Belagerung von Bursa (auch Prusa, Prousa, Brusa oder Broussa) bezeichnet die Belagerung von Bursa durch die osmanischen Truppen von 1317/20 bis zur Einnahme am 6. April 1326,[1] als die Osmanen einen Plan aufstellten, um Prusa zu erobern. Die Osmanen hatten noch nie eine Stadt erobert; der Mangel an Fachwissen und angemessener Belagerungsausrüstung in dieser Phase des Krieges führte dazu, dass die Stadt erst nach sechs oder neun Jahren fiel.[2]

Belagerung von Bursa
Teil von: Aufstieg des Osmanischen Reiches

Tor der Burg Bursa
Datum 1317 oder 1320 bis 6. April 1326
Ort Bursa
Ausgang Osmanischer Sieg
Konfliktparteien

Byzantinischer Reich Byzantinisches Reich

Osmanisches Reich Osmanisches Reich

Befehlshaber

Saroz

Osman I.
Orhan
Köse Mihal

Truppenstärke

12.000

10.000

Der Historiker Laonikos Chalkokondyles bemerkt, dass die Osmanen den byzantinischen Bürgerkrieg von 1321–1328 ausnutzten, um die Stadt zu erobern.[3] Nach einigen Quellen starb Osman I. kurz vor dem Fall der Stadt an natürlichen Ursachen, während andere vermuten, dass er lange genug lebte, um von dem Sieg auf seinem Sterbebett zu hören, und wurde danach in Bursa begraben.[4][5]

Nachwirkungen

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Nach dem Fall der Stadt machte Osmans Sohn und Nachfolger Orhan Bursa zur ersten offiziellen osmanischen Hauptstadt, und dies blieb bis 1366 so, als Edirne die neue Hauptstadt wurde. Infolgedessen nimmt Bursa als Gründungsstadt und als Geburtsort der osmanischen Architektur (Große Moschee von Bursa (1399), Bayezid-I-Moschee (1395), Hüdavendigar-Moschee (1385) und Yeşil-Moschee (1421))[6] einen besonderen Platz in der osmanischen Geschichte ein. Während seiner Regierungszeit förderte Orhan das städtische Wachstum durch den Bau von Gebäuden wie Imarets, türkischen Bädern, Moscheen, Gasthäusern und Karawansereien.[7] Außerdem baute er eine Moschee und eine Medrese im heutigen Hisar-Distrikt.[8] Nach seinem Tod wurde er dort in seiner Türbe (Mausoleum) neben seinem Vater begraben. Der muslimische Reisende Ibn Battuta, der 1331 Bursa besuchte, war vom Sultan beeindruckt und empfand Bursa als eine angenehme Stadt.

„...mit schönen Basaren und breiten Straßen, die allseitig von Gärten und fließenden Quellen umgeben sind.“

Ibn Battūta[9]

Einzelnachweise

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  1. Clifford Rogers: The Oxford Encyclopaedia of Medieval Warfare and Military Technology. Oxford University Press, Oxford 2010, ISBN 978-0-19-533403-6, S. 261.
  2. Cathal J. Nolan: The Age of Wars of Religion, 1000–1650: An Encyclopedia of Global Warfare and Civilization. Greenwood Publishing Group, Greenwood 2006, ISBN 0-313-33733-0, S. 100–101.
  3. Anthony Kaldellis: The Histories. Dumbarton Oaks, 2014, ISBN 978-0-674-59918-5, S. 25.
  4. A. H. Hore: Eighteen Centuries of the Orthodox Greek Church. Gorgias Press, 2003, ISBN 1-59333-051-0, S. 455.
  5. Donald Edgar Pitcher: An Historical Geography of the Ottoman Empire: From Earliest Times to the End of the Sixteenth Century. Brill Archive, 1972, S. 37.
  6. Michael R. T. Dumper, Bruce E. Stanley (Hrsg.): Cities of the Middle East and North Africa: A Historical Encyclopedia. ABC-CLIO, 2007, ISBN 978-1-57607-919-5, S. 101.
  7. Gábor Ágoston, Bruce Alan Masters: Encyclopedia of the Ottoman Empire. Infobase Publishing, 2009, ISBN 978-1-4381-1025-7, S. 105.
  8. Lynn A. Levine: Frommer's Istanbul. John Wiley & Sons, 2010, ISBN 978-0-470-91579-0, S. 238.
  9. Caroline Finkel: Osman's Dream: The History of the Ottoman Empire. Basic Books, 2007, ISBN 978-0-465-00850-6, S. 13.