Bartolomeo Girardoni

gelernter Uhrmacher, sowie Erfinder

Bartolomeo Girardoni, auch Gilardoni, Girandoni oder Girardini (* 30. Mai 1744 in Cortina d’Ampezzo; † 21. März 1799 in Penzing) war ein gelernter Uhrmacher sowie Erfinder. Girardoni ist vor allem bekannt für seine Girandoni-Windbüchse.

Unterschrift
Girardoni-Windbüchse
Vor Giradoni entwickeltes Ladesystem für Luftgewehre

Girardoni verbrachte fast sein gesamtes Leben im damals zur Grafschaft Tirol gehörenden Ampezzo. Er stellte neben Holzuhren auch Taschenuhren her. Zu seinen Kunden gehörte Fürst Karl Borromäus von Liechtenstein.[1]

Um das Jahr 1779 entwickelte Girardoni ein System einer Repetierbüchse, welche als konventionelle Feuerwaffe mit Steinschloss oder als Windbüchse gebaut werden konnte. Der österreichische Feldmarschall Franz Moritz von Lacy wurde auf die Konstruktion aufmerksam und verfasste 1779 einen positiven Bericht. Kaiser Joseph II. unterstützte Girardoni, damit dieser Windbüchsen für das Militär herstellte. Im Dezember 1779 zog Girardoni in Begleitung seiner Familie, seines Assistenten Franz Colli sowie zweier Arbeiter nach Wien und nahm die Arbeit auf. 1785 entwickelte er zudem ein verbessertes Steinschloss.[2][3]

Durch eine Gewehrexplosion hatte Girardoni seine linke Hand verloren.[4]

Seine Arbeit als Waffenkonstrukteur brachte ihm ein kleines Vermögen ein, mit dem er sich ein Landgut in Penzing bei Wien kaufte, auf dem er 1799 verstarb.[5]

Literatur

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  • Balázs Németh: Early Military Rifles: 1740–1850. Bloomsbury Publishing Plc., 2020, ISBN 1-4728-4232-4, S. 11.
  • Giradoni-Hinterladergewehr vom Jahr 1780. In: Minerva, illustrierte militär-wissenschaftliche Zeitschrift,. Band 2. Dreisel & Gröger., 1894, OCLC 73631496, S. 412–414 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

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  1. Antwort auf die Anfrage des Patr. Tageblatts Nro. 17 den 23ten Junii 1801. Girardonis Windbüchsen betreffend. In: Patriotisches Tageblatt für die Kaiserl(ich) Königl(ichen) Erblande / Patriotisches Tageblatt, 14. Dezember 1801, S. 6 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/ptc
  2. Jaroslav Lugs: Handfeuerwaffen. Systematischer Überblick über die Handfeuerwaffen und ihre Geschichte, Band I., Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik 1956, S. 564–565
  3. G.Baker, C.Currie: The Construction and Operation of The Air Gun The Austrian Army Repeating Air Rifle Band 1, Ausgabe 2, 2006, S. 5 [1]
  4. Zur Geschichte der technischen Arbeit. In: Zeitschrift des österr. Ingenieur- und Architekten-Vereines, Jahrgang 1909, S. 247 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/zia
  5. Andrea Conci: La carabina ad aria compressa, una invenzione tutta italiana del 1700. In: lastampa.it. 10. Februar 2019, abgerufen am 3. Juli 2023 (italienisch).