Balearen-Kreuzdorn
Der Balearen-Kreuzdorn (Rhamnus ludovici-salvatoris), auch Erzherzog-Ludwig-Salvator-Kreuzdorn genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Kreuzdorn (Rhamnus) innerhalb Familie der Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae).
Balearen-Kreuzdorn | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Balearen-Kreuzdorn (Rhamnus ludovici-salvatoris) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Rhamnus ludovici-salvatoris | ||||||||||||
Chodat |
Beschreibung
BearbeitenVegetative Merkmale
BearbeitenDer Balearen-Kreuzdorn ist ein immergrüner Strauch, der Wuchshöhen von bis zu 2 Metern erreicht. Fast alle oberirdischen Pflanzenteile sind kahl.[1][2]
Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Die einfache, mattgrüne, unterseits hellere, ledrige, abgerundete bis stumpfe, seltener eingebuchtete, manchmal feinstachelspitzige Blattspreite ist bei einer Länge von 1 bis 3 Zentimetern eiförmig bis verkehrt-eiförmig oder elliptisch bis fast kreisförmig. Der Blattrand ist mehr oder weniger dicht fein dornig gezähnt.[1][2] Die kleinen Nebenblätter sind meist abfallend.
Generative Merkmale
BearbeitenDer kleine, achselständige und zymöse Blütenstand ist dicht. Die meist haltbaren Deckblätter sind drüsig-gezähnt.[1][2]
Die kleinen, eingeschlechtigen und kurz gestielten Blüten sind vier- oder seltener fünfzählig mit einfacher oder doppelter Blütenhülle. Die gelben Kelchzipfel sind eiförmig bis länglich. Die Kronblätter fehlen oder sind reduziert.[1][2]
Die rötliche, bis etwa 5 Millimeter große, zwei bis dreisamige Steinfrucht ist kugelig bis eiförmig und behaart.[1][2]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.
Vorkommen
BearbeitenDer Balearen-Kreuzdorn kommt in Mallorca, Menorca, Cabrera und in Spanien bei Valencia vor.[1][3][4] Er gedeiht in Garigues und Macchien.
Taxonomie
BearbeitenDie Erstveröffentlichung als Art Rhamnus balearica (DC.) Willk. erfolgte 1875 durch Carl Ludwig Willdenow in Oesterreichische Botanische Zeitschrift, Band 25, S. 112. Dieser Name war jedoch illegitim, da er vorher von Heinrich Friedrich Link für ein anderes Taxon verwendet wurde. Link hatte den Namen von de Candolle in die Gattung Rhamnus als Rhamnus balearica (DC.) Link gestellt gehabt, womit dieser Name besetzt war.[4] Deshalb führte Robert Chodat 1909 ersatzweise die „korrekte“ neue Bezeichnung Rhamnus ludovici-salvatoris in Bull. Soc. Bot. Genève, ser. 2, Band 1, S. 242 für diese Art ein. Das Artepitheton ludovici-salvatoris ehrt den Erzherzog Ludwig Salvator von Österreich-Toskana, der sich durch ein Monumentalwerk über die Balearen verdient gemacht hat.
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Rolf Goetz: Mallorcas Flora – Mit botanischen Wanderungen und GPS-Standorten. Bergverlag Rother, München 2023, ISBN 978-3-7633-6107-6.
- S. Rivas Martínez, J. M. Pizarro: Rhamnus. In: Flora Iberica. Vol. IX, 2013, S. 11–50, (PDF).
- Ludwig Salvator von Österreich-Toskana: Die Balearen. 7 Bände. Brockhaus, Leipzig 1869–1891, DNB 560697449
Weblinks
Bearbeiten- Thomas Meyer, Michael Hassler: Datenblatt mit Fotos bei Mittelmeer- und Alpenflora.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f Thomas Gaskell Tutin: Rhamnus L., S. 244 f. In: Thomas Gaskell Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Band 2: Rosaceae to Umbelliferae, Cambridge University Press, 1968, ISBN 0-521-06662-X. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b c d e Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Die neue Kosmos-Mittelmeerflora. Franckh-Kosmos-Verlag Stuttgart 2008, ISBN 978-3-440-10742-3, S. 308.
- ↑ Rolf Goetz: Mallorcas Flora. Bergverlag Rother, München 2023, ISBN 978-3-7633-6107-6, S. 162.
- ↑ a b T. Henning, E. von Raab-Straube (2016): Rhamnaceae.: Datenblatt Rhamnus ludovici-salvatoris, In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.