Baisweil
Baisweil ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Ostallgäu. Sie ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Eggenthal.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 57′ N, 10° 33′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Ostallgäu | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Eggenthal | |
Höhe: | 676 m ü. NHN | |
Fläche: | 26,3 km2 | |
Einwohner: | 1388 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 53 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 87650 | |
Vorwahl: | 08340 | |
Kfz-Kennzeichen: | OAL, FÜS, MOD | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 77 114 | |
LOCODE: | DE BSL | |
Gemeindegliederung: | 3 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
St.-Anna-Str. 24 87650 Baisweil | |
Website: | www.baisweil.de | |
Erster Bürgermeister: | Stefan Seitz (Bürgerblock / FWG Lauchdorf) | |
Lage der Gemeinde Baisweil im Landkreis Ostallgäu | ||
Geografie
BearbeitenBaisweil liegt am Rand des Allgäus im Nordwesten des Landkreises Ostallgäu im Dreieck zwischen Kaufbeuren, Mindelheim und Bad Wörishofen. Die Höhenlage der Gemeinde beträgt 646 m ü. NHN am Nordrand bis 755 m ü. NHN im Südosten des Gemeindegebiets.
Es gibt drei Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Geschichte
BearbeitenBis zur Gemeindegründung
BearbeitenBaisweil liegt im Nordwesten des Ostallgäus in einem Tal, eingerahmt von Seitenmoränen, auf ca. 680 m über Meereshöhe. Dort verlief ehemals die Römerstraße Kempten – Augsburg. Spuren einer frühen Besiedelung entlang des südöstlich gelegenen Hügels reichen bis in diese Zeit zurück.
Eine erstmalige Erwähnung fand der Ort bzw. die Burg der Herren von Baisweil mit dem Namen „Beizwile“ im Jahre 1130. Nachdem der Ortsadel, der am nordwestlichen Höhenrand siedelte, schon früh ausgestorben war, gehörte Baisweil von 1496 bis 1803 zur Reichsabtei Irsee.[4] Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gehört der Ort zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
19. und 20. Jahrhundert
BearbeitenNach einem Kirchturmeinsturz in der Osternacht 1886 wurde eine Kirche im neuromanischen Stil erbaut und 1906 eingeweiht.
Bis heute weist der Ort eine ländliche Struktur auf. Doch in den vergangenen Jahrzehnten verringerte sich auch hier die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe erheblich. Die Gemeinde gehört seit dem 1. Mai 1978 zur Verwaltungsgemeinschaft Eggenthal.
Eingemeindungen
BearbeitenIm Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli 1976 die Gemeinde Lauchdorf mit ihrem Gemeindeteil Großried eingegliedert.[5]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenBevölkerungsentwicklung | ||||||||||||||
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Jahr | 1961[5] | 1970[5] | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 | 2020 | ||||
Einwohner | 1148 | 1093 | 1127 | 1181 | 1236 | 1296 | 1322 | 1296 | 1289 | 1303 |
Die Bevölkerung wuchs von 1988 bis 2008 um 124 Einwohner bzw. ca. elf Prozent. Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1159 auf 1313 um 154 Einwohner bzw. um 13,3 %.
Politik
BearbeitenBürgermeister
BearbeitenErster Bürgermeister ist Stefan Seitz[6] (Bürgerblock Baisweil/Freie Wählergemeinschaft Lauchdorf). Dieser wurde im Jahr 2014 Nachfolger von Thomas Steinhauser und am 15. März 2020 mit 87,53 % der Stimmen im Amt bestätigt.
Gemeinderat
BearbeitenBei der Wahl am 15. März 2020 lag die Wahlbeteiligung bei 77,6 %; es wurden zwölf Gemeinderäte neu gewählt. Die Sitzverteilung ist wie folgt:
- Bürgerblock Baisweil: 6 Sitze (53,45 %)
- Freie Wählergemeinschaft Lauchdorf: 4 Sitze (32,48 %)
- Frauen im Gemeinderat: 2 Sitze (14,07 %).
Gegenüber der Wahl vom 16. März 2014 verlor der Bürgerblock zwei Sitze, die an die neu vertretene Gruppe Frauen im Gemeinderat fielen. Neben den Vertreterinnen dieser neuen Gruppe ist eine dritte Frau über den Wahlvorschlag Freie Wählergemeinschaft Lauchdorf in den Gemeinderat gewählt worden.
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „In Blau ein silberner Schwanenrumpf.“[7] | |
Wappenbegründung: Es geht auf das Wappen der Herren von Baisweil zurück. |
Baudenkmäler
BearbeitenWirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
BearbeitenEs gab im Jahr 2021 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 12, im produzierenden Gewerbe 89 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 45 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 530. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine Betriebe, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2020 46 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1789 ha. Davon waren 733 ha Ackerfläche und 1056 ha Dauergrünfläche.
Bildung
Bearbeiten2022 gab es folgende Einrichtungen:
- 1 Kindergarten: 68 Betreuungsplätze, 64 Kinder
Wasserversorgung
BearbeitenDie Gemeinde wird über zwei Quellen südlich des Hauptortes versorgt. Es besteht ein ca. 24 ha großes Wasserschutzgebiet.
Weblinks
Bearbeiten- Gemeindeverwaltung
- Baisweil: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik (PDF; 1,05 MB)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Baisweil in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 17. August 2019.
- ↑ Gemeinde Baisweil, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
- ↑ Ortsgeschichte Baisweil - Lauchdorf - Grossried ( des vom 1. Dezember 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF) auf vgem-eggenthal.de, abgerufen am 28. November 2017.
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 779 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Die Gemeinde. Gemeindeverwaltung Baisweil, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 12. Oktober 2019; abgerufen am 26. Mai 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Baisweil in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte