Bahnstrecke Flamboin-Gouaix–Montereau

Die Bahnstrecke Flamboin-Gouaix–Montereau ist eine knapp 28 km lange, eingleisige Eisenbahnstrecke im südlichen Teil des Französischen Départements Seine-et-Marne.

Flamboin-Gouaix–Montereau
Aufgelassener Haltepunkt Noslong-Marolles, BK 115,4, 2014
Aufgelassener Haltepunkt Noslong-Marolles, BK 115,4, 2014
Streckennummer (SNCF):831 000
Kursbuchstrecke (SNCF):153 (ehem. 228)
Streckenlänge:27,7 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 6[1] 
Höchstgeschwindigkeit:40[2] km/h
Zweigleisigkeit:ehem. ja
Bahnstrecke Paris–Mulhouse von Mulhouse
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
95,1 Flamboin-Gouaix 59 m
Abzweig geradeaus und nach rechts
Bahnstrecke Paris–Mulhouse nach Paris-Est
Brücke über Wasserlauf
98,3 Voulzie (14 m)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
99,1 Les Ormes-sur-Voulzie 60 m
Brücke über Wasserlauf
101,2 Auxence
U-Bahn-Strecke nach halblinks und von rechtsStreckeLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
S.E. Jouy-le-Châtel à Bray-sur-Seine von Jouy (1 m, 1904–1950)
U-Bahn-BahnhofHaltepunkt / HaltestelleLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
102,7 Vimpelles 56 m
U-Bahn-Strecke nach linksKreuzung geradeaus untenU-Bahn-Strecke querLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
S.E. Jouy-le-Châtel à Bray-sur-Seine nach Bray-sur-Seine
Brücke über Wasserlauf
106,2 Auxence (12 m)
Brücke über Wasserlauf
109,5 Vieille-Seine (10 m)
ehemaliger Bahnhof
110,0 Châtenay-sur-Seine 53 m
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
111,5 Courcelles-en-Bassée 52 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
115,4 Noslong-Marolles 53 m
Brücke über Wasserlauf
109,5 Seine
Brücke
118,7 A 5 (104 m)
Strecke querKreuzung geradeaus obenStrecke quer
118,8
44,0
LGV Sud-Est Paris-Lyon / Marseille
Betriebsstelle Streckenanfang und querAbzweig geradeaus und von rechtsLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
Service de Montereau
Brücke über Wasserlauf
121,5 Yonne (124 m)
Abzweig geradeaus und von links
Bahnstrecke Paris–Marseille von Marseille
U-Bahn-Kopfbahnhof StreckenanfangBahnhofLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
122,7
78,6
Montereau 53 m
U-Bahn-Strecke nach linksKreuzung geradeaus obenU-Bahn-Strecke querLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
Bahnstrecke Montereau–Château-Landon (1 m) nach Chât.-Landon
Abzweig geradeaus und nach rechts
Bahnstrecke Corbeil-Essonnes–Montereau nach Corbeil-Essonnes
Bahnstrecke Paris–Marseille nach Paris-Lyon

Sie verbindet außerhalb des Großraums Paris die beiden Magistralen Paris–Marseille und Paris–Mulhouse. Nachdem sie seit 1939 für den Personenverkehr aufgegeben wurde,[3] fanden bis in die 1980er Jahren nur noch gelegentliche Güterfahrten statt, inzwischen ist sie aber allmählich für den Güterverkehr wiederbelebt worden. Seit Oktober 2008 verkehren auf dem westlichen Teil ab Courcelles-en-Bassée wieder Züge mit Zuschlagstoffen. Seit Anfang 2012 ist sie auf ihrer gesamten Strecke modernisiert und reaktiviert.

