Bahnstrecke Blumenberg–Eilsleben

teilweise stillgelegte eingleisige Bahnstrecke in Sachsen-Anhalt

Die Bahnstrecke Blumenberg–Eilsleben ist eine 25,3 Kilometer lange, eingleisige Bahnstrecke in Sachsen-Anhalt. Wegen ihrer früheren Hauptfracht wird sie seit den 1990er Jahren auch als Zuckerbahn bezeichnet.

Blumenberg–Eilsleben (b Magdeburg)
Bahnhof Wanzleben (b Magdeburg), 2018.
Bahnhof Wanzleben (b Magdeburg), 2018.
Streckennummer:6861
Kursbuchstrecke (DB):316 (2002)
Kursbuchstrecke:158b (1934)
205e (1944)
Streckenlänge:25,3 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D2
Strecke
von Halberstadt
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
von Staßfurt
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
von Schönebeck (Elbe)
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
0,00 Blumenberg (Pv bis 2018)
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Magdeburg
ehemaliger Bahnhof
4,29 Wanzleben (b Magdeburg)
Abzweig ehemals geradeaus und nach rechts
8,60 Anschluss Nordzucker AG
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
10,32 Klein Wanzleben
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
12,65 Remkersleben
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
17,61 Seehausen (Kr Wanzleben)
Abzweig ehemals geradeaus und von rechts
von Magdeburg
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
von Haldensleben
Bahnhof
25,30 Eilsleben (b Magdeburg)
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
nach Schöningen
Strecke
nach Helmstedt

Geschichte

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Die Konzession für die Strecke BlumenbergEilsleben wurde vom preußischen Landtag am 25. Februar 1881 erteilt. Für die Belieferung der Zuckerfabriken während der Rübenkampagne wurden erste Teilstrecken schon vorzeitig für den Güterverkehr eröffnet: Am 5. Oktober 1882 der Abschnitt Blumenberg–Klein Wanzleben und zehn Tage später, am 15. Oktober, der Abschnitt Eilsleben–Seehausen. Im Jahr darauf, am 1. September 1883, wurde die ganze Strecke in Betrieb genommen und auch der Personenverkehr eingeführt. Die Bedeutung der Bahn lag mehrheitlich im Güterverkehr. Vor allem landwirtschaftliche Erzeugnisse wurden befördert, hier besonders Zuckerrüben im Herbst. Aber auch der Personenverkehr war zeitweise rege. 1944 verkehrten werktags sechs Zugpaare, sonntags drei. 1989 war es ähnlich: Werktags sechs Zugpaare und sonntags vier. Dazu gab es noch einzelne Züge auf Teilstrecken. Zuletzt reichte allerdings ein Schienenbus der Baureihe 771 ohne Beiwagen.

Am 28. September 2002 wurden der Personenverkehr auf der Gesamtstrecke und der Güterverkehr auf dem Streckenabschnitt Eilsleben–Klein Wanzleben eingestellt. Dieser wurde zum 31. Dezember 2003 stillgelegt und mit Ausnahme der Bahnübergänge[1] 2007 demontiert.[2] Nach einer öffentlichen Ausschreibung der Strecke durch die Deutsche Bahn[3] wurde sie 2005 von der Deutschen Regionaleisenbahn (DRE) übernommen. Als Ende 2007 ein Tochterunternehmen der Nordzucker AG ein Bioethanolwerk in Klein Wanzleben neu errichtete, unterstützte das Land Sachsen-Anhalt den Ausbau des Abschnitts Blumenberg–Klein Wanzleben (vor allem die Erhöhung der Achslasten auf 22,5 Tonnen) sowie den Neubau der Verladestation und der Anschlussgleise auf dem Gelände der Zuckerfabrik mit einer Million Euro.[4] Seit dem 29. August 2008 hat die Infrastruktur wieder die Stellung einer öffentlichen Bahn und es werden jährlich etwa 100.000 Tonnen Bioethanol in Kesselwagen von Klein-Wanzleben zum Magdeburger Hafen befördert.[5] Anfang 2011 konnte die Anzahl der 1.000 Tonnen schweren Ganzzüge auf zwei je Woche erhöht werden. Ein Zug ersetzt rund 50 Tanklasttransporte auf der Straße.[6]

Literatur

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  • Wolfgang Fiegenbaum, Wolfgang Klee: Abschied von der Schiene – Stillgelegte Bahnstrecken 2000–2005. Transpress, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-71295-4, S. 57 f.
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Commons: Bahnstrecke Blumenberg–Eilsleben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Sabrina Trieger: Streckenbetreiber lehnt Forderungen nach mehr Sicherheit am Unfall-Bahnübergang ab. In: Volksstimme. 10. Januar 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. November 2018; abgerufen am 16. November 2018.
  2. Andreas Gödecke: Letzter Triebwagen tuckerte vor zehn Jahren auf der Zuckerbahn. In: Volksstimme. 28. September 2012, abgerufen am 15. November 2018.
  3. Vgl. DB Netz, "2002 im Internet veröffentlichte Angebote von Strecken der DB AG an Dritte". Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Februar 2014; abgerufen am 20. Oktober 2009.
  4. Verkehrsminister Daehre: Rund 2,7 Millionen Euro für Sanierung der „Zuckerbahn“ im Bördekreis. (PDF; 39 kB) Ministerium für Landwirtschaft und Verkehr Sachsen-Anhalt, 23. Januar 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Januar 2016; abgerufen am 20. Oktober 2009.
  5. Bettina Koch: Modernisierte Strecke eingeweiht. Klein Wanzleber Zuckerbahn jetzt fit für Ethanoltransporte. In: Artikel der Volksstimme auf wallstreet-online.de. 24. Januar 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2014; abgerufen am 20. Oktober 2009.
  6. Sabrina Krug: Allein ein Transport erspart der Straße 50 Tanklast-Fahrten / Minister würdigt Erfolg des Werkes. Volksstimme (Magdeburg), 22. Februar 2011, abgerufen am 25. Februar 2011.