Bluno–Knappenrode
Streckennummer:LGB 2
Streckenlänge:17,4 km
Spurweite:900 mm (Schmalspur)
Stromsystem:1200 V =
Höchstgeschwindigkeit:30 km/h
Strecke (außer Betrieb)
Bahnstrecke Kausche–Lauta
Blockstelle (Strecke außer Betrieb)
0,0 Abzw Bluno [Stw 25S] 115 m
Abzweig geradeaus und nach rechts (Strecke außer Betrieb)
Bahnstrecke Kausche–Lauta
Kreuzung geradeaus oben (Strecken außer Betrieb)
1,0 Grubenbahn
Kreuzung geradeaus unten (Strecken außer Betrieb)
1,45 Trattendorfbahn
Brücke (Strecke außer Betrieb)
5,33 Wirtschaftsweg
Brücke (Strecke außer Betrieb)
6,32 Wirtschaftsweg
Brücke (Strecke außer Betrieb)
7,10 Wirtschaftsweg[1]
Brücke (Strecke außer Betrieb)
8,21 Bundesstraße 97 alt
Brücke (Strecke außer Betrieb)
8,48 Bundesstraße 97 neu
Brücke (Strecke außer Betrieb)
11,32 Wirtschaftsweg
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof (Strecke außer Betrieb)
11,55 Ausweichstelle
Brücke (Strecke außer Betrieb)
11,85 S108 alt
Brücke (Strecke außer Betrieb)
12,18 Kühnichter Straße (S108)
Strecke mit Straßenbrücke (Strecke außer Betrieb)
13,66 Wirtschaftsweg[2]
Strecke mit Straßenbrücke (Strecke außer Betrieb)
14,38 Wirtschaftsweg[3]
Strecke mit Straßenbrücke (Strecke außer Betrieb)
15,32 Wirtschaftsweg[4]
Kreuzung geradeaus unten (Strecke geradeaus außer Betrieb)
15,45 Bahnstrecke Węgliniec–Roßlau[5]
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof (Strecke außer Betrieb)
17,4 Knappenrode 130 m

Die Bahnstrecke Bluno–Knappenrode war eine schmalspurige elektrische Förderbahn der Lausitzer Grubenbahn mit 900 mm Spurweite. Sie berührte die heutigen Ortsbereiche von Bluno, Bergen, Klein Seidewinkel und Knappenrode. Die Strecke wurde bis 1960 abgebaut.

Geschichte

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Entstehung

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Widerlager einer Grubenbahnbrücke der Bahnstrecke Bluno–Knappenrode über die ehemalige B 97 bei Hoyerswerda

Die Strecke f0hrte durch heutiges Bergbausanierungsgebiet. Ihren Ursprung hatte sie, weil die Leitung von dem Konzern Werminghoff mit ihr eine Verbindung vom Hauptsitz in Welzow mit der Außenstelle in Knappenrode erstellen wollte. Gleichzeitig war von dort über die Bahnstrecke Knappenrode–Laubusch seit 1934 eine Verbindung zum Firmensitz in Zeißholz vorhanden, sodass alle Firmensitze des Konzerns mit einer Grubenbahnspurweite von 900 mm verkehrsmäßig verbunden waren. Ausgeführt wurde die Strecke elektrisch mit 1000 V Gleichspannung.

Die Strecke führte vom Abzweig Bluno zunächst parallel zur Bahnstrecke Neupetershain–Hoyerswerda bis zur Ortschaft Bergen. Dort zweigte sie ab und führte nördlich von Bergen und Klein Seidewinkel vorbei Richtung Hoyerswerda. An Kühnicht vorbei wurde sie zur Bahnstrecke Węgliniec–Roßlau geführt, unterquerte diese[5] und führte dann zum Abzweig in Knappenrode, wo weitere Grubenbahnstrecken zur Brikettfabrik Knappenrode und zum dortigen Tagebau führten.

