Bahnstrecke Püspökladány–Oradea

Eisenbahnstrecke in Ungarn und Rumänien

Die Bahnstrecke Püspökladány–Oradea ist eine Hauptbahn in Ungarn und Rumänien, die ursprünglich durch die k.k. privilegierte Theiss-Eisenbahn erbaut und betrieben wurde. Sie verläuft im Osten der Großen Ungarischen Tiefebene.

Püspökladány–Oradea
Bahnhof Püspökladány, 2009.
Bahnhof Püspökladány, 2009.
Strecke der Bahnstrecke Püspökladány–Oradea
Streckennummer:MÁV: 101
Kursbuchstrecke (MÁV):101
Kursbuchstrecke (CFR):300
Streckenlänge:68 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D3
Höchstgeschwindigkeit:100 km/h
Strecke
von Szolnok
Abzweig geradeaus und von rechts
von Szeghalom
Bahnhof
106,200 Püspökladány
Abzweig geradeaus und nach links
nach Debrecen
Brücke über Wasserlauf
Hamvas-főcsatorna
Bahnhof
115,000 Báránd
Bahnhof
125,500 Sáp
Brücke über Wasserlauf
Keleti-főcsatorna
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
133,900 Szentkozma
Bahnhof
139,500 Berettyóújfalu
Brücke über Wasserlauf
Berettyó
Bahnhof
147,700 Mezőpeterd
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Feketenagytanya
Bahnhof
156,300 Biharkeresztes
ehemaliger Bahnhof
Ártánd
Grenze
161,800 Staatsgrenze Ungarn–Rumänien
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Borș
Abzweig geradeaus, ehemals nach links und ehemals von links
nach und von Sáránd
Abzweig geradeaus und von links
von Valea lui Mihai
Bahnhof
168,800
659,723
Episcopia Bihor
Abzweig geradeaus, nach rechts und von rechts
nach und von Osijek
Bahnhof
653,998 Oradea
Strecke
nach Cluj Napoca

Geschichte

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Während der Entstehung lag die Bahnstrecke auf dem Territorium Ungarns innerhalb der habsburgischen Doppelmonarchie. Der Bau der Strecke erfolgte im Rahmen der planmäßigen Erschließung des Ostteils der Großen Ungarischen Tiefebene, nachdem 1847 die Eisenbahn von Budapest nach Szolnok und 1857 die von Szolnok nach Debrecen eröffnet worden war.

Am 10. November 1856 wurde der k.k. privilegierten Theiss-Eisenbahn (ungarisch Tiszavidéki vasút) – einer privaten Bahngesellschaft – von der Regierung Österreich-Ungarns eine am 1. Januar beginnende, über 90 Jahre laufende Konzession für den Bau und den Betrieb dieser und anderer Bahnstrecken erteilt.[1]

Die Bahnstrecke schloss im Ort Püspökladány an der Linie von Szolnok nach Debrecen an. Für den Bau mussten 14 Brücken errichtet werden. Am 22. April 1858 wurde die Strecke eröffnet.[2]

Die Theißbahn-Gesellschaft betrieb zunächst die Linie selbst. Nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich 1867 wurde ein Teil der Aktien der Bahngesellschaft vom ungarischen Staat übernommen; 1880 erfolgte die vollständige Verstaatlichung und die Übertragung an die Staatsbahngesellschaft MÁV.[3]

Nach Ende des Ersten Weltkrieges gelangte der östliche Teil der hier beschriebenen Strecke an Rumänien und wurde von der staatlichen Eisenbahngesellschaft CFR übernommen. Seitdem sind in Biharkeresztes und in Episcopia Bihor (Stadtteil von Oradea) Grenzbahnhöfe. Von 1940 bis 1944 lag infolge des Zweiten Wiener Schiedsspruches zwischenzeitlich wieder die gesamte Strecke auf dem Gebiet Ungarns.

Der Beginn der Kilometrierung bezieht sich auf ungarischer Seite auf Cegléd, wo die Strecken der Theiss-Eisenbahn einen gemeinsamen Nullstein mit fortlaufender Kilometrierung besaßen. Trotz einer späteren neuen Kilometrierung durch die MÁV auf den anderen Strecken, wurde auf dieser Strecke die historische Kilometrierung, beginnend mit Hektometer 1062 in Püspökladány, beibehalten. Auf rumänischer Seite wird die Streckenlänge von der Hauptstadt Bukarest aus gemessen.

Heutige Situation

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Die Strecke ist nicht elektrifiziert und eingleisig. Sie ist trotzdem eine der wichtigsten Verbindungen zwischen Ungarn und Rumänien. Es verkehren täglich mehrere Schnell- und Nahverkehrszüge. Auch für den Güterverkehr zwischen Rumänien und den Ländern Mittel- und Westeuropas ist die Linie von Bedeutung. Die seit längerer Zeit vorgesehene Modernisierung und Elektrifizierung[4] wurden aus finanziellen Gründen mehrfach verschoben. Im Oktober 2020 begannen die Modernisierungsarbeiten auf dem über 50 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen Püspökladány und Biharkeresztes, die voraussichtlich bis Ende 2022 andauern werden.[5]

 
Höhenprofil

Einzelnachweise

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  1. Adalbert Th. Michel: Oesterreichs Eisenbahnrecht. W. Braumüller, Wien 1860, S. 9.
  2. Julius Michaelis: Deutschlands Eisenbahnen. C. F. Amelang, Leipzig 1859, S. 358.
  3. Adam Wandruszka, Peter Urbanitsch (Hrsg.): Die Habsburgermonarchie 1848–1918. Band 1: Alois Brusatti (Hrsg.): Die Wirtschaftliche Entwicklung. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1973, ISBN 3-7001-0030-2, S. 296.
  4. Website der CFR aus dem Jahr 2000 (Memento vom 28. Juni 2008 im Internet Archive), abgerufen am 20. April 2009
  5. Korszerűsítik a vasútvonalat Püspökladány és Biharkeresztes között. Magyarország Kormánya, 29. Oktober 2020, abgerufen am 24. Januar 2021 (ungarisch).