Bahnstrecke Bad Pirawarth–Dobermannsdorf

Lokalbahn der Österreichischen Bundesbahn

Die Bahnstrecke Bad Pirawarth–Dobermannsdorf war eine eingleisige, nicht elektrifizierte und von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) betriebene Lokalbahn im niederösterreichischen Weinviertel. Die 29,595 Kilometer lange Strecke führte von Bad Pirawarth nach Dobermannsdorf und galt als Fortsetzung der Stammersdorfer Lokalbahn.

Bad Pirawarth–Dobermannsdorf
Streckenabschnitt in Klein-Harras
Streckenabschnitt in Klein-Harras
Streckenlänge:29,595 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Strecke
von Gänserndorf
Bahnhof
0,000 Bad Pirawarth (ehemals Pirawarth)
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
nach Mistelbach
Haltepunkt / Haltestelle
2,660 Klein Harras
Bahnhof
4,864 Hohenruppersdorf
Abzweig geradeaus und von links
5,009 Anschlussbahn (Awanst) RWA Raiffeisen Ware Austria
Brücke über Wasserlauf
Sulzbach
Abzweig geradeaus und nach rechts
8,640 Anschlussbahn (Awanst) RWA Raiffeisen Ware Austria
Bahnhof
8,791 Sulz Museumsdorf (ehemals Sulz-Nexing)
9,129
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
13,996 Loidesthal (ehemals Loidesthal-Blumenthal)
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
Loidesthaler Bach
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
Groß-Inzersdorfer Bach
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
17,483 Groß Inzersdorf (ehemals Groß Inzersdorf-Gaiselberg)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
20,300 Zistersdorf Stadt
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
20,709 Zistersdorf
Abzweig geradeaus und nach rechts (Strecke außer Betrieb)
nach Drösing
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
22,100 Gösting
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
24,200 Am Steinberg
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
27,217 Palterndorf
Abzweig ehemals geradeaus und von links
von Korneuburg
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
29,595 Dobermannsdorf
Abzweig ehemals geradeaus und nach rechts
nach Hohenau
Strecke (außer Betrieb)
nach Poysdorf

Geschichte

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Mit Urkunde vom 6. Jänner 1908 wurde der Aktiengesellschaft Lokalbahn Stammersdorf-Auersthal die Konzession zum Bau und Betrieb der Strecke erteilt.[1] Am 14. August 1909 wurde der Abschnitt Zistersdorf–Dobermannsdorf eröffnet, am 15. Juli 1911 folgte der Abschnitt Bad Pirawarth–Zistersdorf.[2][3] Den Betrieb führten von Anfang an die Niederösterreichischen Landesbahnen, rückwirkend zum 1. Jänner 1921 schließlich die Österreichischen Bundesbahnen.

Im Mai 1988 wurde, einschließlich mehrerer anderer Lokalbahnen im Weinviertel, der Abschnitt Hohenruppersdorf – Dobermannsdorf eingestellt, 2004 der Abschnitt Hohenruppersdorf – Sulz Museumsdorf, ehemals Sulz-Nexing, jedoch wieder in Betrieb genommen. Mit dem Fahrplanwechsel vom 12. Dezember 2010 wurde das Teilstück Bad Pirawarth – Sulz Museumsdorf wieder eingestellt.[4][5] Im Jahr 2022 sind die Gleisanlagen rund um den Bahnhof Zistersdorf entfernt worden.

Museumsbahn

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Der Abschnitt Bad Pirawarth – Sulz-Nexing wurde im Jahr 2017 von der „K. K. Museumsbahn Weinviertel“ erworben und für Sonderfahrten reaktiviert.[6][7]

Am 1. August 2021 wurde im besagten Abschnitt der regelmäßige Nostalgieverkehr unter Führung des Eisenbahnmuseums Strasshof aufgenommen. An Samstagen, Sonn- und Feiertagen verkehrten drei Zugpaare, mit einer Diesellokomotive und zweiachsigen Personenwagen. Nach Abschluss der Saison 2022 wurde der Nostalgieverkehr im Folgejahr aufgrund fehlender behördlicher Genehmigungen nicht mehr weitergeführt.[8]

Streckenverlauf

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Bad Pirawarth im Tal des Weidenbaches wird nordostwärts im Seitengraben des Klein-Harras-Bachs verlassen, um nicht nur den gleichnamigen Ort, sondern auch Hohenruppersdorf am Oberlauf des Baches zu erschließen. Durch das Hügelland des Weinviertels setzt die Bahnstrecke kurvenreich nun nach Sulz im Weinviertel im Tal des Sulzbachs über, das umgehend wieder durch die Hügel Richtung Loidesthal verlassen wird. Neuerlich wird ein Geländerücken zum Zistersdorfer Bach überfahren, um den ehemaligen Knotenbahnhof Zistersdorf zu erschließen. Von hier aus ging es dann recht geradlinig über die flachgewellte Anhöhe zum Zayatal bis Dobermannsdorf.

Literatur

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  • Wolfdieter Hufnagl: Die Niederösterreichischen Landesbahnen. 1. Auflage. Transpress-Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-613-71214-8.
  • Peter Wegenstein: Wege aus Eisen im Weinviertel. Edition Winkler-Hermaden, Schleinbach 2012, ISBN 978-3-9503378-3-9.
  • Karl Zellhofer, Martin Zellhofer: Verschwundene Lokalbahnen im Weinviertel. Edition Winkler-Hermaden, Schleinbach 2018, ISBN 978-3-9504475-5-2.
  • Otto Leiß: Einmal Stammersdorf – Dobermannsdorf und Umgebung, bitte! 1. Auflage. RMG, 2019, ISBN 978-3-902894-78-6.
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Commons: Bahnstrecke Bad Pirawarth–Dobermannsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. RGBl. 1908/15.
  2. Handel, Industrie, Verkehr und Landwirtschaft. (…) Lokalbahn Dobermannsdorf–Zistersdorf. In: Wiener Zeitung, 15. August 1909, S. 9, unten rechts. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  3. Bahneröffnung. In: Wiener Zeitung, 16. Juli 1911, S. 4 Mitte. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  4. Heinz Bidner: NÖ: Heuer wird jeder 30. Zug gestrichen. In: Niederösterreichische Nachrichten. 18. Oktober 2010, abgerufen am 14. April 2020.
  5. Thomas Schindler: Neuer Fahrplan der ÖBB: Freude und Wut zugleich! In: Niederösterreichische Nachrichten. 14. Dezember 2010, abgerufen am 14. April 2020.
  6. Drehscheibe Online Foren :: 08/02 - Alpenlandforum :: K.K Museumsbahn Weinviertel (Sulz-Nexing - Bad Pirawarth) (m 1 B. & Link). Abgerufen am 3. September 2020.
  7. Otto Leiß: Einmal Stammersdorf – Dobermannsdorf und Umgebung, bitte! Hrsg.: Railway Media Group. Railway Media Group, 2019, ISBN 978-3-902894-78-6, S. 120, S. 75.
  8. Fahrplan – Museumsbahn Weinviertel. Abgerufen am 5. Juni 2023.