Balthasar von Marschalck

deutscher Domherr und Hofmarschall

Balthasar Freiherr von Marschalck (* 1625; † 1685) war ein erzstiftisch-bremischer Domherr und Hofmarschall König Karls X Gustav von Schweden.

Balthasar Freiherr von Marschalck entstammte der Familie Marschalck von Bachtenbrock aus erzstiftisch-bremischem Uradel. Er wurde als ältester Sohn des Verdener Domherrn und Landrats des Erzstifts Bremen, Franz von Marschalck (1589–1646) auf Wischhof (Kirchspiel Hechthausen) und der Jutta Anna von Marschalck aus der Ovelgönner Linie der Familie geboren.

1641 erhielt er auf Bitte seines Vaters ein Kanonikat im Bremer Domkapitel. Den Statuten dieses Gremiums entsprechend wurden ihm drei Jahre nach seinem Eintritt in das Domkapitel im Jahr 1644 als Canonicus emancipatus die vollen Rechte als Domherr zuerkannt. Nach der Säkularisation des Erzstifts Bremen und der damit verbundenen Aufhebung des Domkapitels stellte sich Balthasar in die Dienste der neuen, nunmehr schwedischen Landesherrschaft.

1660 heiratete er auf Schloss Drottningholm Elisabet Gyllenhielm (1622–1682), eine Nichte des damals bereits verstorbenen Königs Gustav Adolf von Schweden. Dessen jüngerer Bruder, ihr Vater Prinz Carl Filip Wasa (1601–1622), hatte 1620 heimlich Elisabets Mutter, eine adlige Kammerjungfer der Königinwitwe Christine, geehelicht. Die gemeinsame Tochter Elisabet wurde kurz nach dem frühen Tod von Prinz Karl Filip geboren.

Nach der Eheschließung bezog Balthasar von Marschalck mit seiner Gattin das in Mittelschweden, ca. 60 km westlich von Stockholm gelegene Schloss Tynnelsö, das Elisabet von der damaligen Königin Christine, ihrer Kusine, als Geschenk erhalten hatte.

Als Kammerherr König Karls X. Gustav und königlich schwedischer Hofmarschall wurde Balthasar von Marschalck am 19. Juli 1675 in den schwedischen Freiherrenstand erhoben und 1678 in die Freiherrenklasse der schwedischen Ritterschaft introduziert.

Nach seinem Tod im Jahr 1685 wurde Balthasar Freiherr von Marschalck an der Seite seiner bereits 1682 verstorbenen Ehefrau im Dom zu Strängnäs beigesetzt.

Die Ehe Balthasar von Marschalcks mit Elisabet Gyllenhielm blieb kinderlos. Elisabet war in erster Ehe mit dem Landshövding Axel Turesson Natt och Dag verheiratet, der 1647 verstarb, und schwedische Mistress of the Robes.

Literatur

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  • Gustaf Elgenstierna: Den introducerade svenska adelns ättartavlor. Stockholm 1930, Band 5
  • Christian Hoffmann: Die Aufschwörungstafeln des Bremer Domkapitels im Niedersächsischen Staatsarchiv Stade. In: Stader Jahrbuch 2001/2002. Stade 2002
  • Karl Kayser: Zum Bremer Domkapitel. In: Zeitschrift der Gesellschaft für Niedersächsische Kirchengeschichte (15). 1910.
  • Hubertus Freiherr Marschalck von Bachtenbrock und Manfred Baaske: Die Marschalcken. In: Alstedt, Franz Josef (Hrsg.): Chronik von Hechthausen. Hechthausen 1983.
  • Luneberg Mushard: Monumenta nobilitatis antiquae familiarum illustrium, in ducatibus Bremensi & Verdensi, i. e. Denckmahl der uhralten, hochadelichen Geschlechter, insonderheit der hochlöblichen Ritterschafft im Hertzogthum Bremen u. Verden. Bremen, 1708.