Bartolomeo Felici
Bartolomeo Felici (* 1695 in Florenz; † 12. Juni 1776 ebenda) war ein italienischer Komponist und Organist. Er wirkte als Kapellmeister in Florenz und komponierte vorwiegend Oratorien und andere geistliche Musik. Er war der Vater des Komponisten Alessandro Felici.
Leben
BearbeitenBartolomeo Felici studierte vermutlich bei Giovanni Maria Casini (1652–1719). Da er auf einigen Titelblättern als „Abate“ bezeichnet wird, vermutet man, dass er die niederen Weihen erhielt.[1] Den größten Teil seines Lebens arbeitete er als Kapellmeister und Organist an der Kirche San Marco in Florenz. Dort gründete er auch eine gut besuchte Schule für Komposition und Orgel. Auch sein Sohn Alessandro unterrichtete an dieser Schule. Zu ihren Schülern gehörte Luigi Cherubini. Felicis große Bedeutung für das damalige florentinische Musikleben wurde auch von seinen Zeitgenossen gewürdigt.[2]
Felici schrieb hauptsächlich geistliche Kompositionen. Außer in San Marco wurden einige seiner Werke auch in der florentinischen Kirche San Pier Maggiore sowie in Bologna aufgeführt.[3][2] Sein Kompositionsstil war gelehrt und einfallsreich. Viele seiner Werke sind verschollen, da der Nachlass 1778 von den Erben verkauft wurde.[2]
Werke
BearbeitenOratorien und Gelegenheitswerke
BearbeitenVon diesen Werken ist lediglich La notte prodigiosa erhalten.
- Cantata; 1734, Florenz[2]
- Transite di S. Giuseppe, Kantate; 1737, Florenz[2]
- Il prodigioso transito di S. Giuseppe, Oratorium; Libretto: Andrea Nati; 1739, Florenz, Chiesa delle Nobili Religiose di San Pier Maggiore[3][4][5]
- Il trionfo della vocazione religiosa contro le lusinghe del mondo; 1740[2] oder 1752, Florenz, Chiesa delle Nobili Religiose di San Pier Maggiore[6]
- Componimento mus. nel prender l’abito religioso … l’illustrissima signora contessa Florida Francesco Barbolani; 1740, Florenz[2]
- Il trionfo della penitenza, „cantata morale“; 1741, Florenz[7]
- II passaggio alla religione; Libretto: Alessandro Borghesi; 1741, Florenz[2]
- Isacco figura del redentore, Oratorium; Libretto: Pietro Metastasio; 1747, Florenz, Compagnia della Purificazione della Gloriosa Vergine Maria, e di San Zanobi, detta di San Marco[8][Digitalisat 1]
- Il trionfo della religione, 1747, Florenz, Monastero di San Martino in via della Scala[9]
- Il figliol prodigo; Libretto: Giovanni Claudio Pasquini; 1753, Florenz, Compagnia della Purificazione della Gloriosa Vergine Maria, e di San Zanobi, detta di San Marco[10]
- La nuvoletta d’Elia; Libretto: Andrea Nati; 1754, Florenz, Chiesa dell’Insigne Collegiata di Santa Maria di Figline[11]
- La notte prodigiosa; Libretto: Camillo Tacchi; 1759, Bologna[2][Digitalisat 2]
Geistliche Werke
Bearbeiten- Salmi per i Vespri dell’anno
- Zwei Magnificat
- Miserere für drei gleiche Stimmen
- Responsori per i Mattutini delle Tenebre drei gleiche Stimmen und Orgel
- Memento Domini für vier konzertierende Stimmen mit Instrumenten und Ripieni (1725)
- Salmi brevi für vier Stimmen mit Blas- und anderen Instrumenten
- Responsorien für die Karwoche
- Offertorium, Motette, Benedictus, Christus, Miserere
- Salmi per gli Apostoli
- Salve Regina für vier Stimmen und Orgel
- Messe für drei Stimmen mit Orgelbegleitung
- Messe für vier Stimmen mit Orgelbegleitung
- Zwei Requiems
- Fünf Motetten für zwei Tenöre und Bass mit Orgelbegleitung
- Dixit F-Dur für Sopran, Kontra-Alt, Tenor und Bass mit Orgelbegleitung
Weblinks
BearbeitenDigitalisate
Bearbeiten- ↑ Isacco figura del redentore. Libretto (italienisch), Florenz 1747 als Digitalisat beim Münchener Digitalisierungszentrum.
- ↑ La notte prodigiosa. Libretto (italienisch), Bologna 1759. Digitalisat bei Google Books.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Gabriele Giacomelli: Felici (Familie). In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 5 (Covell – Dzurov). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2001, ISBN 3-7618-1115-2 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich).
- ↑ a b c d e f g h i Fabio Bisogni, Marianne Damm (Übers.): Felici (Familie). In: Friedrich Blume (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG). Erste Ausgabe, Band 16 (Supplement 2: Eardsen – Zweibrücken). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 1976, DNB 550439609, Sp. 197–199 (= Digitale Bibliothek Band 60, S. 21861–21865).
- ↑ a b Robert Lamar Weaver: Felici, Bartolomeo. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich)..
- ↑ Il prodigioso transito di San Giuseppe bei Opening Night! Opera & Oratorio Premieres, Stanford University. Abgerufen am 17. Dezember 2020.
- ↑ Il prodigioso transito di S. Giuseppe. Bibliotheksdatensatz (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2023. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. im Servizio Bibliotecario Nazionale. Abgerufen am 7. August 2015.
- ↑ Il trionfo della vocazione religiosa contro le lusinghe del mondo bei Opening Night! Opera & Oratorio Premieres, Stanford University. Abgerufen am 17. Dezember 2020.
- ↑ Il trionfo della penitenza. Bibliotheksdatensatz ( des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. im Servizio Bibliotecario Nazionale. Abgerufen am 7. August 2015.
- ↑ Isacco figura del Redentore bei Opening Night! Opera & Oratorio Premieres, Stanford University. Abgerufen am 17. Dezember 2020.
- ↑ Il trionfo della religione bei Opening Night! Opera & Oratorio Premieres, Stanford University. Abgerufen am 17. Dezember 2020.
- ↑ Il figliuol prodigo bei Opening Night! Opera & Oratorio Premieres, Stanford University. Abgerufen am 17. Dezember 2020.
- ↑ La nuvoletta d’Elia bei Opening Night! Opera & Oratorio Premieres, Stanford University. Abgerufen am 17. Dezember 2020.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Felici, Bartolomeo |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Komponist und Organist |
GEBURTSDATUM | 1695 |
GEBURTSORT | Florenz |
STERBEDATUM | 12. Juni 1776 |
STERBEORT | Florenz |