Bahnstrecke Grafenwöhr–Grafenwöhr Lager

Bahnstrecke in Deutschland

Die Bahnstrecke Grafenwöhr–Grafenwöhr Lager ist eine Nebenbahn in Bayern. Sie führt von Grafenwöhr an der Bahnstrecke Pressath–Kirchenthumbach als Zweigbahn bis Grafenwöhr Lager. Sie dient ausschließlich dem militärischen Transportbedarf des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr.

Grafenwöhr–Grafenwöhr Lager
Militärzug im Bahnhof
Militärzug im Bahnhof
Strecke der Bahnstrecke Grafenwöhr–Grafenwöhr Lager
Strecke aus der Vogelperspektive, 1910/1911
Streckennummer (DB):5053
Streckenlänge:2,1 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:C4
Höchstgeschwindigkeit:50 km/h
Zugbeeinflussung:PZB
Strecke
von Pressath
Blockstelle
−0,033 Grafenwöhr (ehem. Keilbahnhof)
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
nach Kirchenthumbach
Bahnübergang
Bundesstraße 299
Brücke über Wasserlauf
Thumbach
Bahnübergang
Bundesstraße 299
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
2,163 Grafenwöhr Lager
3,770 Streckenende

Quellen: [1][2][3]

Geschichte

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Aus rein militärischen Gründen eröffnete die bayerische Armee am 1. Oktober 1910[2] die 2,5 Kilometer lange Zweigbahn vom Bahnhof Grafenwöhr an der Bahnstrecke Pressath–Kirchenthumbach zum Bahnhof Grafenwöhr Lager im Truppenübungsplatz Grafenwöhr.

Als während des Ersten Weltkrieges im Truppenübungsplatz das Kriegsgefangenenlager Grafenwöhr mit bis zu 23.000 Kriegsgefangenen und 10.000 deutschen Soldaten eingerichtet war, war das Verkehrsaufkommen unter anderem mit Lebensmitteln und Gefangenenpost hoch. So kamen täglich bis zu drei Postwagen an.[4][5]

Im Winterfahrplan 1949/50 gab es erstmals zivilen Verkehr auf der Strecke. Dies war ein Schnellzug für die US-Armee (DUS) mit dem Zusatz: „Nur für Zeitkarteninhaber“. Es handelte sich damit um einen Schnellzug für die US-Armee, der zusätzliche Wagen für deutsche Reisende mitführte. Im folgenden Sommerfahrplan 1950 verkehrten zwei Eilzugpaare von Nürnberg über Neukirchen und Weiden nach Grafenwöhr Lager. Von dort gab es Personenzüge nach Kirchenlaibach.

Am 23. Mai 1966 wurde der Personenverkehr und am 30. Mai 1976 der reguläre zivile Güterverkehr eingestellt. Seitdem ist die Strecke allein dem zeitweilig starken Militärverkehr vorbehalten.[2]

Literatur

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  • Gerald Hoch, Andreas Kuhfahl: Nebenbahnen in der Oberpfalz. 1. Auflage. Resch-Verlag, Neustadt bei Coburg 2000, ISBN 3-9805967-7-X.
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Einzelnachweise

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  1. Stammdatenliste. (XLSX; 2,3 MB) DB Netze, abgerufen am 30. März 2022.
  2. a b c Bahnstrecke Grafenwöhr - Grafenwöhr Lager. In: bahnrelikte.net. Armin Weth, 25. Februar 2015, abgerufen am 18. April 2023.
  3. Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
  4. Postgeschichte ab 1910. In: Kultur- und Militärmuseum Grafenwöhr. Heimatverein Grafenwöhr, 17. Dezember 2020, abgerufen am 11. Dezember 2024.
  5. Wie die Eisenbahn nach Grafenwöhr kam. In: Kultur- und Militärmuseum Grafenwöhr. Heimatverein Grafenwöhr, 6. Juni 2020, abgerufen am 11. Dezember 2024.