Geschichte

Bearbeiten
 
Personenzugfahrplan 1920

Initiator dieser Strecke war die Compagnie du chemin de fer de Montereau à Troyes, die am 10. April 1848 diese etwa 100 km lange Strecke eröffnen konnte. Vorausgegangen waren die üblichen Konzessions- und Genehmigungsprozesse zwischen dem Konzessionär in Person der Herren Étienne Vauthier (1789–1868), Bürgermeister von Troyes, Maxime Gallice-Dalbanne (1789–1859) sowie Paul Séguin und dem Ministerium für öffentliche Arbeiten und Verkehr. Am 17. September 1853 übernahm die Compagnie des chemins de fer de l’Est diesen Streckenteil, der im Bahnhof Montereau eine Verbindung mit der Chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée (PLM) herstellte und gliederte sie als eigenständige Strecke aus.[4]

Schon bevor 1939 der Personenverkehr aufgegeben wurde, verlor die Strecke auch ihr zweites Gleis, sodass sie bis heute auf gesamter Länge nur eingleisig betrieben werden kann. Schon 1920 gab es täglich nur zwei Zugpaare. In den 1940er und 1950er Jahren diente die Strecke als Entlastung und Ersatz für die Bahnstrecke Paris–Mulhouse von / nach Noisy-le-Sec, insbesondere während der Zerstörung und dem Wiederaufbau des Viaduc de Nogent-sur-Marne. Bis in die 1980er Jahre gab es eine Nutzung für militärische Zwecke.[3]

Seit 1983 besteht der Anschluss an die LGV Sud-Est, die Paris mit dem Mittelmeerraum verbindet. Von Flamboin kommend ist eine kreuzungfreie Fahrt in beide Richtungen möglich. Die dafür eingerichtete Betriebsstelle Service de Montereau war für den Bau angelegt worden und besteht noch heute. Im weiteren, etwa acht Kilometer langen Verlauf der Strecke wurden ab Montereau Streckensanierungen durchgeführt. Am 16. Oktober 2008 konnte der Abschnitt wieder geöffnet werden, auch, um einen Nebenanschluss (ITE Cemex) zu bedienen und so Belastungen im Straßenverkehr zu verringern. Auch andere Unternehmen im Bausektor zeigten Interesse an eine Anbindung. Im Sommer 2010 wurde eine vollständige Wiederinbetriebnahme der gesamten Strecke für Güterzüge von der Réseau ferré de France (RFF) geprüft und für notwendig erachtet. Dabei wurde ein mehrfacher Bedarf festgestellt. Ein Vertrag zwischen RFF und dem Département Seine-et-Marne regelt seitdem die Bedingungen für den Betrieb der Strecke. Die bisherigen Kosten belaufen sich auf 14 Mio. Euro. Seit 30. Januar 2012 ist die vollständige Befahrung sichergestellt. Eine Totalsanierung steht aber noch aus und wird auf 100 Mrd. Euro geschätzt. Eine Einsparung von 15.000 LKW-Fahrten jährlich seinen möglich, so der Nationalparlamentsabgeordnete Matthieu Marchio (* 1993) vom Rassemblement National.[3]

Literatur

Bearbeiten
  • Réouverture de Montereau–Flamboin-Gouaix. In: Chemin de Fer. Nr. 533, April 2012, S. 10.
  • René-Charles Plancke: Petite histoire de la ligne Montereau–Flamboin-Gouaix. In: Histoire du chemin de fer de Seine-et-Marne. Édition Amatteis, Le Mée-sur-Seine 1991, ISBN 2-86849-113-8.
Bearbeiten
Commons: Flamboin-Gouaix–Montereau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Carnet de profils et schémas. SNCF. Région d’EST 1962, Blatt 153
  2. Fascicule-Horaires No. 1.29. SNCF, Région de l’EST, 2. Juni 1957, S. 3.
  3. a b c Question écrite n° 13346: Fret ferroviaire sur la ligne Flamboin-Montereau 16e Législature, Publication de la question au Journal Officiel du 28 novembre 2023, page 10662.
  4. Jean-Luc Liez: L’arrivée du chemin de fer à Troyes ou les transformations d’une ville- In: Moyen Âge, livres et patrimoines. Liber amicorum Danielle Quéruel. Éditions et presses universitaires de Reims, Reims 2012, ISBN 978-2-915271-46-1. HAL open sience-01780967.