Bahnstrecke Petingen–Bois Châtier

Industriebahn

Die Bahnstrecke Petingen–Bois Châtier ist eine Industriebahn in Luxemburg. Heute wird ein Teil der Strecke von der Museumsbahn „Train 1900“ genutzt.

Petingen–Bois Châtier[1]
Bahnhof in Fond-de-Gras
Bahnhof in Fond-de-Gras
Streckenlänge:9,3 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Minimaler Radius:150 m
Strecke
von Luxemburg
Abzweig geradeaus und von links
von Esch
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
von Ettelbrück
Bahnhof
Petingen
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Athus
ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
2,34 Schlammenberg
Haltepunkt / Haltestelle
2,63 Fussbusch
ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
4,03 Rollingen
ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
4,73 Hackels
ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
5,19 Stackels
Spitzkehrbahnhof links
5,95 Lamadelaine
ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
6,67 Graas
Haltepunkt / Haltestelle Strecke ab hier außer Betrieb
7,36 Bois de Rodange
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof (Strecke außer Betrieb)
8,90 Klopp
Betriebs-/Güterbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)
9,27 Bois Châtier

Geschichte

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Die Prinz-Heinrich-Eisenbahngesellschaft erhielt 1873 die Konzession zum Bau einer Industriebahn zu den Erzgruben südwestlich von Petingen. Der erste Abschnitt von Petingen bis Lamadelaine wurde im Dezember 1875 eröffnet, die restliche Strecke befand sich bereits im Bau. Wegen der finanziellen Schwierigkeiten der Bahngesellschaft wurden die Bauarbeiten 1876 vorerst abgebrochen. Bis dahin wurde noch das kurze Stück bis Graas fertiggestellt.

1877 wurde der Prinz-Heinrich-Eisenbahngesellschaft die Konzession entzogen, die daraufhin gegründete Anonyme Luxemburgische Prinz-Heinrich-Eisenbahn- und Erzgrubengesellschaft übernahm nicht nur die Konzessionen, sondern auch alles Eigentum der ersten Gesellschaft und setzte den Bau im Sommer 1878 fort. Im April 1879 konnte die Verlängerung bis Bois Châtier kurz vor der französischen Grenze eröffnet werden.[1]

Personenverkehr fand auf der Strecke nicht statt. Auch eine Verbindung zum französischen Eisenbahnnetz bei Bois Châtier – es fehlten einige Hundert Meter Gleis – wurde nicht gebaut. So mussten die Wagenladungen einen wesentlich längeren und damit für die Bahngesellschaft lukrativeren Weg über das Streckennetz der Anonymem Luxemburgischem Prinz-Heinrich-Eisenbahn- und Erzgrubengesellschaft nehmen. Der Großteil des Verkehrs machte der Abtransport des geförderten Erzes aus, angeliefert wurde vor allem Grubenholz.

Die ersten Erzgruben schlossen während des Zweiten Weltkrieges, 1962 wurde an der Strecke letztmals Erz verladen. Im Herbst 1964 verschüttete ein Erdrutsch bei Streckenkilometer 2,2 die Gleise, der Verkehr wurde danach aufgegeben. Offiziell stillgelegt wurde die Strecke 1970. Das Streckenstück ab km 2,2 bis Bois de Rodange wird seitdem von der Museumsbahn Train 1900 genutzt. 1986 kaufte Train 1900 die Strecke.

Literatur

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  • Ed Federmeyer: Eisenbahnen in Luxemburg – Band 1, Wolfgang Herdam Fotoverlag, Gernrode 2007, ISBN 978-3-933178-21-3

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. a b Ed Federmeyer: Eisenbahnen in Luxemburg – Band 1, S. 407