Ballbreaker

Album von AC/DC
(Weitergeleitet von Ballbreaker World Tour)

Ballbreaker (umgangsspr. engl. für etwa „Mannweib“) ist das 13. Studioalbum der australischen Hard-Rock-Band AC/DC, das im September 1995 erschien.

Ballbreaker
Studioalbum von AC/DC

Veröffent-
lichung(en)

22. September 1995

Label(s) East West Records

Format(e)

CD, LP, MC

Genre(s)

Bluesrock, Hard Rock

Titel (Anzahl)

11

Länge

49:47

Besetzung

Produktion

Rick Rubin

Chronologie
Live
(1992)
Ballbreaker Bonfire
(1997)

Entstehung und Veröffentlichung

Bearbeiten

Die Erstveröffentlichung von Ballbreaker erfolgte am 22. September 1995 bei East West Records. Das Album erschien in seiner Originalausführung als CD (Katalognummer: 7559-61780-2) und LP (Katalognummer: 7559-61780-1) mit elf Titeln. Im gleichen Jahr erschien das „1996 Australian Tour Souvenir“, das um eine VHS mit drei Musikvideos erweitert wurde (Katalognummer: 4770992).[1]

Geschrieben wurden alle Lieder gemeinsam von den AC/DC-Mitgliedern Angus und Malcolm Young. Für die Produktion aller Lieder zeichnete alleine Rick Rubin verantwortlich.[2] Beim Album mitgewirkt hat unter anderem der frühere Schlagzeuger Phil Rudd, der 1983 die Band wegen Alkoholproblemen verlassen hatte.[3] Auf Veranlassung von Rubin benutzte der Bassist Cliff Williams Flatwound-Saiten.[4]

Die Texte zu Ballbreaker enthalten sexuelle Anzüglichkeiten und Doppeldeutigkeiten (etwa „she looks so fine I'll make her wet, I'll make her mine“ aus dem Lied Cover You in Oil).[5]

Titelliste

Bearbeiten
  1. Hard as a Rock – 4.27
  2. Cover You in Oil – 4:33
  3. The Furor – 4:10
  4. Boogie Man – 4:07
  5. The Honey Roll – 5:35
  6. Burnin’ Alive – 5:06
  7. Hail Caesar – 5:14
  8. Love Bomb – 3:14
  9. Caught With Your Pants Down – 4:15
  10. Whiskey on the Rocks – 4:35
  11. Ballbreaker – 4:31

Ballbreaker World Tour

Bearbeiten
 
Brian Johnson während der Ballbreaker World Tour (1996)

Die Ballbreaker World Tour war die erste Tournee der Band seit fünf Jahren und wurde ähnlich groß wie die vorhergehende Tour angelegt. Das erste Konzert fand in Nordamerika am 12. Januar 1996 in Greensboro, North Carolina, USA, im Greensboro Coliseum statt. Dort tourte die Band bis einschließlich 4. April 1996, bis sie die Tournee nach Europa führte, wo AC/DC zwischen 20. April 1996 und 13. Juli 1996 zahlreiche Konzerte spielten. Dieser Tourabschnitt beinhaltete auch 12 Deutschlandauftritte. Anschließend wurde die Tournee in Nord- und Südamerika sowie auch in Australien und Neuseeland fortgesetzt.

Während der Tournee entstand auch der Konzertfilm No Bull, der am 10. Juli 1996 in der spanischen Hauptstadt Madrid aufgezeichnet wurde.

Setlist

  1. Back in Black
  2. Shot Down in Flames
  3. Thunderstruck
  4. Girls Got Rhythm
  5. Hard as a Rock
  6. Shoot to Thrill
  7. Boogie Man
  8. Hail Caesar
  9. Hells Bells
  10. Dog Eat Dog
  11. The Jack
  12. Ballbreaker
  13. Rock and Roll Ain’t Noise Pollution
  14. Dirty Deeds Done Dirt Cheap
  15. You Shook Me All Night Long
  16. Whole Lotta Rosie
  17. T.N.T.
  18. Let There Be Rock

Zugaben:

  1. Highway to Hell
  2. For Those About to Rock (We Salute You)[6]

Singleauskopplungen

Bearbeiten
Jahr Titel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[7]
(Jahr, Titel, , Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   CH   UK   AU
1995 Hard as a Rock DE25
(9 Wo.)DE
CH28
(8 Wo.)CH
UK33
(2 Wo.)UK
AU14
(4 Wo.)AU
Erstveröffentlichung: 17. September 1995
1996 Hail Caesar UK56
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 18. Februar 1996
Cover You in Oil UK85
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: März 1996
Ballbreaker AU49
(2 Wo.)AU
Erstveröffentlichung: 1996

