Bahnstrecke Schönberg–Dassow

ehemalige Eisenbahnstrecke in Mecklenburg-Vorpommern
Schönberg–Dassow
Kursbuchstrecke:105e (1934)
118a (1946)
Streckenlänge:13,4 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Strecke
von Lübeck
Bahnhof
0,0 Schönberg (Meckl)
Abzweig ehemals geradeaus und nach rechts
nach Bad Kleinen
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
3,4 Groß Bünsdorf
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
6,4 Prieschendorf
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
8,4 Dassow
Brücke (Strecke außer Betrieb)
Brücke über die B 105
Abzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)
9,8 Anst Vorwerk
Blockstelle (Strecke außer Betrieb)
13,1 Ladestelle Johannstorf
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
13,4 Pötenitz
Strecke (außer Betrieb)
Luftwaffenzeugamt Pötenitz

Die Bahnstrecke Schönberg–Dassow (–Pötenitz) war eine eingleisige Bahnstrecke in Mecklenburg-Vorpommern und verband die Stadt Dassow und später auch das Luftwaffenzeugamt Pötenitz mit der Hauptbahn von Lübeck nach Bad Kleinen. Die Eisenbahnstrecke ist auf der gesamten Länge abgebaut.

Die Strecke zweigte am östlichen Bahnhofskopf des Bahnhofs Schönberg (Meckl) von der Bahnstrecke Lübeck–Bad Kleinen ab und verlief in einem Bogen nach Norden zur Station Groß Bünsdorf. Entlang der Maurine- und Stepenitz-Niederung wurden der Haltepunkt Prieschendorf und der Bahnhof Dassow erreicht. Die spätere Verlängerung verlief von Dassow aus in nordwestlicher Richtung nach Pötenitz.

Geschichte

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Nach langjährigen Planungen zur Erschließung des Klützer Winkels durch Eisenbahnstrecken wurde um 1900 die Entscheidung zugunsten zweier Stichstrecken ausgehend von der Bahnstrecke Lübeck–Bad Kleinen gefällt: Grevesmühlen–Klütz und Schönberg–Dassow. Die Strecke von Schönberg nach Dassow wurde am 29. September 1905 eröffnet.

In der Zeit des Nationalsozialismus errichtete die Luftwaffe an der Pötenitzer Wiek in der Nähe des Ortes Pötenitz ein Zeugamt, das als Schnittstelle zwischen waffenherstellender Industrie und verschiedenen Stellen in der Luftwaffe fungieren sollte. Die Eisenbahnstrecke Schönberg–Dassow wurde 1937/1938 in Regie der Luftwaffe über den bisherigen Endbahnhof Dassow hinaus bis in das Luftwaffenzeugamt verlängert. Nach Streitigkeiten über die Bauabnahme und Betriebsdetails wurde die Streckenverlängerung erst 1942 von der Deutschen Reichsbahn übernommen.

In Pötenitz gab es keinen Personenbahnhof, sondern es wurde sämtlicher ziviler Personen- und Güterverkehr an der Übergabestelle bei Einfahrt in das Luftwaffenzeugamt bei km 13,4 abgewickelt. Im Zeugamt selbst lagen noch 8,8 km Gleise.

Nach Kriegsende wurde das Gelände des Luftwaffenzeugamts durch alliierte Truppen zerstört. Der Eisenbahnanschluss wurde bereits im Juni 1945 gesperrt und für Reparationsleistungen an die Sowjetunion vorgesehen. Der Abschnitt zwischen Dassow-Vorwerk und Pötenitz wurde 1949 abgebaut. Der Betrieb zwischen Schönberg und Dassow wurde 1951 eingestellt, vermutlich ist die Bahnstrecke jedoch nicht offiziell stillgelegt worden.

Gegenwärtige Lage

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Der Bahndamm ist auf dem Abschnitt zwischen Schönberg und Dassow durchgängig erhalten. 2001 wurde eine Holzbrücke über die Stepenitz im Verlauf der Trasse gebaut und auf dem Bahndamm ein Fahrradweg zwischen beiden Städten eingerichtet.

  • Sven Schiffner: Ruinen am Rande: Eisenbahn- und Militärgeschichte zwischen Dassower See und Halbinsel Priwall (= Mecklenburger Wege). 1. Auflage. Grevesmühlen 2001, ISBN 3-9807808-8-0.