Baphomet war eine deutsche Death- und Thrash-Metal-Band aus Bietigheim, Baden-Württemberg, die im Jahr 1986 gegründet wurde und sich 1995 auflöste.

Baphomet
Allgemeine Informationen
Herkunft Bietigheim, Baden-Württemberg, Deutschland
Genre(s) Death Metal, Thrash Metal
Gründung 1986
Auflösung 1995
Letzte Besetzung
Hansi Bieber
Manuel Reichert
Gernot Kerrer
E-Gitarre, Gesang
Jens Sonnenberg
Ehemalige Mitglieder
Gesang
Thomas Hertler

Geschichte

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Die Band wurde Anfang 1986 gegründet und bestand aus dem Sänger Thomas Hertler, dem Gitarristen Gernot Kerrer, dem Bassisten Hansi Bieber und dem Schlagzeuger Manuel Reichert. Hertler leistete 1990 noch seinen Zivildienst ab.[1] Zu dieser Zeit spornten ihn Mitarbeiter des süddeutschen Intercord Record Service an, eine Platte zu produzieren, IRS selbst war allerdings eine reine Vertriebs-Firma.[1] Deshalb übernahm Torsten Hartmann die Idee und gründete Massacre Records,[1][2] wo Hertler nach dem Zivildienst mit einstieg[1][3] und das Debütalbum No Answers auf den Weg brachte.[1] Die ersten Aufnahmen waren vorher bereits an freien Wochenenden in einem schlecht ausgestatteten Studio in Frankenthal (Pfalz) entstanden.[2] Das fertige Album erschien im Jahr 1991. Bereits ein Jahr später schloss sich das zweite Album Latest Jesus an. Nach einer Club-Tournee mit Grave Digger, die älteres Publikum zog, das mit Baphomet nicht viel anzufangen wusste,[4] ging die Band zusammen mit Cannibal Corpse auf Deutschlandtournee.[2] Aufgrund der Unerfahrenheit hatte Massacre Records ein mieses Plattencover entwickelt,[2] keine Promoarbeit geleistet[1] und die Tour mit der Death-Metal-Speerspitze ungeschickt gewählt, da eine gleichnamige Band aus den USA Cannibal Corpse stark nacheiferte und die Fans eben jene US-Band erwartet hatten.[1] Weitere Tour-Supports und ein rascher Album-Nachfolger sollten die leidvollen Erfahrungen vergessen machen.[1] In nur sieben Tagen war er eingespielt, und Massacre beschäftigte inzwischen einen Promotion-Mitarbeiter, der sich einzig um diesen Tonträger zu kümmern hatte.[5] Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von dem 1994er-Album Trust war Sänger Hertler bereits bei der Band ausgestiegen.[6] Hertler war jedoch darauf noch als Sänger zu hören.[7] Er wurde durch den Gitarristen und Sänger Jens Sonnenberg (Sacred Steel) ersetzt, der bis 1995 in der Band blieb, woraufhin sich die Gruppe auflöste.[8]

Laut Robert Müller vom Metal Hammer spiele die Band auf No Answers ungewöhnlichen Thrash Metal, wobei der Gesang an Hardcore Punk erinnere. Bedingt durch die ungewöhnlich anmutenden Lieder zog Müller einen Vergleich mit Voivod.[9] Laut Müller gebe sich die Band auf Latest Jesus weitaus Death-Metal-lastiger, was man vor allem am Gesang, den Klang und der Aggressivität der Lieder merke.[10] Auf Chris Glaub vom Break Out wirkte es eher umgekehrt; er rechnete das produktionstechnisch mittelprächtige Debüt mit dem charakteristischen „Geblöke“ dem Death Metal zu und den verbesserten Nachfolger dem Thrash Metal.[2][11] Auch auf Trust spiele die Band laut Gregor Arndt vom Metal Hammer eine technisch saubere Mischung aus Death- und Thrash Metal, die man jedoch „irgendwo im Belanglosen zwischen Voivod und diversen Death Metal-Einflüssen“ ansiedeln könne.[12] Horror Infernal-Redakteur Claudio Flunkert fand, dass sich Baphomet vom Death Metal zum Thrash Metal entwickelt habe, und da der Thrash Metal aggressiver und abwechslungsreicher sei, sei folglich Trust „das um Längen aggressivste Werk des Quintetts“.[4]

Diskografie

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  • 1989: No Answers (Demo, Eigenveröffentlichung)
  • 1990: Baphomet (Demo, Eigenveröffentlichung)
  • 1991: No Answers (Album, Massacre Records)
  • 1992: Latest Jesus (Album, Massacre Records)
  • 1994: Trust (Album, Massacre Records)
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Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h Thomas Becher: Baphomet. Trust. In: Bang! 2, März/April, 1994, S. 13.
  2. a b c d e Chris Glaub: Baphomet. Ausgemerzte Jugendsünden. In: Break Out. November 1992, S. 12.
  3. Baphomet (4). Discogs, abgerufen am 23. Dezember 2013.
  4. a b Claudio Flunkert: Baphomet. Kraft durch Frust. In: Horror Infernal. Nr. 52, April 1994, S. 70.
  5. Peter Fischer: Baphomet. Condemned!!! In: Heavy, oder was!? 12, März/April, 1994, S. 19.
  6. Eduardo Rivadavia: Baphomet. Allmusic, abgerufen am 23. Dezember 2013.
  7. Baphomet (4) – Trust. Discogs, abgerufen am 23. Dezember 2013.
  8. Band Members. Jens Sonnenberg. sacredsteel.de, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Dezember 2015; abgerufen am 23. Dezember 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sacredsteel.de
  9. Robert Müller: Baphomet. No Answers. In: Metal Hammer. September 1991, S. 62.
  10. Robert Müller: Baphomet. Latest Jesus. In: Metal Hammer. Oktober 1992, S. 62.
  11. Chris Glaub: Baphomet. Latest Jesus. In: Break Out. November 1992, S. 37.
  12. Gregor Arndt: Baphomet. Trust. In: Metal Hammer. März 1994, S. 58.