Rezeption

Bearbeiten

Eher negativ äußerte sich die einschlägige Presse über das erste Studioalbum seit fünf Jahren, so bezeichnete Götz Kühnemund von Rock Hard das Album als enttäuschend, nicht mit den Klassikern vergleichbar und kritisierte vor allem die stimmliche Leistung von Sänger Brian Johnson, dem man sein Alter wohl anmerke.[8] Jancee Dunn vom Rolling Stone stellte vor allem heraus, dass das Album eher überraschungsarm, textlich in Bezug auf sexuelle Anspielungen zudem fast schon eindeutig doppeldeutig sei.[9] Die HiFi-Zeitschrift Audio urteilte: „So unverrückbar wie der australische Fels Ayers Rock stehen auch AC/DC als Monument in der Hardrock-Landschaft. Die Band aus „Down Under“ kultiviert seit Jahren derben Hard- und Heavy-Sound mit klirrenden Gitarren, knalligen Drums und kreischendem Gesang. Auch auf Ballbreaker bleiben sich Angus Young und seine Kumpel treu. Das musikalische Schwermetall-Menü birgt zwar keine Überraschungen, mundet aber dank solider Heavy-Hausmannskost bei rustikalen Tanzfeten allemal. Auf Hits wie Highway to Hell wartet man allerdings vergeblich.“[10] Weiterhin äußerte man sich in der Stereoplay wie folgt: „Knapp 20 Jahre nach High Voltage stehen AC/DC immer noch gewaltig unter Strom. Frisch motiviert und angespornt vom Kultproduzenten Rick Rubin, geriet ihnen Ballbreaker, das erste Studioalbum seit fünf Jahren, zu einem kraftvollen Statement. Die Musik ist rauh und ungeschliffen, ganz im Rocksound der Siebziger gehalten – und so energiegeladen wie damals. Hard as a Rock gehen die australischen Metall-Vorarbeiter dabei zu Werke. Angus Young spielt auf The Furor furiose Gitarrenläufe, und Brian Johnson strapaziert seine Stimmbänder im bluesigen Boogie Man oder der Stadion-Hymne Hail Caesar bis an die Grenzen. Da hilft zur Kühlung dann nur noch Whiskey on the Rocks – ein weiteres Highlight auf Ballbreaker.“[11]

Kommerzieller Erfolg

Bearbeiten

Chartplatzierungen

Bearbeiten

Ballbreaker avancierte zum Nummer-eins-Erfolg in Australien, Finnland, Schweden und der Schweiz.[2]

Chartplatzierungen
ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
  Deutschland (GfK)[12]4 (27 Wo.)27
  Österreich (Ö3)[13]2 (16 Wo.)16
  Schweiz (IFPI)[2]1 (16 Wo.)16
  Vereinigte Staaten (Billboard)[14]4 (30 Wo.)30
  Vereinigtes Königreich (OCC)[15]6 (9 Wo.)9
Jahrescharts
ChartsJahres­charts (1995)Platzie­rung
  Deutschland (GfK)[16]42
  Österreich (Ö3)[17]39
  Schweiz (IFPI)[18]37

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Bearbeiten
Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nung, Ver­käu­fe)
Ver­käu­fe
  Argentinien (CAPIF)  Gold30.000
  Australien (ARIA)  3× Platin210.000
  Deutschland (BVMI)  Gold(250.000)
  Europa (IFPI)  Platin1.000.000
  Finnland (IFPI)  Gold(38.732)
  Frankreich (SNEP)  Platin(300.000)
  Kanada (MC)  Gold50.000
  Neuseeland (RMNZ)  Platin15.000
  Österreich (IFPI)  Gold(25.000)
  Schweden (IFPI)  Gold(50.000)
  Schweiz (IFPI)  Gold(25.000)
  Spanien (Promusicae)  Platin(100.000)
  Vereinigte Staaten (RIAA)  2× Platin2.000.000
  Vereinigtes Königreich (BPI)  Gold(100.000)
Insgesamt   8× Gold
  9× Platin
2.305.000

Hauptartikel: AC/DC/Auszeichnungen für Musikverkäufe

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Ballbreaker ~ Veröffentlichungsgruppe von AC/DC. In: musicbrainz.org. Musicbrainz, abgerufen am 19. Dezember 2024.
  2. a b c Chartplatzierung in der Schweiz. In: hitparade.ch. Abgerufen am 18. Dezember 2024.
  3. AC/DC – Maximum Rock and Roll: The Ultimate Story of the World's Greatest Rock-and-Roll Band, von Murray Englehart, Arnaud Durieux, HarperCollins USA, ISBN 0-06-113391-4.
  4. Nathan Brackett, Christian Hoard (Hrsg.): The New Rolling Stone Album Guide. 4. Auflage. Fireside, 2004, ISBN 0-7432-0169-8, S. 4 (AC/DC:Ballbreaker).
  5. Cover you in oil (Memento vom 20. September 2010 im Internet Archive)
  6. AC/DC Setlist at Plaza de Toros de Las Ventas, Madrid. Abgerufen am 13. August 2017.
  7. Chartquellen (Singles): DE CH UK AU
  8. Götz Kühnemund: AC/DC: Ballbreaker. In: Rock Hard. Nr. 101, 1995 (Rezension [abgerufen am 31. Mai 2008]).
  9. Jancee Dunn: AC/DC: Ballbreaker (Review). In: Rolling Stone. 16. November 1995, abgerufen am 31. Mai 2008 (englisch).
  10. Audio.de Musikkritik: AC/DC – Ballbreaker (Memento vom 3. März 2014 im Internet Archive) (15. Oktober 1995, abgerufen am 17. September 2012).
  11. Stereoplay.de Musikkritik: AC/DC – Ballbreaker (Memento vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) (15. November 1995, abgerufen am 17. September 2012).
  12. Chartplatzierung in Deutschland. In: offiziellecharts.de. Abgerufen am 18. Dezember 2024.
  13. Chartplatzierung in Österreich. In: austriancharts.at. Abgerufen am 18. Dezember 2024.
  14. Chartplatzierung in den USA. In: billboard.com. Abgerufen am 18. Dezember 2024 (englisch).
  15. Chartplatzierung in Großbritannien. In: officialcharts.com. Abgerufen am 18. Dezember 2024 (englisch).
  16. Jahrescharts 1995 in Deutschland. In: offiziellecharts.de. Abgerufen am 18. Dezember 2024.
  17. Jahrescharts 1995 in Österreich. In: austriancharts.at. Abgerufen am 18. Dezember 2024.
  18. Jahrescharts 1995 in der Schweiz. In: hitparade.ch. Abgerufen am 18. Dezember 2024.