Bellerive-sur-Allier
Bellerive-sur-Allier (okzitanisch Vaissa) ist eine französische Gemeinde des Départements Allier in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Administrativ ist sie dem Arrondissement Vichy zugeteilt.
Bellerive-sur-Allier | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Auvergne-Rhône-Alpes | |
Département (Nr.) | Allier (03) | |
Arrondissement | Vichy | |
Kanton | Bellerive-sur-Allier | |
Gemeindeverband | Vichy Communauté | |
Koordinaten | 46° 7′ N, 3° 24′ O | |
Höhe | 247–337 m | |
Fläche | 18,97 km² | |
Einwohner | 8.855 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 467 Einw./km² | |
Postleitzahl | 03700 | |
INSEE-Code | 03023 | |
Website | www.ville-bellerive-sur-allier.fr/ | |
Rathaus (Hôtel de ville) 2010 |
Bis zum 23. Januar 1903 hieß die Gemeinde noch Vesse.
Geografie
BearbeitenDer Vorort von Vichy mit 8855 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) liegt in der natürlichen Landschaft Limagne bourbonnaise am linken (westlichen) Ufer des Allier.
Geschichte
BearbeitenToponyme
Bearbeiten1301 Vece[1]; 1793–1801 Vesse; 1801 Vaisse; 1801–1903 Vesse.
Am 23. Januar 1903 beschloss der damalige Bürgermeister von Vesse, Joseph Bégonin, die Gemeinde nach Bellerive-sur-Allier umzutaufen.[2] Zwar ist die Herkunft des Ortsnamens Vesse zweifelhaft, doch hat das Wort neben „Ackerbohne“ eben auch die Bedeutung von einem zwar leisen, aber stinkenden Furz. Bellerive-sur-Allier dagegen tönt schick und bedeutet „schönes Ufer am Allier“.
Wappen
BearbeitenBlasonierung: Geteilt von Grün und Rot; oben zwei güldene Fleurs-de-Lis; unten ein güldener Bischofsstab; auf der Teilungslinie ein silberner Fluss überzogen von einem geteilten, ledigen Pferd in Gold.
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenJahr | 1946 | 1954 | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2009 | 2018 | |
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Einwohner | 3752 | 4008 | 5367 | 5953 | 7317 | 8188 | 8543 | 8444 | 8562 | 8638 | |
Quellen: Cassini und INSEE |
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenSiehe auch: Liste der Monuments historiques in Bellerive-sur-Allier
- Die Kirche Église Saint-Laurian wurde ursprünglich im romanischen Stil errichtet. Sie ist dem hl. Laurian († 544), Diakon von Mailand und angeblich Bischof von Sevilla geweiht. Der Bau wurde im 16. Jahrhundert stark beschädigt und im 19. Jahrhundert von lokalen Baumeistern rekonstruiert. Die Ausstattung umfasst eine bunt bemalte Gipsstatue, die den hl. Laurian im Bischofsgewand zeigt. Bemerkenswert sind such die Glasfenster, die Szenen aus der Passion Christi zeigen.[3]
- Das Schloss Château du Bost war während des Zweiten Weltkrieges einer der Wohnorte von Marschall Pétain[4]. Später diente es als Altenheim, bis es 1995 von der Gemeinde aufgekauft wurde, die das Gut seit 2001 als Vorzeigebauernhof (Ferme modèle) betreibt[5].
- Die Brücke Pont de Bellerive verbindet Bellerive-sur-Allier direkt mit der Stadt Vichy, die am rechten Ufer des Allier liegt. Das 279 Meter lange und 15 Meter breite Bauwerk wurde von Jean-François Radoult de Lafosse konstruiert. Der Fährbetrieb über den Allier wurde 1669 aufgenommen. 1833 wurde die erste Brücke errichtet, die aber bereits zwei Jahre später von einer Sturzflut zerstört wurde. Auch der zweite Bau von 1838 fiel 1866 einem Hochwasser zum Opfer. Am 20. Mai 1870 wurde die heutige Brücke – damals noch unter dem Namen Pont de Vichy – dem Verkehr übergeben; offiziell eingeweiht unter dem Namen Pont de Bellerive wurde sie erst 1932.[6]
Städtepartnerschaften
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Le Patrimoine des Communes de l’Allier. Flohic Editions, Band 1, Paris 1999, ISBN 2-84234-053-1, S. 339–342.
- Jacques Corrocher: De Vesse à Bellerive-sur-Allier. Histoire de la commune à travers les âges. Les Amis de la Bibliothèque Municipale, Bellerive-sur-Allier 2007.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Jacques Corrocher: Vichy antique (= Publications de Institut d'Études du Massif Central. 22, ISSN 0578-5006). Institut d'études du Massif Central, Clermont Ferrand 1981, S. 80.
- ↑ Bellerive-sur-Allier - Notice Communale - EHESS auf Cassini
- ↑ Auvergne (= Le Petit Futé.). 13e édition. Nouvelles Éditions de l'Université, Paris 2010, ISBN 2-7469-2777-2, S. 74.
- ↑ Jean Débordes: L'Allier dans la guerre. Paroles de résistants. 50 témoignages reçus, embuscades, trahisons, déportations, exécutions. De Borée, Clermont-Ferrand 2003, ISBN 2-84494-196-6, S. 156.
- ↑ Auvergne (= Le Petit Futé.). 12e édition. Nouvelles Éditions de l'Université, Paris 2009, ISBN 2-7469-2506-0, S. 64.
- ↑ Pont de Bellerive in der französischsprachigen Wikipedia