Beni Hasan
Koordinaten: 27° 56′ N, 30° 53′ O Beni Hasan (arabisch بني حسن Banī Ḥasan ‚Stamm des Ḥasan‘) ist der Name zweier Ortschaften in Mittelägypten, die etwa 20 Kilometer südlich von al-Minya auf dem Ostufer des Nils liegen: der bewohnte Ort Beni Hasan asch-schuruq („der Östliche“) und der heute unbewohnte Ort Beni Hasan al-qadim („der Alte“). Im Bereich von Beni Hasan al-qadim befinden sich Totenstädte aus fast allen altägyptischen Epochen.
Bauwerke
BearbeitenBesonders bekannt sind die insgesamt 39 Felsengräber von Beni Hasan aus der Ersten Zwischenzeit und der Zeit des Mittleren Reiches, in denen die Gaufürsten des „Gazellengaues“ bestattet wurden. In den Gräbern finden sich u. a. Malereien mit Handwerkerszenen und Ringkämpfern. Etwa fünf Kilometer südlich der Felsgräber findet sich der Tempel Speos Artemidos[1], den Hatschepsut hier für die Löwengöttin Pachet errichten ließ.[2] Beim Tempel finden sich zudem ein Katzenfriedhof und eine spätzeitliche Nekropole.
Grabinhaber
BearbeitenVon zwölf der 39 oberen Felsengräber sind die Grabinhaber bekannt. In chronologischer Reihenfolge sind diese:
- BH 13 – Chnumhotep, Königlicher Schreiber der 10. Dynastie (geschlossen)
- BH 29 – Baket I., Nomarch der 11. Dynastie(geschlossen)
- BH 33 – Baket II., Nomarch der 11. Dynastie (geschlossen)
- BH 27 – Ramuschenti, Nomarch der 11. Dynastie (geschlossen)
- BH 15 – Baket III. (zugängig)
- BH 17 – Chety, Nomarch der 11. Dynastie, Sohn des Baket (zugängig)
- BH 14 – Chnumhotep I., Nomarch unter Amenemhet I. (geschlossen)
- BH 21 – Nakht, Nomarch der 12. Dynastie (geschlossen)
- BH 2 – Amenemhet, Nomarch unter Sesostris I. (zugängig)
- BH 3 – Chnumhotep II., (zugängig)
- BH 23 – Netjernacht, Vorsteher der Ostwüste der 12. Dynastie (geschlossen)
- BH 4 – Chnumhotep IV, Nomarch der späten 12. Dynastie (geschlossen)
- BH steht für Beni Hasan
Literatur
Bearbeiten- Adelheid Burkhardt: Beni Hasan. In: Joachim Herrmann (Hrsg.): Lexikon früher Kulturen. Band 1: A – L. Bibliographisches Institut, Leipzig 1984, S. 124.
- Percy E. Newberry, Francis Ll. Griffith, Howard Carter: Beni Hasan. 4 Bände. Egypt Exploration Fund, London 1893–1900.
- Abdel Ghaffar Shedid: Die Felsgräber von Beni Hassan in Mittelägypten (= Zaberns Bildbände zur Archäologie. Band 16). von Zabern, Mainz 1994, ISBN 3-8053-1532-5.
- Rosanna Pirelli: Beni Hassan. In: Kathryn A. Bard (Hrsg.): Encyclopedia of the Archaeology of Ancient Egypt. Routledge, London 1999, ISBN 0-415-18589-0, S. 169–170.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Speos Artemidos / Beni Hassan (2009)
- ↑ Hatshepsut’s Inscription on the Hyksos ( des vom 8. Februar 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.