Bahnstrecke Sangerhausen–Erfurt

Hauptbahn in Thüringen und Sachsen-Anhalt
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Die Bahnstrecke Sangerhausen–Erfurt ist eine teils zweigleisige, elektrifizierte Hauptbahn in Sachsen-Anhalt und Thüringen. Sie zweigt in Sangerhausen von der Bahnstrecke Halle–Hann. Münden ab und führt über Artern und Sömmerda nach Erfurt.

Sangerhausen–Erfurt Hbf
Haltepunkt Stotternheim
Haltepunkt Stotternheim
Streckennummer:6300
Kursbuchstrecke (DB):335, 595
Kursbuchstrecke:159 (1934)
Streckenlänge:69,730 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:15 kV, 16,7 Hz ~
Zugbeeinflussung:PZB
Zweigleisigkeit:Sangerhausen–Artern
Sömmerda–Erfurt Hbf
Strecke
von Halle (Saale) Hbf
Bahnhof
0,000 Sangerhausen
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Hann. Münden
Bahnhof
5,130 Oberröblingen (Helme)
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
nach Allstedt
Brücke über Wasserlauf
Helme
Grenze
Landesgrenze Sachsen-AnhaltThüringen
ehemaliger Bahnhof
9,100 Edersleben
Strecke mit Straßenbrücke
Bundesautobahn 71
Haltepunkt / Haltestelle
10,701 Voigtstedt
Bahnhof
14,012 Artern
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
nach Berga-Kelbra
Brücke über Wasserlauf
Unstrut
Abzweig geradeaus und nach links
nach Naumburg
Brücke über Wasserlauf
Unstrut-Flutkanal
Haltepunkt / Haltestelle
16,863 Reinsdorf (b Artern)
Abzweig geradeaus und ehemals von links
von Naumburg
Strecke mit Straßenbrücke
Bundesautobahn 71
Bahnhof
20,070 Bretleben
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
nach Sondershausen
Haltepunkt / Haltestelle
26,122 Heldrungen
Bahnhof
31,840 Etzleben
Haltepunkt / Haltestelle
36,473 Griefstedt
Haltepunkt / Haltestelle
39,737 Leubingen
Brücke über Wasserlauf
Lossa
Turmbahnhof geradeaus oben
44,865 Sömmerda Straußfurt–Großheringen
Abzweig geradeaus und ehemals von links
Schmalspurbahn von Weimar
Haltepunkt / Haltestelle
53,100 Großrudestedt
Haltepunkt / Haltestelle
58,897 Stotternheim
Strecke mit Straßenbrücke
Bundesautobahn 71
Bahnhof
63,200 Erfurt Ost
Abzweig geradeaus und von rechts
von Wolkramshausen
Abzweig geradeaus und von links
von Halle (Saale) Hbf und von Leipzig Hbf
Bahnhof
69,730 Erfurt Hbf
Strecke
nach Bebra

Quellen: [1][2]

Geschichte

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Die Bahnstrecke wurde erst im Jahr 1880 eröffnet. Das erste Teilstück von Sangerhausen nach Artern ging am 15. Juli in Betrieb, am 24. Oktober 1881 folgte der zweite Abschnitt von Artern nach Erfurt. Die Strecke wurde in der Folgezeit zur dritten Nord-Süd-Verbindung zwischen Mittelthüringen und Sachsen-Anhalt beziehungsweise der Harzregion. Schon vorher fertiggestellt waren die Thüringer Bahn über Halle im Osten und die Bahnstrecke Wolkramshausen–Erfurt im Westen. Sie diente und dient vor allem dem Verkehr zwischen Magdeburg (damals Provinzhauptstadt Sachsens) und Erfurt (damals Sitz eines Regierungsbezirks und drittgrößte Stadt in der preußischen Provinz Sachsen). Zwischen Erfurt und Sömmerda wurde die Bahnstrecke zweigleisig ausgebaut, das zweite Gleis jedoch später wieder demontiert.

Ende der 1990er Jahre erfolgte die grundlegende Modernisierung und Elektrifizierung der Bahnstrecke. Dabei wurden an den Stationen Bretleben, Heldrungen, Etzleben und Griefstedt im Gegensatz zu allen anderen Regionalverkehrsstrecken in Thüringen neue Bahnsteige mit einer Höhe von 76 Zentimetern errichtet, die damit höher als die Fahrzeugböden aller seitdem eingesetzten Züge sind. Die Abschnitte Sangerhausen–Artern und Sömmerda–Erfurt sind heute zweigleisig ausgebaut.

