Bahnstrecke Sangerhausen–Erfurt

Hauptbahn in Thüringen und Sachsen-Anhalt
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Die Bahnstrecke Sangerhausen–Erfurt ist eine teils zweigleisige, elektrifizierte Hauptbahn im Norden Thüringens sowie zu einem kleinen Teil im südwestlichen Sachsen-Anhalt. Sie stellt den südlichen Abschnitt der Verbindung ErfurtMagdeburg (–Berlin), der kürzesten Regionalverbindung zwischen den Hauptstädten Thüringens und Sachsen-Anhalts, dar. Die Kursbuchnummern lauten 335[1] für die Gesamtstrecke Erfurt–Magdeburg und 595[2] für den Teilabschnitt Erfurt–Sangerhausen.

Sangerhausen–Erfurt
Haltepunkt Stotternheim
Haltepunkt Stotternheim
Streckennummer:6300
Kursbuchstrecke (DB):335/595
Kursbuchstrecke:159 (1934)
Streckenlänge:69,7 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:15 kV, 16,7 Hz ~
Zugbeeinflussung:PZB
Zweigleisigkeit:Sangerhausen–Artern
Sömmerda–Erfurt
Strecke
von Halle und von Magdeburg
Bahnhof
0,0 Sangerhausen
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Hann. Münden
Bahnhof
5,1 Oberröblingen (Helme)
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
nach Allstedt
Brücke über Wasserlauf
Helme
Grenze
Sachsen-AnhaltThüringen
ehemaliger Bahnhof
9,1 Edersleben
Strecke mit Straßenbrücke
A 71
Haltepunkt / Haltestelle
10,7 Voigtstedt
Bahnhof
14,0 Artern
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
nach Berga-Kelbra
Brücke über Wasserlauf
Unstrut
Abzweig geradeaus und nach links
nach Naumburg
Brücke über Wasserlauf
Unstrut-Flutkanal
Haltepunkt / Haltestelle
16,9 Reinsdorf (b Artern)
Abzweig geradeaus und ehemals von links
von Naumburg
Strecke mit Straßenbrücke
A 71
Bahnhof
20,1 Bretleben
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
nach Sondershausen
Haltepunkt / Haltestelle
26,1 Heldrungen
Bahnhof
31,8 Etzleben
Haltepunkt / Haltestelle
36,5 Griefstedt
Haltepunkt / Haltestelle
39,7 Leubingen
Brücke über Wasserlauf
Lossa
Turmbahnhof geradeaus oben
44,9 Sömmerda Straußfurt–Großheringen
Abzweig geradeaus und ehemals von links
Schmalspurbahn von Weimar
Haltepunkt / Haltestelle
53,1 Großrudestedt
Haltepunkt / Haltestelle
58,9 Stotternheim
Strecke mit Straßenbrücke
A 71
Bahnhof
63,2 Erfurt Ost
Abzweig geradeaus und von rechts
von Wolkramshausen
Abzweig geradeaus und von links
von Weimar und Leipzig
Bahnhof
69,7 Erfurt Hbf
Strecke
nach Gotha und Arnstadt

Die Bahnstrecke beginnt in Sangerhausen am Südrand des Harzes in Sachsen-Anhalt. Nachdem sie wenige Kilometer südlich die Thüringer Landesgrenze passiert hat, erreicht sie Artern an der Unstrut. Die Unstrut wird überquert, und die Strecke führt, fortan dem Fluss folgend, durch die Diamantene Aue zur Thüringer Pforte bei Heldrungen. Hinter diesem Durchbruchstal der Unstrut, zwischen Hainleite im Westen und Schmücke im Osten, tritt die Strecke in das Thüringer Becken ein. Durch landwirtschaftlich geprägtes Tiefland geht es nun über Sömmerda nach Erfurt.

