Bahnstrecke Leipzig-Wahren–Leipzig-Engelsdorf

Bahnstrecke im Stadtgebiet Leipzig

Die Bahnstrecke Leipzig-Wahren – Leipzig-Engelsdorf ist eine zweigleisige, elektrifizierte Hauptbahn in Sachsen, die Teil des nördlichen Leipziger Güterrings ist. Sie dient vornehmlich der Abwicklung des West-Ost-Güterverkehrs im Eisenbahnknoten Leipzig. In Betrieb ist nur noch der Abschnitt von Wiederitzsch nach Leipzig-Engelsdorf, der Abschnitt zwischen dem Rangierbahnhof Leipzig-Wahren und Abzw L wurde 2004 infolge der Wiederinbetriebnahme der Bahnstrecke Leipzig-Wahren–Leipzig Hbf aufgelassen. Durch die Verlegung des Reiseverkehrs auf diese Verbindung und den Abschnitt Gröbers – Flughafen Leipzig/Halle – Leipzig Hbf war es möglich, die ehemaligen Reisezuggleise für die Verbindung Wiederitzsch–Wahren und die Güterzuggleise für Wiederitzsch–Leutzsch zu nutzen.

Leipzig-Wahren – Leipzig-Engelsdorf[1]
Strecke der Bahnstrecke Leipzig-Wahren–Leipzig-Engelsdorf
Ausschnitt der Streckenkarte Sachsen 1915
Streckennummer:6369; sä. ESch
Kursbuchstrecke (DB):
Streckenlänge:17,828 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:CM4, D4
Stromsystem:15 kV, 16,7 Hz ~
Maximale Neigung: 13,9 
Minimaler Radius:325 m
Strecke
von Magdeburg Hbf
Bahnhof
0,000 Leipzig-Wahren Gbf früher Wahren
Abzweig ehemals geradeaus und nach rechts
nach Leipzig Hbf
Abzweig ehemals geradeaus und von rechts
Abzw L (von Leipzig-Leutzsch)
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
4,834 Wiederitzsch 125 m
Brücke
EÜ Viaduktweg
Brücke über Wasserlauf
Viadukt Wiederitzsch (Rietzschkeniederung)
Brücke
EÜ Delitzscher Straße
Abzweig geradeaus und nach links
nach Leipzig Messe und Abzw Leipzig Messe Süd
Kreuzung Anfang Hochstrecke
Leipzig Hbf–Bitterfeld
Strecke Ende Hochstrecke
EÜ Maximilianallee (Bundesstraße 2)
Abzweig geradeaus und von links
von Bft Leipzig Messe Nord
Abzweig geradeaus und von rechts
von Eltersdorf
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
7,441 Leipzig-Mockau 125 m
Brücke
EÜ Essener Straße
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Leipzig Hbf
Abzweig geradeaus und von rechts
von Leipzig Hbf
Brücke
EÜ Friedrichshafner Straße
Brücke
EÜ Mockauer Straße
Brücke
EÜ Beuthstraße
Brücke
EÜ An der Parthe
Brücke über Wasserlauf
Partheaue
Brücke
EÜ Sternbachstraße
Brücke
EÜ Theklaer Straße
Bahnhof
10,699 Leipzig-Thekla 125 m
Abzweig geradeaus, nach links und von links
nach und von Eilenburg
Strecke mit Straßenbrücke
Hammerwerkbrücke (SÜ Leupoldstraße)
Strecke mit Straßenbrücke
SÜ Torgauer Straße (Bundesstraße 87)
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
13,395 Leipzig-Schönefeld früher Schönefeld Pr.Stb. 125 m
Brücke
EÜ Permoserstraße
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Leipzig Eilenburger Bf
Grenze
Infrastrukturgrenze Pr.Stb.K.S.Stb. (bis 1920)
Kreuzung geradeaus oben
Leipzig–Dresden und Leipzig–Geithain
Abzweig geradeaus und von rechts
von Leipzig-Stötteritz
Abzweig geradeaus und ehemals von links
von Leipzig Hbf
Bahnhof
16,733 Leipzig-Engelsdorf
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
17,828 Engelsdorf Ost
Strecke
nach Dresden-Neustadt

Geschichte

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Die Strecke wurde von der Preußischen Staatsbahn und den Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen im Zuge der Umgestaltung des Eisenbahnknotens Leipzig nach der Jahrhundertwende erbaut. Der Abschnitt von Leipzig-Wahren bis Schönefeld entstand in Regie der Preußischen Staatsbahn, der restliche Abschnitt bis Engelsdorf gehörte zu den Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen. Eröffnet wurde die gesamte Strecke am 1. Mai 1906.

