe – was trotz Einlangens zweier Anbote nicht geschah.[1]

Bedingt durch die Kriegsereignisse des Jahres 1866, über mehrere Jahre bestehende Finanzprobleme sowie die Frage, auf welcher Trasse die erste Bahn nach Siebenbürgen errichtet werden sollte, verzögerte sich der Baubeginn (der 1865 mit dem Gesetz, betreffend den Bau und Betrieb einer Locomotiv-Eisenbahn von Arad über Alvincz nach Carlsburg sichergestellt worden war)[2]. Schließlich erhielt eine private Gesellschaft „Erste Siebenbürger Eisenbahn“[3] 1866 die Konzession zum Bau der Strecke von Arad nach Alba Iulia (deutsch: Karlsburg)[4] und begann 1867 mit den Arbeiten.[5] Am 22. Dezember 1868 konnte die Linie eröffnet werden.[6] Die Strecke wurde zunächst von der Privatgesellschaft betrieben und vertragsgemäß im Jahr 1884 von der ungarischen Staatseisenbahn MÁV übernommen.[7] In dieser Zeit benötigte ein Personenzug für die 211 km 7,5 Stunden.

Nach Ende des Ersten Weltkrieges gelangte die Strecke an Rumänien und wurde von der staatlichen Eisenbahngesellschaft CFR übernommen.

Heutige Situation

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Bahnhof in Deva

Die Strecke ist elektrifiziert und durchgehend zweigleisig. Sie ist eine der wichtigsten und leistungsfähigsten Verbindungen des Landes. Es verkehren täglich mehrere Schnell- und Nahverkehrszüge. Auch für den Güterverkehr zwischen Rumänien und den Ländern Mittel- und Westeuropas ist die Linie von großer Bedeutung.

Die Strecke ist Teil des TEN-Kernnetzes und es ist geplant die gesamte Strecke auf 160 km/h auszubauen und mit dem Europäischen Zugsicherungssystem ETCS auszurüsten.

Der Ausbau des Abschnittes von Arad bis zum km 614 wurde im Jahr 2016 größtenteils abgeschlossen.[8] Der Ausbau des Abschnittes von km 614 bis Ilteu begann im Juli 2017 und soll bis 2019 abgeschlossen werden.[9] Der Abschnitt von Simeria über Alba Iulia bis Sighișoara hätte ursprünglich bis Ende 2017 ausgebaut werden sollen, der Fertigstellungstermin verzögert sich jedoch.[10] Der Ausbau des Abschnitts Gurasada–Simeria soll Ende 2025 mit etwa 5 Jahren Verspätung abgeschlossen werden.[11]

 
Höhenprofil

Literatur

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  • Hermann Strach: Geschichte der Eisenbahnen Oesterreich-Ungarns. In: Hermann Strach (Red.), Franz Joseph I.: Geschichte der Eisenbahnen der österreichisch-ungarischen Monarchie zum fünfzigjährigen Regierungs-Jubiläum seiner kaiserlichen und königlich-apostolischen Majestät Franz Joseph I. Band 1,1. Prochaska, Wien/Teschen/Leipzig 1898, S. 73–503. – Volltext online.

Einzelnachweise

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  1. a b Strach: Geschichte der Eisenbahnen der österreichisch-ungarischen Monarchie, S. 486.
  2. RGBl 1865/69.
  3. Handel, Industrie und Verkehr. Die zweite ordentliche Generalversammlung der Actionäre der k. k. priv. ersten Siebenbürger Eisenbahn. In: Wiener Zeitung, 25. Juni 1868, S. 4 Mitte. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  4. RGBl 1866/126.
  5. Kurze Geschichte Siebenbürgens auf mek.niif.hu, abgerufen am 2. April 2009
  6. Siebenbürger Eisenbahnen. In: Brockhaus’ Konversations-Lexikon in sechzehn Bänden. 14., völlig neubearbeitete Auflage, revidierte Jubiläumsausgabe. Band 14: Rüdesheim – Soccus. F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien 1898, S. 945. – Text online.
  7. Siebenbürger Eisenbahn. In: Victor von Röll (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. Zweite, vollständig neu bearbeitete Auflage. Band 9: Seehafentarife – Übergangsbogen. Urban & Schwarzenberg, Berlin/Wien 1921, S. 50 f. – Text online.
  8. D. L.: CFR anunță întârzieri între Curtici și Arad. Din toamnă: 160km/oră! aradon.ro, 20. August 2016, abgerufen am 23. August 2017 (rumänisch).
  9. Ștefan Etveș: CFR SA începe cheltuirea banilor europeni. capital.ro, 21. August 2017, abgerufen am 21. August 2017 (rumänisch).
  10. Dorin Țimonea: Pe ce cheltuie CFR 1,8 miliarde de euro pentru ca trenurile să poată circula cu 160 km/h. Stadiul lucrărilor între stațiile Simeria și Sighișoara. (PDF) In: PDF 113 kB. adevarul.ro, 17. Juli 2017, abgerufen am 23. August 2017 (rumänisch).
  11. Lucrările pe calea ferată Gurasada-Simeria, întârziate de arheologie. 11. Juli 2024, abgerufen am 17. Juli 2024.