Geschichte

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Die Bahnstrecke wurde erst im Jahr 1880 eröffnet. Das erste Teilstück von Sangerhausen nach Artern ging am 15. Juli in Betrieb, am 24. Oktober 1881 folgte der zweite Abschnitt von Artern nach Erfurt. Die Strecke wurde in der Folgezeit zur dritten Nord-Süd-Verbindung zwischen Mittelthüringen und Sachsen-Anhalt beziehungsweise der Harzregion. Schon vorher fertiggestellt waren die Thüringer Bahn über Halle im Osten und die Bahnstrecke Wolkramshausen–Erfurt im Westen. Sie diente und dient vor allem dem Verkehr zwischen Magdeburg (damals Provinzhauptstadt Sachsens) und Erfurt (damals Sitz eines Regierungsbezirks und drittgrößte Stadt in der preußischen Provinz Sachsen). Zwischen Erfurt und Sömmerda wurde die Bahnstrecke zweigleisig ausgebaut, das zweite Gleis jedoch später wieder demontiert.

Ende der 1990er Jahre erfolgte die grundlegende Modernisierung und Elektrifizierung der Bahnstrecke. Dabei wurden an den Stationen Bretleben, Heldrungen, Etzleben und Griefstedt im Gegensatz zu allen anderen Regionalverkehrsstrecken in Thüringen neue Bahnsteige mit einer Höhe von 76 Zentimetern errichtet, die damit höher als die Fahrzeugböden aller seitdem eingesetzten Züge sind. Die Abschnitte Sangerhausen–Artern und Sömmerda–Erfurt sind heute zweigleisig ausgebaut.

 
Bahnhof Sömmerda

Im Personenverkehr befahren heute zwei Linien im 120-Minuten-Takt die Strecke, sodass sich insgesamt ein Stundentakt ergibt.

Es verkehren der Regionalexpress 10 (Magdeburg–Erfurt), auf dem Dieseltriebwagen des Typs LINT 41 eingesetzt werden, sowie die Regionalbahn 59 (Sangerhausen–Erfurt), auf welcher Elektrotriebwagen des Typs Talent 2 zum Einsatz kommen. Beide Linien werden von Abellio Rail Mitteldeutschland betrieben.

Güterzüge verkehren insbesondere im Durchgangsverkehr (Alternativstrecke von Halle/Leipzig nach Erfurt), sowie nach Erfurt Ost (Industriebahn-Anschluss) und Sömmerda (von und nach Kölleda).

Sonstiges

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Der Bahnhof Griefstedt diente als Kulisse für den Film Drei Tage im April.

Der Haltepunkt Reinsdorf wird seit Dezember 2015 nur noch in den Abendstunden sowie an Wochenenden und Feiertagen bedient. Bei haltenden Zügen entfällt am Wochenende der Halt in Griefstedt.[3][4]

Wegen zu niedriger Bahnsteige sollten die Regionalexpress-Züge nach der Übernahme durch Abellio nicht mehr in Stotternheim halten.[5] Dies konnte durch die Festlegung konkreter Haltepositionen verhindert werden.[6]

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Commons: Bahnstrecke Sangerhausen–Erfurt – Sammlung von Bildern

Literatur

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  • Paul Lauerwald: Die Hauptbahn Erfurt–Sangerhausen. W. Herdam Fotoverlag, Wesseling 1996, ISBN 3-9804798-2-X
  • Günther Fromm, Michael U. Kratzsch-Leichsenring: Der Bahnknoten Sömmerda und seine Strecken. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 1999, ISBN 3-932554-59-0

Einzelnachweise

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  1. KBS 335 auf bauarbeiten.bahn.de (Memento vom 13. Juni 2015 im Internet Archive)
  2. KBS 595 auf bauarbeiten.bahn.de (Memento vom 17. November 2014 im Internet Archive)
  3. Fahrplan ab 13. Dezember 2015, Abellio Rail Mitteldeutschland, 15. November 2015.
  4. Fahrplan ab 13. Dezember 2015, Abellio Rail Mitteldeutschland, 15. November 2015.
  5. Bahnhof Stotternheim wird vom Regionalexpress abgekoppelt. In: Thüringer Allgemeine. 23. Februar 2018, abgerufen am 28. März 2018.
  6. Mit neuen Triebwagen von Erfurt nach Magdeburg. In: Ostthüringer Zeitung. 15. Juni 2018, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 19. Juni 2018.@1@2Vorlage:Toter Link/www.otz.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)