Bahnstrecke Gifhorn Stadt–Celle

ehemalige Eisenbahnstrecke in Niedersachsen, östlicher Teil der Allertalbahn
Gifhorn Stadt–Celle
Streckennummer (DB):1724
Kursbuchstrecke (DB):ehem. 211e
Kursbuchstrecke:186c (1934)
211b (1946)
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Strecke
von Gifhorn
Bahnhof
0,0 Gifhorn Stadt
Brücke über Wasserlauf
Aller
Abzweig ehemals geradeaus und nach rechts
nach Wieren
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
5,7 Gamsen-Kästorf
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
10,0 Wilsche
Abzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)
vom ehem. Fliegerhorst Wesendorf
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
15,0 Bokelberge
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
17,6 Müden-Dieckhorst
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
19,8 Flettmar
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
Aller
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
24,2 Langlingen
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
27,6 Offensen
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
31,6 Wienhausen
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
34,2 Bockelskamp
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
37,7 Altencelle
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
40,6 Westercelle
Abzweig ehemals geradeaus und von links
von Braunschweig, Lehrte, Hannover und Wahnebergen
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
Celle Gbf
Bahnhof
43,4 Celle
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Wittingen und Soltau
Strecke
nach Hamburg-Harburg

Quellen: [1]

Die Bahnstrecke Gifhorn Stadt–Celle, auch Oberallertalbahn genannt, war eine Eisenbahnstrecke mit in Niedersachsen. Sie verlief entlang des Flusses Aller und ist mittlerweile vollständig stillgelegt.

Geschichte

Bearbeiten
 
Bahnhof Gifhorn Stadt am 26. September 1981

Die Strecke wurde 1913 eröffnet. Pläne zum Bau einer Bahnverbindung von Magdeburg nach Bremen durch das Allertal hatte es bereits 1866 gegeben.

1939 war ein kurzer Abschnitt der Strecke Drehort für die Außenaufnahmen des Films Kongo-Express: zwischen Langlingen und Offensen wurden auf einer Länge von 200 m links und rechts der Gleise „tropische Pflanzen“ drapiert, die dem Umfeld einen „afrikanischen“ Touch verleihen sollten. Eine Lokomotive fuhr diesen kurzen Streckenabschnitt immer wieder entlang, um die Bahnfahrt, die einen wichtigen Aspekt der Handlung ausmacht, zu simulieren. Der Haltepunkt Offensen wurde zum Urwald-Bahnhof Lukanga umdekoriert.[2]

In der Zeit des Zweiten Weltkriegs bis in die 1950er Jahre bestand ein Anschluss zum Fliegerhorst Wesendorf. Das Gleis mündete beim Bahnhof Wilsche und wurde in den 1970er Jahren abgebaut.[3]

Der Personenverkehr wurde am 27. September 1981 eingestellt. Gleichzeitig endete auch der Güterverkehr zwischen Gamsen-Kästorf und Müden-Dieckhorst. Letzterer war von Gifhorn Stadt bis Gamsen-Kästorf noch bis 1. März 1983 möglich, zwischen Müden-Dieckhorst und Celle endete er zum 22. Mai 1993. Zuletzt wurde dieser Abschnitt als Bahnhofsgleis betrieben. Die Strecke ist mittlerweile zu großen Teilen zurückgebaut.

Literatur

Bearbeiten
  • Die Geschichte der Eisenbahn von Gifhorn nach Celle (Oberallertalbahn) im Landkreis Gifhorn. Hrsg. vom Landkreis Gifhorn und dem Museums- und Heimatverein Gifhorn, Gifhorn 1997, ISBN 3-929632-35-7.
Bearbeiten
Commons: Allertalbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
  2. Ulrich J. Klaus: Deutsche Tonfilme, 10. Jahrgang 1939. Berlin 1999, S. 114 (059.39); Eberhard Urban: Die Eisenbahn als Filmstar. transpress, Stuttgart 2015. ISBN 978-3-613-71511-0 (im Buch unzutreffend: 978-3-613-7171511-0), S. 32.
  3. Bericht eines Bahnbediensteten: Als Heizer auf der Platzbahn unterwegs (Memento vom 14. Dezember 2014 im Internet Archive)