Weiterführung nach dem Zweiten Weltkrieg

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Darstellung der Bahnlinie (violette Färbung) auf der Karte der Bahnstrecke Knappenrode–Sornoer Buden

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden durch die Neuorientierung der gesellschaftlichen Verhältnisse die angeschlossenen Betriebe volkseigen. Es wurden die Verbindungsstrecken Zeißholz–Laubusch und Bluno–Kortitzmühle gebaut. Durch den Bau des Gaskombinates Schwarze Pumpe wurde der Bau der Bahnstrecke Knappenrode–Sornoer Buden zur Kohleversorgung erforderlich. Weil einige neu gebauten Kohlenbahnstrecken regelspurig ausgeführt wurden, wurde die Bahnstrecke Bluno–Knappenrode mehr und mehr überflüssig. Da sie außerdem durch das Bergbaugebiet (Bergener See, Scheibe-See) führte, wurde sie ebenso wie die Bahnstrecke Neupetershain–Hoyerswerda stillgelegt und abgebaut.

Wie lange die Bahnstrecke betrieben wurde, ist nicht genau bekannt. 1955 hat sie auf jedem Fall noch existiert. Der südliche Abschnitt von dem Abzweig Knappenrode zum Tagebau Lohsa und zur Brikettfabrik Knappenrode wurde in den 1960er Jahren regelspurig ausgebaut. Der Abschnitt zwischen der B 96 und der S 108 wurde noch 1990 durch den vorrückenden Tagenbau Scheibe komplett abgetragen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Fahrdrahtspannung auf 1200 V Gleichspannung erhöht. Die Beförderung der Kohlezüge wurde nach 1951 von der LEW EL 3 übernommen.

Gegenwart

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Das Gebiet südlich des ehemaligen Abzweiges Bluno ist 2024 noch Bergbausanierungsgebiet,[6] bei dem in den nächsten Jahren eine Erschließung für den Fahrradtourismus zu erwarten ist. In diesem Abschnitt befinden sich einige Überreste der Bahn wie eine Überführung über einen Wirtschaftsweg bei Klein Seidewinkel,[1] sowie einen Kilometer danach die Widerlager einer Brücke über die alte B 97 nördlich von Hoyerswerda. Der südlich von der heutigen B 96/B 97 gelegene Abschnitt ist Verbindungsstraße zur B 96. Auf dem Abschnitt südlich der S 108 wurde der Bahndamm stellenweise als Rad- und Wanderweg markiert und weist noch einige Reste von Brücken über die Grubenbahnlinie wie die bei km 13,66,[2] bei km 14,38[3] und km 15,32 auf.[4]

Literatur

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  • Reiner Kiesel, "Der kleine Kohlering der Deutschen Reichsbahn im Lausitzer Kohlerevier",Oberlausitzer Verlag, 02794 Spitzkunnersdorf, Obere Zeile 3c, ISBN 978-3-941908-41-3, Seite 68–70
  • Holger Neumann, Lausitzer Braunkohle in Ralph Lüderitz: "Werk- und Industriebahnen in Ostdeutschland", EK-Verlag Freiburg, ISBN 3-88255-580-7, Seite 44–57
  • Andreas Schild: Die Geschichte der Eisenbahn im Braunkohlenrevier der Lausitz, Selbstverlag Andreas Schild, Cottbus, 2010
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Einzelnachweise

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  1. a b Bild der Eisenbahnüberführung bei km 7,10 auf sachsenschiene.net
  2. a b Bild der Überführung bei km 13,66 auf Sachsenschiene.de
  3. a b Bild der Überführung bei km 14,38 auf Sachsenschiene.de
  4. a b Bild der Überführung bei km 15,32 auf Sachsenschiene.de
  5. a b Bild der ehemaligen Unterführung unter der Bahnstrecke Weglinec–Roßlau bei km 15,45 auf Sachsenschiene.de
  6. Foto von der Markierung beim ehemaligen Abzweig Bluno auf bahntrassenradeln.de