Streckenbeschreibung

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Die Bahnstrecke beginnt in Sangerhausen am Südrand des Harzes in Sachsen-Anhalt. Nachdem sie wenige Kilometer südlich die Thüringer Landesgrenze passiert hat, erreicht sie Artern an der Unstrut. Die Unstrut wird überquert, und die Strecke führt, fortan dem Fluss folgend, durch die Diamantene Aue zur Thüringer Pforte bei Heldrungen. Hinter diesem Durchbruchstal der Unstrut, zwischen Hainleite im Westen und Schmücke im Osten, tritt die Strecke in das Thüringer Becken ein. Durch landwirtschaftlich geprägtes Tiefland geht es nun über Sömmerda nach Erfurt.

 
Bahnhof Sömmerda

Im Personenverkehr befahren heute zwei Linien im 120-Minuten-Takt die Strecke, sodass sich insgesamt ein Stundentakt ergibt.

Es verkehren der Regionalexpress 10 (Magdeburg–Erfurt), auf dem Dieseltriebwagen des Typs LINT 41 eingesetzt werden, sowie die Regionalbahn 59 (Sangerhausen–Erfurt), auf welcher Elektrotriebwagen des Typs Talent 2 zum Einsatz kommen. Beide Linien wurden bis zum Fahrplanwechsel 2024 von Abellio Rail Mitteldeutschland (ABRM) betrieben. Ab dem Fahrplanwechsel wird die Linie des RE 10, aufgrund der Insolvenz der ABRM, bis zum Jahr 2032 von der DB-Tochter Regionalverkehre Start Deutschland betrieben.[3][4]

Güterzüge verkehren insbesondere im Durchgangsverkehr (Alternativstrecke von Halle/Leipzig nach Erfurt), sowie nach Erfurt Ost (Industriebahn-Anschluss) und Sömmerda (von und nach Kölleda).

Sonstiges

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Der Bahnhof Griefstedt diente als Kulisse für den Film Drei Tage im April.

Der Haltepunkt Reinsdorf wird seit Dezember 2015 nur noch in den Abendstunden sowie an Wochenenden und Feiertagen bedient. Bei haltenden Zügen entfällt am Wochenende der Halt in Griefstedt.[5][6]

Wegen zu niedriger Bahnsteige sollten die Regionalexpress-Züge nach der Übernahme durch Abellio nicht mehr in Stotternheim halten.[7] Dies konnte durch die Festlegung konkreter Haltepositionen verhindert werden.[8]

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Commons: Bahnstrecke Sangerhausen–Erfurt – Sammlung von Bildern

Literatur

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  • Paul Lauerwald: Die Hauptbahn Erfurt–Sangerhausen. W. Herdam Fotoverlag, Wesseling 1996, ISBN 3-9804798-2-X
  • Günther Fromm, Michael U. Kratzsch-Leichsenring: Der Bahnknoten Sömmerda und seine Strecken. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 1999, ISBN 3-932554-59-0

Einzelnachweise

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  1. Eisenbahnatlas Deutschland. 12. Auflage. Schweers + Wall, Köln 2023, ISBN 978-3-8446-6440-9.
  2. DB InfraGo - Infrastrukturregister
  3. Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH: Start Mitteldeutschland übernimmt den Betrieb im Dieselnetz Sachsen-Anhalt. 16. Dezember 2024, abgerufen am 22. Dezember 2024 (englisch).
  4. mdr.de: Sachsen-Anhalt: Bahn-Tochter übernimmt Dieselnetz von Abellio am Sonntag | MDR.DE. Abgerufen am 22. Dezember 2024.
  5. Fahrplan ab 13. Dezember 2015, Abellio Rail Mitteldeutschland, 15. November 2015.
  6. Fahrplan ab 13. Dezember 2015, Abellio Rail Mitteldeutschland, 15. November 2015.
  7. Bahnhof Stotternheim wird vom Regionalexpress abgekoppelt. In: Thüringer Allgemeine. 23. Februar 2018, abgerufen am 28. März 2018.
  8. Mit neuen Triebwagen von Erfurt nach Magdeburg. In: Ostthüringer Zeitung. 15. Juni 2018, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 19. Juni 2018.@1@2Vorlage:Toter Link/www.otz.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)