Bechlingen (Aßlar)
Bechlingen ist ein Stadtteil der Stadt Aßlar im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.
Bechlingen Stadt Aßlar
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Koordinaten: | 50° 38′ N, 8° 27′ O |
Höhe: | 285 (272–307) m ü. NHN |
Fläche: | 3,28 km²[1] |
Einwohner: | 711 (31. Dez. 2023)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 217 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 35614 |
Vorwahl: | 06440 |
Geographische Lage
BearbeitenDas Dorf liegt, von Wald umgeben, auf einem Ausläufer des Rothaargebirges, 40 km südöstlich von Siegen und 5,1 km nordwestlich von Aßlar. Durch den Ort verläuft von Nord nach Süd die Landesstraße 3376.
Geschichte
BearbeitenOrtsgeschichte
BearbeitenDie älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Bechlingen erfolgte unter dem Namen Bechelingen im Jahr 1298.[3]
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Bechlingen zum 31. Dezember 1971 mit weiteren Orten auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Aßlar eingegliedert.[4][5] Im November 1978 erhielt Aßlar das Recht die Bezeichnung Stadt zu führen. Für Bechlingen wurde wie für alle Ortsteile der Stadt ein Ortsbezirk eingerichtet.[6]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
BearbeitenDie folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Bechlingen angehört(e):[7][8]
- vor 1806: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Solms-Braunfels, Anteil der Grafschaft Solms, Amt Greifenstein
- ab 1806: Herzogtum Nassau,[Anm. 2] Amt Greifenstein
- ab 1816: Königreich Preußen,[Anm. 3] Provinz Großherzogtum Niederrhein, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Braunfels[9]
- ab 1822: Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1866: Norddeutscher Bund,[Anm. 4] Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1918: Deutsches Reich (Weimarer Republik), Freistaat Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Kreis Wetzlar
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone,[Anm. 5] Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Wetzlar
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Wetzlar, Gemeinde Aßlar[Anm. 6]
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis, Stadt Aßlar
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Lahn-Dill-Kreis, Stadt Aßlar
Bevölkerung
BearbeitenEinwohnerstruktur 2011
BearbeitenNach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Bechlingen 759 Einwohner. Darunter waren 69 (9,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 141 Einwohner unter 18 Jahren, 354 zwischen 18 und 49, 135 zwischen 50 und 64 und 132 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 294 Haushalten. Davon waren 75 Singlehaushalte, 93 Paare ohne Kinder und 99 Paare mit Kindern, sowie 24 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 63 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 201 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenBechlingen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 176 | |||
1840 | 210 | |||
1846 | 237 | |||
1852 | 227 | |||
1858 | 207 | |||
1864 | 213 | |||
1871 | 210 | |||
1875 | 212 | |||
1885 | 207 | |||
1895 | 210 | |||
1905 | 215 | |||
1910 | 222 | |||
1925 | 246 | |||
1939 | 254 | |||
1946 | 323 | |||
1950 | 327 | |||
1956 | 364 | |||
1961 | 429 | |||
1967 | 499 | |||
1970 | 511 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 759 | |||
2015 | 741 | |||
2020 | 690 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[7]; Zensus 2011[10]; nach 1911 – Stadt Aßlar: 2015[11], 2020[12] |
Historische Religionszugehörigkeit
Bearbeiten1834: | 179 evangelische (= 100 %) Einwohner[7] |
1961: | 340 evangelische (= 79,25 %) und 80 (= 18,65 %) katholische Einwohner[7] |
Politik
BearbeitenFür Bechlingen besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Bechlingen) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[6] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 49,36 %. Dabei wurden gewählt: drei Mitglieder der SPD und jeweils ein Mitglied der „Freien Wählergmeinschaft“ (FWG) und der CDU.[13] Der Ortsbeirat wählte Gerold Hampl (SPD) zum Ortsvorsteher.[14]
Kulturdenkmäler
BearbeitenWirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenIn Bechlingen befindet sich die Kindertagesstätte Flohkiste. Weiterhin liegt in der Gemarkung die Mülldeponie des Lahn-Dill-Kreises.
Weblinks
Bearbeiten- Stadtteil Bechlingen In: Webauftritt der Stadt Aßlar.
- Bechlingen, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Bechlingen nach Register In: Hessische Bibliographie
Anmerkungen und Einzelnachweise
BearbeitenAnmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Mediatisierung infolge der Rheinbundakte.
- ↑ Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
- ↑ Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
- ↑ Infolge des Zweiten Weltkriegs.
- ↑ Am 31. Dezember 1971 wurde Bechlingen als Ortsbezirk nach Aßlar eingegliedert.
Einzelnachweise
- ↑ Einwohnerzahlen und Stadtteile | Stadt Aßlar. Abgerufen am 4. Juni 2022.
- ↑ Einwohnerzahlen der Stadt Aßlar, abgerufen im Februar 2024.
- ↑ Arthur Wyss: Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 1, Nr. 638
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 3, S. 84, Punkt 93 Abs. 12 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
- ↑ Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, OCLC 180532844, S. 281.
- ↑ a b Hauptsatzung. (PDF; 323 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Aßlar, abgerufen im Februar 2024.
- ↑ a b c d Bechlingen, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 6. August 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 249 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 10 und 50, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ Einwohnerzahlen der Stadt Aßlar. In: Webauftritt. Stadt Aßlar, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 18. Mai 2015; abgerufen im Februar 2019.
- ↑ Einwohnerzahlen der Stadt Aßlar. In: Webauftritt. Stadt Aßlar, archiviert vom am 24. Februar 2021; abgerufen im Februar 2024.
- ↑ Ortsbeiratswahl Bechlingen. In: Votemanager. Stadt Aßlar, abgerufen im Februar 2024.
- ↑ Ortsbeirat Bechlingen. In: Bürgerinformationssystem. Stadt Aßlar, abgerufen im Februar 2024.