Bariumcarbid

chemische Verbindung

Bariumcarbid ist eine chemische Verbindung des Bariums aus der Gruppe der Carbide. Neben BaC2 ist mit BaC6 mindestens ein weiteres Bariumcarbid bekannt.[2]

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Bariumcarbid
_ Ba2+ 0 __ C≡C2−
Allgemeines
Name Bariumcarbid
Andere Namen

Bariumacetylid

Verhältnisformel BaC2
Kurzbeschreibung

grauer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 50813-65-5
PubChem 6336982
Wikidata Q19274662
Eigenschaften
Molare Masse 161,35 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

3,74 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

1065 °C[2]

Löslichkeit

Zersetzung in Wasser und Säuren[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[3]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 332​‐​302
P: ?
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Gewinnung und Darstellung

Bearbeiten

Bariumcarbid kann durch Reaktion von Barium mit Kohlenstoff bei 1300 °C gewonnen werden. Ebenfalls möglich ist die Darstellung aus Bariumsulfat mit rotem Phosphor und Kohlenstoff.[5]

Eigenschaften

Bearbeiten

Bariumcarbid gehört in der Gruppe der Carbide zu den Acetyliden, da es formal vom Ethin abgeleitet ist. Es ist ein grauer Feststoff, der mit Wasser unter Abgabe von Ethin reagiert.[1]

 

Es sind mehrere Modifikationen bekannt, wobei die tetragonale Form unter 150 °C stabil ist.[2] Sie kristallisiert in der Raumgruppe I4/mmm (Raumgruppen-Nr. 139)Vorlage:Raumgruppe/139 mit den Gitterparametern a = 439,4 pm und b = 712,5 pm. Das Ba2+-Ion wird dabei von jeweils beiden Kohlenstoffatomen vier benachbarter C22−-Ionen und von jeweils einem Kohlenstoffatom zweier weiterer Anionen koordiniert.[6] Bei 769 °C geht die tetragonale Form in eine kubische Phase mit der Raumgruppe Fm3m (Nr. 225)Vorlage:Raumgruppe/225 über, unterhalb von −100 °C bildet sich eine monokline Phase mit der Raumgruppe C2/c (Nr. 15)Vorlage:Raumgruppe/15.[6]

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c d e Dale L. Perry: Handbook of Inorganic Compounds, Second Edition. CRC Press, 2011, ISBN 978-1-4398-1461-1, S. 499 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b c Richard C. Ropp: Encyclopedia of the Alkaline Earth Compounds. Newnes, 2012, ISBN 978-0-444-59550-8, S. 358 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Eintrag zu Bariumsalze in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 29. Dezember 2024. (JavaScript erforderlich)
  4. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag barium salts, with the exception of barium sulphate, salts of 1-azo-2-hydroxynaphthalenyl aryl sulphonic acid, and of salts specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 29. Dezember 2024. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. R. K. Sharma: Chemistry Of Hydrides And Carbides. Discovery Publishing House, 2007, ISBN 978-81-8356-227-0, S. 295 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. a b V. Vohn, W. Kockelmann, U. Ruschewitz: On the synthesis and crystal structure of BaC2. In: Journal of Alloys and Compounds, 284, 1999, S. 132–137, doi:10.1016/S0925-8388(98)00957-8.