Beat Breu

Schweizer Radrennfahrer

Beat Breu (* 23. Oktober 1957 in St. Gallen) ist ein ehemaliger Schweizer Radrennfahrer.

Beat Breu (1984)
Beat Breu (vorne), Cilo-Aufina, im Duell mit Henry Rinklin bei der Züri Metzgete 1981

Karriere im internationalen Radsport

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Beat Breus Profikarriere begann in den 1970er-Jahren, zuerst im Querfeldeinsport. Anschliessend spezialisierte er sich vermehrt auf die Strasse. Breu gehörte zu den erfolgreichsten Radprofis der Schweiz. So gewann er die Tour de Suisse 1981 und 1989, die Meisterschaft von Zürich (Züri Metzgete) 1981 und an der Tour de France 1982 zwei Bergetappen, davon jene auf die legendäre L’Alpe d’Huez.[1] In der Tour de France 1982 gewann er die Sonderwertung Souvenir Henri Desgrange. Er erhielt darauf den Spitznamen «Bergfloh».[2]

Bei seiner Teilnahme an der Tour de Suisse 1979 wurde Breu wegen Dopings disqualifiziert.[3] Breu fuhr die heimische Landesrundfahrt vierzehnmal. Dreimal gewann er den Titel bei den Schweizer Radquer-Meisterschaften.

Breu beendete seine internationale Radsportkarriere nach der Saison 1995.

Nach dem internationalen Radsport

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Beat Breu vertraute das während der Sportlaufbahn verdiente Geld seinem Bruder an, dessen Immobiliengeschäfte zu einer Haftstrafe führten und Beat Breus Vermögen vernichteten, der als Folge hiervon 2 Millionen Franken Schulden hatte.[2]

Nach einigen Jahren als Co-Organisator von Rad- und Radquerrennen wandte er sich, von Beruf eigentlich Postmitarbeiter, vom Radsport vollständig ab und versuchte sich mehr schlecht als recht als Komiker, Moderator, Betreiber eines «Wildwest-Bordells»[2] sowie als Lastwagen-Ersatzteilhändler. 2003 erlitt er einen Hirnschlag, 2004 hatte er eine Operation am Herzen.[4]

Im Alter von 49 Jahren unternahm Breu ein Comeback und gewann am 1. Januar 2008 die 6. Etappe des Steherrennens des Zürcher Sechstagerennens. Diesen einzigen Sieg nach seinem Comeback schrieb Breu einem Wasser zu, welches er versuchte für 80 Franken je Liter zu vertreiben. Die Vermarktung wurde wegen zu geringer Umsätze eingestellt, und Breu gab 2009 sein Comeback als Radsportler auf.[2]

Nachdem Breu anschliessend zunächst als Aussendienstmitarbeiter für Fahrradteile gearbeitet hatte, betrieb er dann mit seiner Frau Heidi das Bistro des Circus Royal. Nachdem der Circus Royal seinen Betrieb hatte einstellen müssen, musste auch Breus Bistro schliessen. 2019 gründete er zusammen mit einer deutschen Zirkusfamilie einen Zirkus, der im August des Jahres nach wenigen Vorstellungen aufgrund eines Streits der Betreiber geschlossen wurde.[2][5]

Privates

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Breu lebt mit seiner zweiten Frau Heidi in Krummenau SG. Er hat zwei Kinder.[6]

1979

  •   Schweizer Bergmeister im Strassenrennen

1981

1982

1983

  • Bergwertung Tour de Romandie

1984

1987

  • eine Etappe und Bergwertung Tour de Romandie

1988

  •   Schweizer Meister Radquer
  • Bergwertung Tour de Romandie
  • Cyclocross Zürich, Superprestige

1989

  • Gesamtwertung, eine Etappe und Bergwertung Tour de Suisse
  • Cyclocross Zürich, Superprestige

1994

  •   Schweizer Meister Radquer

2008

  • 6. Etappe Zürcher Sechstagerennen der Steher

Grand-Tour-Platzierungen

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Grand Tour197919801981198219831984198519861987198819891990
  Vuelta a EspañaVuelta
  Giro d’ItaliaGiro238811
  Tour de FranceTour622432374262142
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Commons: Beat Breu – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Guido Balmer: Beat Breus grosser Sieg en miniature Im Blog des Schweizerischen Nationalmuseums vom 29. Juli 2022
  2. a b c d e Marc Bädorf: «Manege frei» für den Träumer. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 24. Dezember, 2020, S. 37 (faz.net).
  3. Statistik Tour de Suisse. (PDF) tds.ch, 2007, S. 120, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. April 2007; abgerufen am 15. September 2022.
  4. Dominik Hug: Revival: Radlegende Beat Breu (50) gibt sein Comeback. In: Blick. 30. Juni 2007, abgerufen am 25. Dezember 2020.
  5. Alle Vorstellungen abgesagt: Vorläufiges Aus für den Zirkus von Beat Breu. In: Aargauer Zeitung. 19. August 2019, abgerufen am 20. August 2019.
  6. «Für viele bin ich nur noch ein Trottel und ein Versager.» In: Blick.ch, 10. März 2024.