Die Bahnstrecke Kędzierzyn-Koźle–Bohumín ist eine zweigleisige elektrifizierte Hauptbahn in Polen und Tschechien. Sie führt von Kędzierzyn-Koźle (Kandrzin) über Racibórz (Ratibor) nach Bohumín (Oderberg).

Kędzierzyn-Koźle–Bohumín
Strecke der Bahnstrecke Kędzierzyn-Koźle–Bohumín
Streckennummer:151
Kursbuchstrecke (PKP):155, 160
Kursbuchstrecke:121 A (1934)
126p (Nędza (Buchenau) – Racibórz (Ratibor) 1934)
Streckenlänge:57,584 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:3 kV =
Höchstgeschwindigkeit:110 km/h
Zweigleisigkeit:Kędzierzyn-Koźle–Odb. Pudlov
Strecke
von Opole
Abzweig geradeaus und ehemals von links
von Strzelce Opolskie
Abzweig geradeaus und von rechts
von Nysa
Bahnhof
0,000 Kędzierzyn-Koźle (Kandrzin/Heydebreck (Oberschles))
Abzweig geradeaus, nach links und von links
von und nach Gliwice
Blockstelle
4,154 Abzweig Stare Koźle
Haltepunkt / Haltestelle
4,527 Kędzierzyn-Koźle Azoty
Bahnhof
6,855 Bierawa (Birawa/Reigersfeld)
Abzweig geradeaus und nach links
Zakłady Azotowe Kędzierzyn
Brücke über Wasserlauf
Bierawka (Birawka)
Haltepunkt / Haltestelle
13,240 Dziergowice (Dziergowitz/Oderwalde; ehem. Bf)
Grenze
Woiwodschaften Oppeln und Schlesien
Brücke über Wasserlauf
Ruda (Raude)
Bahnhof
18,080 Kuźnia Raciborska (Ratiborhammer)
Abzweig geradeaus und nach rechts
Rafamet
Brücke über Wasserlauf
Ruda (Raude)
Blockstelle
21,382 Podg Turze
Abzweig geradeaus und nach links
Verbindungskurve nach Nędza Wies
Strecke mit Straßenbrücke
Woiwodschaftsstraße 421
Abzweig geradeaus und von links
von Rybnik
Bahnhof
22,982 Nędza (Nendza/Nensa/Buchenau)
Abzweig geradeaus und ehemals von links
Schmalspurbahn von Gliwice
Haltepunkt / Haltestelle
28,100 Racibórz Markowice (Markowitz; ehem. Bahnhof)
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
Schmalspurbahn nach Racibórz
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
nach Olza
Brücke über Wasserlauf
Kanał Ulga
Brücke
Woiwodschaftsstraße 935
Brücke über Wasserlauf
Odra (Oder)
Bahnhof
32,226 Racibórz (Ratibor; mit Anschlussgleisen)
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Krnov
Bahnhof
41,306 Tworków (Tworkau/Tunskirch)
Bahnhof
44,973 Krzyżanowice (Kreuzenort)
Haltepunkt / Haltestelle
48,007 Roszków (Roschkau)
Haltepunkt / Haltestelle
50,882 Rudyszwałd (Ruderswald)
Abzweig geradeaus und von links
von Rybnik
Bahnhof
52,568 Chałupki (Annaberg (Oberschles.)/Ruderswald)
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
nach Kravaře ve Slezsku (nie fertiggestellt)
Grenze auf Brücke über Wasserlauf
53,864
279,628
Oder (Staatsgrenze Polen–Tschechien)
Brücke
Dálnice 1
Blockstelle
277,676 Odb. Pudlov
Abzweig geradeaus und nach rechts
Verbindungskurve nach Bohumín-Vrbice
Abzweig geradeaus und von rechts
von Břeclav (vorm. KFNB) und von Louky nad Olší (vorm. KOB)
Bahnhof
275,908 Bohumín (Oderberg)
Strecke
nach Petrovice u Karviné (vorm. KFNB)

Geschichte

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Am 1. Januar 1846 wurde die Strecke Cosel[1]Ratibor von der 1844 gegründeten Wilhelmsbahn eröffnet. Preußen und Österreich schlossen am 9. März 1846 einen Staatsvertrag, um die Wilhelmsbahn und die Kaiser-Ferdinands-Nordbahn zu verbinden.[2] Die Fortführung nach Annaberg folgte am 5. Mai 1847, der grenzüberschreitende Abschnitt ins österreichische Oderberg wurde am 1. September 1848 eröffnet.[3] In der Folge wurde die Strecke zweigleisig ausgebaut und verstaatlicht.

Schnellzughalte waren 1914 Kandrzin, Ratibor und Oderberg, bei einem Zugpaar auch Ratiborhammer und Nensa.[4] Während des Ersten Weltkrieges verkehrte der Balkanzug über die Strecke. Seit dem Ersten Weltkrieg wechselten die beteiligten Staaten mehrfach: Aus der deutsch-österreich(ungarischen) Grenze wurde eine deutsch-tschechoslowakische, aus dieser 1938 eine deutsch-polnische, 1939–1945 war es nach der Besetzung Polens keine Grenze mehr, 1945–1992 war es eine polnisch-tschechoslowakische, seit 1993 ist eine polnisch-tschechische.

 
Haltepunkt Rudyszwałd (2011)

Zum 1. Dezember 1970 wurde der Abschnitt Kędzierzyn-Koźle–Nędza – zusammen mit der abzweigenden Strecke nach Rybnik – elektrifiziert. Es folgten zum 23. Dezember 1982 die Fortführung nach Racibórz und zum 19. Dezember 1986 die über die Grenze nach Bohumín. Im Fahrplanjahr 2015 verkehrten nur zwei Personenzugpaare über die Staatsgrenze nach Bohumín, darunter ein direktes Zugpaar von und nach Wrocław. Seit Dezember 2015 wird mit zwei EuroCity-Zugpaaren nach Warschau wieder hochwertiger Fernverkehr über die Strecke geführt. Auch Nahverkehrszüge, die zuvor in Chałupki oder in Wodzisław Śląski an der Bahnstrecke Rybnik–Chałupki endeten, werden über die Grenze verlängert.[5] Dafür wurde auch die Strecke Wodzisław Śląski–Chałupki im Personenverkehr reaktiviert. Seit Dezember 2019 wird mit dem Zugpaar NJ 456/457 die gesamte Strecke wieder von hochwertigem Fernverkehr befahren. Darüber hinaus verkehren mit Fahrplanwechsel im Dezember 2019 ein Großteil der internationalen Fernzüge zwischen Polen und Tschechien über diese Strecke.

Literatur

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  • Ryszard Stankiewicz, Marcin Stiasny: Atlas Linii Kolejowych Polski 2014. Eurosprinter, Rybnik 2014, ISBN 978-83-63652-12-8, S. G6 und H6.
  • Hermann Strach: Geschichte der Eisenbahnen Oesterreich-Ungarns von der ersten Anfängen bis zum Jahre 1867. In: Geschichte der Eisenbahnen der Oesterreich-Ungarischen Monarchie. Band 1.1. Karl Prochaska, Wien / Teschen / Leipzig 1898, S. 73–503 (archive.org).
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Commons: Bahnstrecke Kędzierzyn-Koźle–Bohumín – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

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  1. Der spätere Bahnhof Kandrzin und heutige Bahnhof Kędzierzyn-Koźle hieß damals noch Cosel.
  2. H. Strach: 1898, S. 203
  3. H. Strach: 1898, S. 204
  4. Kursbuch Mai 1914
  5. Artikel im International Rail Journal und Fahrplanauskunft