Kurz vor dem Ersten Weltkrieg wurde die Strecke bis Leipzig-Schönefeld elektrifiziert. Die Eröffnung des elektrischen Zugbetriebs erfolgte am 1. Mai 1914. Kriegsbedingt wurde der elektrische Betrieb schon bald wieder aufgegeben und die Fahrleitung abgebaut.

Am 1. April 1920 ging die Gesamtstrecke an die Deutsche Reichsbahn über. Der ehemals preußische Teil wurde von der Reichsbahndirektion Halle, der sächsische von der Reichsbahndirektion Dresden verwaltet. Nach einer Korrektur der Direktionsgrenzen 1934 gehörte dann die Gesamtstrecke zur Reichsbahndirektion Halle.

Die Wiederelektrifizierung der Strecke erfolgte bereits kurz nach dem Ersten Weltkrieg. Ab 25. Januar 1921 fand wieder elektrischer Zugbetrieb bis Schönefeld statt. Der elektrische Betrieb auf der Gesamtstrecke bis Engelsdorf wurde am 8. Oktober 1922 aufgenommen. Damit war erstmals eine ehemals sächsische Eisenbahnstrecke elektrifiziert worden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es erneut zum Abbau der Fahrleitungsanlagen. Am 31. März 1946 endete der elektrische Zugbetrieb und alle Anlagen wurden kurz darauf als Reparationsleistung für die Sowjetunion abgebaut. Seit dem 29. Mai 1959 wird die Strecke wieder elektrisch betrieben.

Zwischen Leipzig-Wahren und Wiederitzsch besteht nur noch die Strecke Magdeburg – Leipzig Messe Süd, über die nun der Güterverkehr von und nach Leipzig-Wahren abgewickelt wird. Mit dem Ausbau der Weichen der bisherigen Abzw L wurde sie zum Streckenwechsel, an dem die Güterringstrecke in die Strecke 6381 zur Abzw S und weiter nach Leipzig-Leutzsch übergeht.[1] Im Februar 2016 wurde ein Auftrag zum Umbau des Bahnhofs Leipzig-Mockau und der Erneuerung mehrerer Eisenbahnbrücken vergeben.[2] Der Neubau der Brücken zwischen Leipzig-Mockau und Thekla erfolgte vom Herbst 2016 bis Ende 2019, die Bauzustände bezogen die parallele Strecke Leipzig–Eilenburg mit ein. Durch die in dieser Zeit eingerichtete Bauabzweigstelle Thekla-West konnten in diesem Abschnitt, von kurzzeitigen Vollsperrungen beim Wechsel von Bauzuständen abgesehen, immer zwei von drei Gleisen befahren werden. Für den Bau des Haltepunktes Mockauer Straße mussten die Streckengleise in diesem Bereich leicht nach Norden verschoben werden. Die zusätzliche Bahnsteigkante am Richtungsgleis Leipzig-Mockau–Leipzig-Thekla kann allerdings erst genutzt werden, wenn das Kreuzungsbauwerk der Strecke Leipzig–Eilenburg mit den Strecken Trebnitz–Leipzig und Eltersdorf–Leipzig neugebaut wurde.

Literatur

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Commons: Bahnstrecke Leipzig-Wahren–Leipzig-Engelsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Schweers und Wall, Eisenbahnatlas Deutschland, Ausgabe 2008/09, ISBN 978-3-89494-136-9, S. 131
  2. Deutschland-Frankfurt am Main: Bau von Eisenbahnbrücken. Dokument 2016/S 035-056905 im Supplement zum Elektronischen Amtsblatt der Europäischen Union. 19. Februar 2016, abgerufen am 20. Februar 2016 (deutsch).